Hallo zusammen,
bin ja schon länger mit der Auswanderung beschäftigt, nun endlich hat sich mal was halbwegs konkretes ergeben. Ein Vorstellungsgespräch bei Kelly für einen Job bei Novartis für meinen Mann (ich hab mich auch dort beworben, aber noch keine Antwort). Tatsächlich gab es eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, was uns erstmal sehr gefreut hat.
Bei der Gelegenheit haben wir dann mal ein bisschen über den Betrieb gegoogelt und mussten erfahren, dass genau dieser Standort gerade 700 Leute rausschmeißt, aber wie wild 450 neue sucht für ein neues Werk am gleichen Standort in Stein.
Das passt doch mal so gar nicht zusammen,
Wir haben nun etwas Angst, dass es nur darum geht, am Ende per "schneller Kündigung" da die Leute auszusieben. Ich meine wirklich, wieso übernehmen die nicht einfach die 700 Leute für das neue Werk, die müssten doch Personal im Überfluss haben...
Es ist zwar ein bekannter großer Konzern aber das kommt mir total spanisch vor. Am Ende steht man nach 3 Monaten mit Nichts und leerem Konto da und muß mehrere Monate eine Miete weiterzahlen, die man sich dann nicht mehr leisten kann.
Die Hauskosten hier in D haben wir ja weiterhin.
Mein Gehalt reicht nicht um das alles zu bezahlen. Auch nicht wenn ich dann in Steuerklasse 3 komme.
Ich bin stark am Überlegen ob wir nun zum Vorstellungsgespräch fahren sollen. Andererseits ist es ja womöglich überall das gleiche. Kündigungsschutz etc. gibts nicht und wenn wir das nicht machen, können wir es auch gleich ganz lassen...
Ich weiß einfach nicht. Machen wir uns zuviel Gedanken oder ist die Sache wirklich irgendwie faul?
Hochriskant oder ganz normal - Brauche mal euren Rat!
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absagen.
Schweizer werden ausgetauscht gegen Zuwanderer.... -
Hoi,
ich würde trotzdem hinfahren und denen im Interview eben genau diese Frage stellen. Ein Gespräch allein verpflichtet Euch ja zu nichts. Auf deren Antwort basierend würde ich entscheiden. Honigbienes Vermutung könnte man überprüfen, wenn es um das Gehalt geht! Also gut informieren, was ein fairer Lohn für die Stelle wäre.
Viel Erfolg
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Klaro...das ist natürlich jedem selbst überlassen..sicher ist es megaspannend die Frage zu stellen und auf die Antwort wäre ich mal seehr gespannt.Alleine das würde mir in den Fingerspitzen jucken.
Leider hatte ich genau diesen Fall bei meinem ersten Job(Gesundheitsberreich).Sie haben extrem viel,altes,teures Personal entlassen und gegen Ausländer wie mich ausgetauscht.Dies wusste ich aber damals noch nicht.Es gab in 6 Monaten 18 Kündigungen seitens der Klinik mit fadenscheinigen Ausreden...Gesprächen Mobbing usw....Viele unzählige Gestrandete, die aus Deutschland in die Schweiz gekommen sind und ersteinmal wie gelähmt waren.Ich habe leider keine guten Erfahrungen gemacht dort und es ist fragwürdig, was sie mit diesen prekären Zuständen bezwecken wollten?
Es wirkte auf mich wie:Jetzt zeigen wir Euch mal wie es auch schwer gehen kann.
Für mich war das Gehalt aber sehr fair...das muss ich dem Betrieb lassen.Alles in allem hat es mich alles dort eher sehr verunsichert und ich habe noch 2 Job suchen müssen um meine Sicherheit wieder zufinden in meiner Arbeit,die ich so sehr mag.
Also....ich wünsche Dir eine gute Entscheidung.
Honigbiene -
Hallo Shanau
Auf jeden Fall würde ich mir das Gespräch und das persönliche Kennenlernen mit den "KELLYS" nicht entgehen lassen.
Und wenn Ihr einmal im Lande seid, Euch noch auf dem Arbeitsmarkt vor Ort umzusehen, sprich persönlich Unternehmen aufzusuchen. Damit sich der ganze Aufwand auch lohnt.
Mit der Personalvermittlung Kelly hatte ich auch schon zu tun. Im letzten Jahr hatten sie mich im Job-Room von der RAV aufgegabelt. Mich kontaktiert, mir ein Stellenangebot angeboten, was mich sehr interessiert hat. Ich musste mich registrieren, mein Dossier an den Herrn schicken. Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass ich mich schon selber auf genau die selbe Stelle im Spital beworben hatte und eine Absage bekommen habe. Von KELLY habe ich nie wieder etwas gehört! Und mich dann bei denen abgemeldet. So möchte ich mir mein Geld auch nicht verdienen müssen, mit einem ständig schlechten Gewissen.Ich denke, dass es in Eurem Fall vielleicht um das sogenannte Kopfgeld bei KELLY gehen könnte. Nur so eine Vermutung, aber meine Erfahrungen mit Personalvermittlungen gerade im Gesundheitsbereich, wo Fachpersonal händeringend gesucht wird. Unter jedem Stelleninserat in meiner Berufssparte steht ausdrücklich, nur DirektbewerbungI Keine von Stellenvermittlern.
Wenn ein Unternehmen Stellen abbaut, dann sollte dieses auch gegenüber der Gesellschaft sein Gesicht wahren, eigentlich.
Was hinter den Kulissen der renommierten Firmen auch in der Industrie abgeht, werden wir niemals erfahren... Aber eines ist sicher, es geht immer nur ums Geld!Viel Glück und Ausdauer wünsche ich Euch weiterhin.
Viele Grüsse
Anja -
Danke schonmal für die Antworten.
