Hallo zusammen,
ich (Deutsche) bin neu hier, habe dieses Forum aber bereits sehr oft aufgerufen und still mitgelesen. Anfangs vorrangig, um mich im Allgemeinen über meine anstehende Auswanderung zu informieren und meine Vorfreude zu steigern - diese anfängliche Euphorie weicht aber inzwischen leider der immer stärker aufkommenden Verzweiflung, weil ich seit mittlerweile sechs Monaten keinen Job in Basel (und Umgebung) finde und mir durch diesen Post erhoffe, auf Gleichgesinnte zu treffen und / oder wertvolle Tipps zu sammeln. Kurz zu mir und wieso es mich überhaupt nach Basel zieht:
Mein Mann hat vor zwei Jahren aus dem Nichts ein Jobangebot in Basel bekommen. Er hat das richtige Fach studiert, die passenden Erfahrungen und spricht fließend Deutsch, Englisch und Französisch. Nach langer Überlegung haben wir schließlich entschieden, es zu wagen, zumal er endlich wieder in der Branche arbeiten durfte, die er so liebt und lebt. Voraussetzung war, dass ich nach überstandener Probezeit nachziehe. Inzwischen ist jedoch mehr als ein Jahr vergangen und insbesondere seit unserer Hochzeit vor einem halben Jahr wird diese Entfernung (640 km) von Tag zu Tag schmerzlicher, weil er zusätzlich oft auf Geschäftsreise ist (aktuell turnt er im Kongo herum ). Niemals, wirklich niemals hätte ich aufgrund meiner Berufserfahrung und Weiterbildung damit gerechnet, dass ich auch nach über einem halben Jahr keinen Job finde (suche natürlich auch in Zürich und Bern und alles, was dazwischen liegt). Aber insbesondere die letzten Wochen hagelt es nur noch Standardabsagen, die ich einfach nicht mehr so gut wegstecke, wie zu Beginn. Fragt man im Anschluss nach dem wahren Grund, wird man nicht schlauer, weil man mir diesen vermutlich nicht nennen darf oder kann.
Anfangs sah es wirklich gut aus und ich habe es sogar einmal zum Probetag geschafft (bis heute weiß ich nicht, wieso ich auch hier danach per Standard eine Absage erhalten habe, doch ist die Stelle seit Januar 2018 (!) ausgeschrieben und nach wie vor unbesetzt) und ein weiteres Mal zum zweiten Gespräch, doch hat der Job dann doch so gar nicht zu mir gepasst. Blöderweise bin ich bei einem dritten Unternehmen, das sich erst drei Monate später gemeldet hat, zu einem ersten Bewerbungslauf eingeladen worden, an dem ich aufgrund einer anstehenden Fernreise nicht teilnehmen konnte. Ich war kurz davor, meine Flitterwochen deshalb abzublasen und heute bereue ich, dass ich es NICHT getan habe. Aber hätte ich ahnen können, dass es von da an bergab geht?
Seit Oktober also nur noch maschinelle Absagen. Egal, ob ich qualifiziert oder sogar überqualifiziert bin. Ich habe mich erst auf die Stellen beworben, die mich wirklich ansprechen und zu mir passen bzw. an meinen jetzigen beruflichen Stand anknüpfen (ich bin seit fünf Jahren Content / Knowledge Managerin und habe parallel Marketing studiert) und mich fordern. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich auch wieder eine Assistenzstelle / Sachbearbeiterstelle / Backoffice Tätigkeit annehmen würde, um wenigstens Fuß zu fassen. Doch auch hier sind die ersten Bewerbungen nicht auf Interesse gestoßen.
Ich habe natürlich auch schon mit dem Arbeitsamt in Basel telefoniert und Personalvermittlungen kontaktiert - sie suchen in der Regel im Auftrag des Arbeitgebers und vermitteln nicht oder aber ich muss erst einen Wohnsitz in Basel vorweisen, um von der AWA unterstützt zu werden (also in punkto Vermittlung / Bewerbungen). Aber ihr versteht vielleicht, dass ich meinen Job hier nicht vorzeitig kündigen möchte, um dann auch nach meinem Wohnortwechsel nicht fündig zu werden.
Diverse Beiträge im Forum belegen, dass es im kaufmännischen Bereich sehr schwer ist - vor allem als Ausländer/in. Hinzu kommt, dass mein Französisch nicht mehr so gut ist, wie noch zu meiner Schulzeit (ich werde es definitiv per Abendschule aufbessern und übe schon fleißig per Duolingo) und ich null Connections vor Ort habe. Auch mein Mann hat bereits alle Kontakte, die er vor Ort hat, deshalb kontaktiert und nichts erreichen können.
Ich weiß nicht, ob sich überhaupt jemand die Mühe macht, meinen Beitrag zu lesen oder sogar zu kommentieren, doch falls ihr euch die Zeit nehmt: Tausend Dank. Ich bin für jeden noch so kleinen Tipp dankbar. Auch würde es mir schon helfen, wenn andere User hier ähnliche Erfahrungen gesammelt haben und mich ermutigen können, falls es irgendwann wider Erwartens doch geklappt hat.
Merci und LG
Theodora