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Das musst du in Luzern gesehen haben

Veröffentlicht: 06. Juni 2021

In diesem Teil beschäftige ich mich mit meinem aktuellen Wohnort, der Stadt Luzern, im Herzen der Zentralschweiz. Bekannt vor allem für die tolle Lage am Vierwaldstättersee und bei klarem Wetter mit einem traumhaften Blick auf die Schweizer Alpen. Am Ende des Videos erfahrt ihr noch meine ganz persönlichen Restauranttipps für Luzern.

Im Folgenden findet ihr den Inhalt des Videos auch in Textform. Unterhaltsamer und Bildreicher ist natürlich das Video.

In dieser Videoreihe stelle ich euch bekannte Sehenswürdigkeiten und Insidertipps aus Schweizer Städten und Regionen vor. Damit möchte ich euch noch mehr die Schönheit der Schweiz näherbringen.

Kapellbrücke

Beginnen wir mit dem Wahrzeichen der Stadt. Die Kapellbrücke mit dem Wasserturm. Die Brücke ist aus Holz, komplett überdacht und wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Wehrgang erbaut. Mit etwas mehr als 200 Metern Länge ist sie die zweitlängste und mit fast 700 Jahren die älteste Holzbrücke Europas. Ursprünglich war die Brücke sogar noch deutlich länger. Durch die Auffüllung des Ufers Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie aber verkürzt.

Im Inneren ist die Brücke unter dem Dach mit zahlreichen dreieckigen Bildern ausgeschmückt. Die Bilder dieser öffentlichen Bildergalerie erzählen von der Geschichte der Schweiz, des alten Luzern und des Stadtheiligen, St. Leodegar. Beim dramatischen Brand in der Nacht auf den 18. August 1993 fielen leider die meisten dieser Bilder und der grösste Teile der Brücke der Feuersbrunst zum Opfer. Nur die beiden Brückenköpfe und glücklicherweise der Wasserturm konnten gerettet werden. Ausgelöst wurde der Brand vermutlich durch eine sorglos weggeworfene Zigarette, welche in ein darunterliegendes Boot fiel. Die Brücke wurde in einer Rekordzeit von nur 8 Monaten wieder aufgebaut und ein Teil der Bilder konnte wieder restauriert werden. Ein paar der nicht wiederherstellbaren Bilder erinnern heute noch als verkohlte Überreste an diesen Brand. Heute sind das Rauchen auf der Brücke und das Abstellen von Boten unter dieser Brücke verboten.

Ein prägender Teil der Brücke ist auch der Wasserturm, welche früher wechselweise als Archiv, Gefängnis, Folterkammer und Schatzkammer genutzt wurde. Heute befindet sich darin das Vereinslokal des Artillerievereins Luzern und im unteren Teil ein kleiner Souvenirladen.

Kleiner Geheimtipp von mir. Wer dem Flusslauf der Reus folgt, findet ganz in der Nähe die Spreuerbrücke. Diese Brücke ist deutlich kürzer und wurde etwas später erbaut, aber ist seither erhalten geblieben und ist ebenfalls mit weiteren der historischen Bilder im Gibel ausgestattet. Von hier aus kann man auch richtig tolle Bilder vom spektakulären Reusswehr machen.

Löwendenkmal

Es ist eines der bekanntesten Denkmäler der Schweiz. Sogar der bekannte Schriftsteller Mark Twain philosophierte bereits über das Löwendenkmal und nannte es das traurigste und bewegendste Stück Stein der Welt. Das Denkmal gedenkt den rund 1'000 Schweizergardisten, die Ludwig dem 16. in Paris dienten und ihre Pflicht mit dem Leben bezahlt haben. Mit ihrem sprichwörtlichen Löwenmut und bedingungsloser Loyalität versuchten Sie während der Französischen Revolution, das Leben des Königs bei der Erstürmung seiner Residenz zu beschützen. Die Garde wurde nahezu restlos vernichtet. Ein Offizier war zu dieser Zeit auf Heimaturlaub, Karl Pfyffer von Altishofen. Der Tod seiner Kameraden schmerzte den Schweizer über Jahre so sehr, dass er später den Bau des Löwendenkmals initiierte. Der trauernde Löwe würdigt diesen selbstlosen Helden.

