Hallo, freue mich dieses Forum gefunden zu haben und hoffe auf nette Konversation. Mein Hund heißt Kenzi und so hab ich (weiblich, Mitte 40) diesen Nicknamen gewählt und möchte mich und meine Beweggründe für eine Auswanderung in die Schweiz ein wenig vorstellen.
Ich bin ja schon einmal vor 7 Jahren von Linz nach Mallorca ausgewandert und kann hierzu auch mal etwas erzählen, wenn es euch interessiert. Nun hat es sich mit der Aufhebung des Mindestkurses aber ergeben, dass ich gerne in der Schweiz arbeiten und leben möchte, da ich leider einen Schweizer Frankenkredit zur Finanzierung einer Immobilie in Österreich habe und nun quasi über Nacht einige zehntausend Euro mehr Gesamtschuld zu tragen habe. Der Kredit wird zwar erst in 12 Jahren endfällig, aber so wie es aussieht wird der Euro noch ewig schwächeln. Gott sei dank bin ich nicht zwangskonvertiert worden, aber mit meinem Angestelltenverdienst in Spanien schaff ich es nur mit arger Mühe der Mehrbelastung gerecht zu werden. So dachte ich, dass 7 Jahre Spanien genug sind und ich gerne etwas Neues probieren möchte - also warum nicht die Schweiz? Was den Vorteil hätte, dass ich ja dann ich Franken verdienen würde und so den Kredit in Franken zurückzahlen kann und mir so den enormen Wechselkursverlust ersparen würde, der umgerechnet wohl drei Jahresverdienste in Spanien ausmachen würde... Soweit die Überlegungen. Ich hab mir so ein Jahr Vorbereitungszeit vorgenommen und hoffe in dieser Zeit nette Leute - und vielleicht auch mehr - kennen zu lernen. Ich hab übrigens Betriebswirtschaft studiert, arbeite im Moment in der Tourismusbranche. Zu späterer Zeit möchte ich gerne ein paar Fragen stellen, freue mich aber jetzt schon auf ein feedback zu meinen Überlegungen...Liebe Grüße. Kenzi
Von Mallorca in die Schweiz
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Hallo und Willkommen im Forum Kenzi
Das sind doch mal ganz andere Beweggründe. Kann ich aber gut nachvollziehen. Meine Einschätzung ist ähnlich, ich denke nicht, dass der Euro sich so schnell erholen wird. Ich habe auch das Gefühl, dass es in letzter Zeit im mehr Deutsche die in Spanien leben vermehrt in die Schweiz auswandern.
Deine Geschichte ist sicher spannend. Wenn du Lust und Zeit hast, würde ich mich freuen, wenn du uns diese mal erzählst. In 7 Jahren hast du sicher viel auf der Sonneninsel erlebt.
Für die Jobperspektive kann dir deine Erfahrung im Tourismusbereich weiterhelfen. Leider kann aber genau dein Grund warum du in die Schweiz willst, auch ein Hindernis sein. Seit dem starken Franken ist die Tourismusbranche in der Schweiz recht angeschlagen. Ich würde mich aber dennoch verstärkt auf Regionen und Berufe mit Tourismus konzentrieren.
Schöne Grüsse
Maik -
Hallo kenzi,
auch von mir ein herzliches Willkommen,
soweit ich weiss tut sich gerade die Tourismusbranche seit dem Wechselkurseinbruch hier schwer, aber was heisst das schon...
man muss sich überall durch setzen. Viel Erfolg dabei!
Auch ich bin auf deine Geschichte gespannt.
Gruss artur -
Hallo. Vielen Dank für Eure liebe Begrüßung. Beruflich bin ich nicht an die Tourismusbranche gebunden. Eigentlich bin ich mit dem Ziel Immobilienbewertung zu machen nach Mallorca gegangen. Doch hier ist vieles anders als gedacht und der Preis von Immobilien wird über den Daumen gepeilt, also konnte ich meinen Beruf vergessen. Was ich an der Schweiz schätze ist, das es dort Regeln herrschen und Gerechtigkeit. Hier auf Mallorca gibt es zb keine Betriebsräte oder Gewerkschaften. Seit sieben Jahren gab es bei uns im Büro keine Lohnerhöhung oder Inflationsausgleich. Oder zb amtliches Kilometergeld. Gibts nicht. Ich fahre jedes Monat 2000 km um meine 60 Hotels zu betreuen und es gibt nebst Benxingeld nur eine Abnutzungspauschale von 175 euro. Oft wird man nicht ausreichend angemeldet. Oder es gibt Kettenarbeitsverträge. Also alle zwei Monate wird der Vertrag verlängert - oder auch nicht. Arbeitnehmer und auch Mieter haben keinen hohen gesetzlichen Schutz. Im Prinzip ist es hier ein Haifischbecken. Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit (über 30%bei den Jugendlichen) sind die Löhne sehr gering. Oft ein großer Teil "schwarz" und dann steht man im Winter mit Miniarbeitslosen da. Und der Winter hier ist kalt. Hatte auch so wie viele schon Wochenlang nur 14 grad in der Wohnung, weil kein Geld fürs Heizen... und dann denkt man sich schon"was mach ich hier eigentlich? Ich hab ja immerhin studiert". Mallorca ist für Urlaub super. Aber arbeiten? Davon rate ich jedem dringend ab, vor allem wenn Kinder da sind, weil die werden in der Schule in der Landessprache Katalan unterrichtet. Spanisch gilt als Fremdsprache und steht so wie Englisch eher selten am Stundenplan. So. Ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick geben. Ich möchte dieses Jahr intensiv zur Jobsuche nutzen und hoffe das diese Saison meine letzte hier auf Mallorca ist und ich in der Schweiz leben und nicht so wie hier bloß überleben kann. Liebe Grúße
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Das nenne ich mal Kulturschock von Malle in die Schweiz zu den alten Bundesgenossen