Hallo zusammen,
bei mir sieht es derzeit so aus, dass ich in Deutschland wohne und eben in der Schweiz arbeite. Für die tägliche Fahrt nutze ich aber nicht die Strecke, die theoretisch auf die Kilometer bezogen die Kürzeste ist. Der Hauptunterschied ist, dass ich nicht über Basel fahre, sondern Rheinfelden. Meine Route ist ua deswegen knapp 15km pro Weg länger. Mittlerweile arbeite ich schon gut 3 Jahre in der Schweiz und in der ersten Zeit habe ich diverse Kombinationen versucht. Meine Route war zeitlich definitiv am effektivsten. Im Vergleich zur Basel-Route, habe ich pro Weg gut 15-20 min gespart. Pro Tag also rund 30-40 min. Dafür habe ich damals die Fahrtzeit laut Bordcomputer genau festgehalten.
Die längere Strecke fahre ich also, abgesehen von der ersten Zeit, definitiv jeden Tag. Entsprechend habe ich die Mehrkilometer auch in der Steuererklärung angegeben - zunächst mal ohne Begründung. Das Finanzamt hat das nicht anerkannt und entsprechend die kürzeste Strecke zu Grunde gelegt. Die haben da sicher einfach Google Maps (oder so) genutzt - wenn man die beiden Routen mal Mittags oder so anschaut, zeigt mir Google Maps sogar an, dass die Basel-Route 3-4 Minuten schneller wäre. In der Realität, bzw. zu der Hauptverkehrszeit (6-8 und 16-18 Uhr) ist das aber definitiv nicht der Fall. Und zu diesen Zeiten bin ich immer unterwegs.
Ich habe jetzt vor knapp 2 Wochen Einspruch eingelegt und es versucht sehr ausführlich zu begründen, warum die längere Strecke in der Praxis verkehrsgünstiger ist. Es gab ja schon 2012/2013 entsprechende BGH Urteile, dass die Zeitersparnis nicht mal 20 Minuten betragen muss, so wie es früher mal war, damit eine Strecke verkehrsgünstiger ist. Ich habe nur gelesen, dass die Ersparnis zumindest 10% betragen sollte, damit man damit Erfolg hat. Bei mir sind es sogar über 20%.
Ich habe jetzt nur gelesen, dass man als Bürger die Nachweispflicht hat. Ich frage mich jetzt nur, wie ich das im Zweifel konkret nachweisen sollte, dass die Strecke 1. verkehrsgünstiger ist und 2. ich die Strecke wirklich fahre - falls das Finanzamt meinen Einspruch ablehnen sollte. Zu 1. fällt mir nicht viel ein, es wird sicher keine Studie geben, die das mal untersucht hat aber wer sich in der Region auskennt, sollte das normalerweise gut nachvollziehen können. Punkt 2. auch nicht so einfach, es gibt auf dem Teil der Strecke der unterschiedlich ist, bspw. keine Tankstelle, wo ich z.B. Belege hätte.
Sorry, lang geworden. Aber lange Rede, kurzer Sinn: Mich würden Meinungen oder Erfahrungen dazu sehr interessieren. Was denkt ihr, wie meine Chancen stehen? Die Differenz aufs Jahr gesehen, macht natürlich ordentlich was aus. Vielen Dank im Voraus!