Das Denkmal kann in einem kleinen Park im Zentrum der Stadt bewundert werden. Wenn einmal kurz keine Touristen anwesend sind, könnte man völlig vergessen, dass man sich mitten im Zentrum von Luzern befindet. Direkt anliegend zum Park findet man noch den Gletschergarten. Im Gletschermuseum erfahren Sie alles über Eiszeiten und Gletscher. Nach dem kurzweiligen Besuch lohnt insbesondere mit Kindern noch ein anschliessender Besuch im Spiegellabyrinth.

Altstadt und Fritschibrunnen

Verwinkelte enge Gassen und Häuserfassaden mit malerischen farbigen Fresken erwarten einem bei einem Spaziergang durch die Luzerner Altstadt. Man sollte sich daher beim Stadtbummel nicht zu sehr von den Schaufenstern der Läden ablenken lassen und lieber einmal den Blick über die Häuserfassaden schwelgen lassen. Besonders beeindruckend fand ich die Fresken beim Kornmarkt, am Zunfthaus zu Pfistern und beim Sternenplatz am Restaurant Fritschi.

Auf dem Kapellplatz, ist der Legende nach, die Luzerner Fasnachtsfigur "Bruder Fritschi" begraben. Heute steht dort der farbenfrohe Fritschibrunnen. Der Brunnenstock zeigt die Fritschifamilie und darüber befinden sich Masken aus der vorletzten Jahrhundertwende sowie der Bannenträger, der zuoberst thront. Auf dem Kapellplatz beginnt jedes Jahr am Schmutzigen Donnerstag die Fasnacht, welche die Stadt eine Woche lang fest im Griff hat und erst in den frühen Morgenstunden des Aschermittwochs ausklingt.

Museggmauer

Bei der Museggmauer handelt es sich um die alte Stadtmauer, welche wie der Wasserturm und die Kapellbrücke das Ortsbild markant prägt. Die Museggmauer ist der zweite, äussere Befestigungsring auf der Nordseite der Stadt. Von ursprünglich 10 Türmen sind 9 noch erhalten. Zwei der Türme können für Anlässe sogar gemietet werden, der Nölliturm und der Pulverturm. Wer einmal das grosse Glück hat, kann damit ein kleinen Blick hinter die Kulissen der alten Zünfte werfen. Vom 1. April bis einschliesslich 1. November können die viere Türme: Männliturm, Zytturm, Wachtturm und Schirmerturm tagsüber besichtigt und auf der Stadtmauer entlang spaziert werden.

Besonders lohnenswert ist dabei der Zytturm, mit der ältesten Uhr der Stadt. Das Zifferblatt mit den Zahlen ist so gross, dass die Zeit früher auch von den Fischern im Luzerner Seebecken problemlos abgelesen werden konnte. Im Inneren kann der frei einsehbare Mechanismus der Uhr bestaunt werden. Speziell dabei ist, dass die zur Uhr gehörende Glocke 1 Minute vor den Kirchuhren in der Stadt Luzern zur vollen Stunde schlägt. Warum das so ist, ist mir leider nicht bekannt.

Übrigens die Museggmauer steckt trotz ihres Alters voller Leben und ist durch ihre Beschaffenheit Lebensraum für etliche Tierarten. Darunter auch seltene Brutvogelarten, wie die Turmdohle, Gänsesäger, Alpen- und Mauersegler. Ausserdem nutzen Fledermäuse die Mauer als Tages- und Überwinterungsquartier. Des Weiteren nutzen Mauereidechsen, Wild- und Honigbienen, Spinnen, Schnecken und eine spezialisierte Mauerflora die Mauer in unterschiedlicher Weise als Lebensraum.

Bourbaki

Das kreisrunde Gebäude war früher ein drehbares Parkhaus und liegt ganz in der Nähe des Löwendenkmals. Im Untergeschoss befindet sich heute ein Kino und im Erdgeschoss ein Restaurant. Besonders empfehlenswert ist aber das 360-Grad-Panoramagemälde im Obergeschoss. Es ist zehn Meter hoch und hat einen Umfang von 112 Metern. Das Gemälde zeigt die Armee des gleichnamigen französischen Generals Bourbaki nach dem Grenzübertritt in die Schweiz am Ende des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Der Betrachter soll miterleben, wie die Soldaten entwaffnet und von der Zivilbevölkerung umsorgt wurden. Das Gemälde ist praktisch eine Anklage des Krieges und ein Zeugnis der ersten humanitären Aktionen des Roten Kreuzes. Der Bereich vor dem Gemälde wurde plastisch gestaltet, wodurch eine Dreidimensionale Illusion entsteht und den Besucher praktisch in die Szene von damals entführt.

Verkehrshaus der Schweiz

Wer mit dem Wetter Pech hat und Luzern bei einem seiner Regentage besucht, sollte sich nicht zwangsläufig ärgern. Im Verkehrshaus der Schweiz gibt es auch bei schlechtem Wetter viel zu entdecken und zu erleben. Jede Menge Unikate, die zum Teil auch begehbar sind. Hier findet man sogar ein U-Boot, welches im Genfer See fuhr. Das interaktive Museum besticht nicht nur durch seine Exponate sondern durch jede Menge Dinge zum Anfassen, Ausprobieren und Interagieren. Hier kann man locker einen Tag verbringen.

Wer nicht so auf Fahrzeuge und das Transportwesen abfährt, findet im gleichen Gebäude noch jede Menge andere Erlebnisse für Schlechtwettertage. Für Schleckermäuler gibt es im Swiss Chocolate Adventure jede Menge zu degustieren und Wissenswertes über Entdeckung, Herkunft, Herstellung und Transport von Schokolade zu erfahren. Wer zu den Sternen greifen möchte, sollte unbedingt im Planetarium vorbeischauen. Film- und Naturdokufans kommen im IMAX-Kino auf ihre Kosten. Technikfans werden in der Mediaworld glücklich. Kunstliebhaber können auf dem gleichen Gelände bleiben und müssen nur das Gebäude wechseln. Das Hans-Erni-Museum zeigt mit über 300 Werken einen Querschnitt durch das umfassende Werk des renommierten Schweizer Malers, Grafikers und Plastikers.

Schlendern an der Seepromenade

Wer dagegen mit dem Wetter Glück hat, dem kann ich empfehlen sich bei Amorino ein Eis zu kaufen, die macht echt kleine Kunstwerke und gemütlich an der Seepromenade entlang zu schlendern. Statt nur von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu stürzen kann man hier die Seele baumeln lassen und den See mit dem unvergleichlichen Alpenpanorama auf sich einfach mal wirken lassen. Daran kann man sich hoffentlich nie satt sehen. An der Seepromenade findet man die traditionsreichen bekannten Luzerner Hotels und das historische Seebad Luzern. Die schwimmende Holzstruktur erinnert an vergangen Zeiten, ideal für hoffnungslose Romantiker.

Von der Seepromenade und vor allem auf der gegenüberliegenden Seite beim KKL, starten viele der Ausflugsschiffe der SNG. Neben wirklich schönen Rundfahrten kann man hier auch Events- oder Themenfahrten geniessen. Ob Weinverkostung, Krimidinner, Frühstück oder ganz klassisch Fondue oder Raclette-Plausch. Während es draussen langsam dunkel wird, kann man während der Fahrt im inneren ein feines Fondue oder Raclette schlemmen. Perfekt im Winter, man sollte aber unbedingt vorher reservieren.

Hofkirche und Jesuitenkirche

Die Hofkirche ist wahrscheinlich die wichtigste Kirche für die Stadtbevölkerung von Luzern und beherbergt etwas ganz Spezielles. Bereits im 8. Jahrhundert stand an der Stelle der Hofkirche ein kleines Kloster. Heute steht dort ein beeindruckter geschichtsträchtiger Bau, welcher von einem Mix aus verschiedensten Baustilen geprägt ist. 1633 wurde die Kirche bei einem Brand zerstört, nur die beiden imposanten Türme der Kirche blieben bestehen.

Die Schatzkammer der Hofkirche beinhaltet sehr alte und bedeutende sakrale Stücke. Schweizweit einzigartig ist die Ausmalung des Schatzkammerraums im Art-Déco-Stil. Ebenfalls einzigartig, das Fernwerk der Grossen Hoforgel hat mit der sogenannten Regenmaschine ein besonderes Effektregister. Da ich musikalisch ein absoluter Laie bin und dies schlecht mit eigenen Worten erklären kann. Lese ich euch die Beschreibung dazu am besten einfach vor. Es handelt sich um eine Holztrommel, die mit Orgelwind angetrieben im Kreis gedreht wird. Die Trommel ist mit Blech ausgeschlagen. In der Trommel befinden sich Metallkugeln, die über Schikanen an die Blechwand der Trommel schlagen. Die Regenmaschine ermöglicht es zusammen mit tiefen Pedalregistern "Klanglawinen" bis hin zu "Orgelgewittern" zu erzeugen. Dieser Effekt der Orgel soll wohl absolut einmalig sein.

Schon von weitem erkennbar, direkt an der Reuss gelegen und strahlend schön, ist die Jesuitenkirchen. Innen sehr hell und freundlich gestaltet. Wenn man sich die Kirche Heute anschaut kann man sich schwer vorstellen, dass die Jesuitenkirche sehr lange ohne ihre charakteristischen Zwiebeltürme auskommen musste. Erst Ende des 19. Jahrhunderts, 200 Jahre nach der Fertigstellung der Kirche, wurde das Versäumte, finanziert durch eine Tombola, nachgeholt.

Pilatus

Der Hausberg der Stadt Luzern ist immer ein Ausflug wert. Die Fahrt hinauf ist zwar nicht ganz günstig, aber die Aussicht und bei guten Wetter die Weitsicht entschädigen allemal. Wer von der Talstation Alpnachstad den Weg nach oben nimmt, nutzt zugleich die steilste Zahnradbahn der Welt. Bevor es jetzt wieder einen Aufschrei gibt, Zahnradbahn nicht Seilbahn oder Standseilbahn. Die Zahnradbahn gehört mit zu der bei Touristen beliebten "Goldenen Rundfahrt". Zu dieser gehört neben der Fahrt mit der Zahnradbahn auch die Fahrt mit der Luftseilbahn und Panorama-Gondelbahn am Pilatus und eine Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee.

Luzerner fahren aber weniger auf den Gipfel ihres geliebten Hausbergs. Einheimische steigen eher an den Stationen Krienseregg oder auf der Mittelstation Fräkmüntegg aus und nutzen das Gebiet rund um den Pilatus für eine schöne Wanderung und zum Grillieren. Das ist zum einen weniger überlaufen und wesentlich günstiger. An der ersten Station Krienseregg gibt es für Kinder, mit dem PILU-Land, einen grossen Spieplatz. Für die Erwachsenen Grillstellen und Picknickplätze. An der Mittelstation Fräkmüntegg bieten eine Sommerrodelbahn, ein Wipfelpfad, der Dragon Glider und ein Seilpark mehr Möglichkeiten für Aktion.

Meine ganz persönlichen Tipps

Wie am Anfang des Videos versprochen folgen nun noch meine ganz persönlichen Tipps. Den schönsten Ausblick in Luzern gibt es meiner Meinung nach vom Dietschiberg. Etwas unterhalb des Schlössli Utenberg führt ein Weg hinauf zu dieser Stelle.

Zum Abschluss dieser Folge bekommt ihr von mir noch 3 persönliche Restauranttipps für Luzern. Zu meinem Lieblingsitaliener müsst ihr nach Kriens ins Al Forno. Den schätzen auch die Spieler vom SC Kriens und FC Luzern. Meine Leibspeise dort sind Penne Fachinetti. Im Winter geht nichts über ein Fondue im Aussenbereich direkt an der Reuss, unter der Egg, beim Zunfthaus zu Pfistern. Sehr romantisch und eine riesen Auswahl an verschiedensten Fondue's. Keine Angst, zu kalt wird einem dort nicht. Für die nötige Wärme bekommt man Decken und wohlig warme Kirschsteinsäcke. Für mich mit Abstand das beste Restaurant mit immer herausragendem Service ist das Bolero. Hier gibt es Tapas, Fajitas und Wunschpaellas. Für mich ist der Besuch dort jedes Mal ein Highlight und die Vorfreude verschönert mir den ganzen Tag.

Schlusswort

Weitere Tipps findet ihr wie gewohnt mit Sicherheit in den Kommentaren auf YouTube. Bin wie immer sehr auf eure Meinung und persönlichen Tipps gespannt.

Wenn Ihr noch weitere Sehenswürdigkeiten und Insidertipps habt, so schreibt sie mir doch in die Kommentare. Wenn euch das Video gefallen hat, so könnt ihr mich mit einem Like und Abo bei YouTube unterstützen.


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