Leider können wir falls wir hinfahren, an dem Tag nichts mehr machen außer dem Gespräch. Wir fahren morgens los, das Gespräch ist um 3 und da mein Mann um 20 Uhr wieder im Bett sein muß, wäre es wirklich ein einziges Gehetze.Dass dort einfach alteingesessene (Schweizer Arbeitnehmer) gegen billige Deutsche ausgetauscht werden, die Idee kam mir auch schonmal ein wenig. Das ganze hat ja ein ziemliches Gerüchlein leider. Einerseits wäre es kein besonders tolles Gefühl zu wissen dass teure Einheimische wegen einem gekündigt wurden, und andererseits fragt man sich dann ja auch, wieviel man seinem Arbeitgeber wert ist und ob man nicht demnächst auch mal mit ausgetauscht wird.
Da bei uns ja einiges dran hängt, hab ich da so meine Bedenken.
Je mehr man über den Konzern liest, zb der Preisgestaltung bei den Krebs(gen)therapien, umso eher kriegt man das Gefühl einen Pakt mit dem Teufel abzuschließen.
Auch das Argument, ja vielleicht können sie die Altmitarbeiter für den neuen Hightechbereich mangels Ausbildung nicht brauchen, finde ich unbefriedigend. Mein Mann ist einfacher Produktionsmitarbeiter in der Chemie, hat noch nie in der Pharma gearbeitet und ist da sicher weniger qualifiziert.
Es ist alles sehr merkwürdig.
Ich denke wir entscheiden das spätestens morgen ob wir fahren.
Es wird gerade für mich ein wenig knapp, da ich grad heut einen neuen (weiteren) Job angefangen habe und in meinem ersten Job durch die Einarbeitung gar keine Überstunden mehr zum Abfeiern übrig sind.
Naja wir schauen mal. -
Wir fahren morgens los, das Gespräch ist um 3 und da mein Mann um 20 Uhr wieder im Bett sein muß, wäre es wirklich ein einziges Gehetze
Hallo, ich würde mir den beschriebenen Stress nicht geben für ein Gespräch, welches sicher ganz toll interessant ist, das ernüchternde Ergebnis sich aber schon deutlich abzeichnet. -
Wir haben entschieden, nicht zu fahren.
Es wäre wie gesagt ziemlich stressig geworden und das Gefühl war mehr als ungut. Also dass da irgendwas faul an der Sache ist.
Wir werden jetzt erstmal hierbleiben und versuchen irgendwie etwas Zertifikatemäßig hinzukriegen, dann haben wir hoffentlich mehr Chancen.
Ich hab ja gerade einen neuen Job im Labor - zusätzlich zum Bürojob, einfach um Laborerfahrung zu bekommen, denn da wird durchaus gesucht.
Mein Mann soll jetzt erstmal eine Beförderung versuchen zu bekommen.
So daß wir uns dann hoffentlich in 1-2 Jahren wieder mit besseren Chancen bewerben können, denn bisher gabs auf dem freien Markt nur Absagen.
Sind leider nicht die tollen Karrieretypen. Ich bin erst mit Ü40 überhaupt ins Berufsleben gestartet und mein Mann hockt seit 10 Jahren auf dem gleichen lahmen Posten -
Ersteinmal Herzlichen Glückwunsch zu Eurer Entscheidung.Euer Plan hört sich gut an!
Jetzt bin ich aber doch mal neugierig.Shanau, wie kommt es..dass Du mit über 40 erst ins Berufsleben startest?
Ich musste schon mit 16 ran...grins...
Beste Grüsse
Honigbiene -
Wir haben entschieden, nicht zu fahren.
Gute Entscheidung, Lebenszeit gespart, Fahrtkosten gespart und Reflektion über dämliche Konzernstrategien gespart.Die Neugier von @Honigbiene interessiert mich auch, obwohl da fallen mir einige Gründe ein. Viele Kinder z.B.
Und jetzt 2 Jahre warten, um zertifikattechnisch beim nächsten Anlauf untermauert zu sein? Ich weiß nicht.
Sind leider nicht die tollen Karrieretypen. (…) und mein Mann hockt seit 10 Jahren auf dem gleichen lahmen Posten
Leider? Warum leider? Möchtest Du/Ihr ein Karrieremensch sein? Nach unten treten und nach oben... Es muss auch Mensch geben, die nicht in jeder beruflichen Handlung den Sprung nach oben vorbereiten, man könnte darüber diskutieren, ob gerade diese Gruppe Menschen das Rückgrat einer jeden Kultur bilden. Was verstehst Du unter einem "lahmen Posten" ? -
Hallo Shanau
Ich finde Eure Entscheidung in Ordnung. Würde aber weiterhin Bewerbungen in die Schweiz schicken. Es ist nicht gesagt, dass Ihr in 1-2 Jahren bessere Chancen haben werdet. Ausserdem denke ich, dass es nicht einfacher wird in der Schweiz einen Job zu finden. Obwohl das vielleicht in dieser Zeit dann doch eher klappen könnte.Man spricht hier von der Pensionierungswelle der Babyboomer (Jahrgänge 1941 bis 1974) und es soll 2021 einen Arbeitskräftemangel in der Schweiz geben... Nun ja vielleicht auch für die Generation 50+ noch ein kleiner Hoffnungsschimmer. Mittlerweile glaube ich, dass auch Zertifikate nicht unbedingt ein Vorteil sind oder ich habe zu viele
Viel Glück und weiter dran bleiben!
Beste Grüsse
Anja -
Danke für den Zuspruch schonmal
Mein späterer Berufsstart hat nichts mit Kindern zu tun, sowas wie Familie wäre mir nie in den Sinn gekommen.
Ich hab erst studiert, dann war ich krank, hab mich aber schon ein Jahr vor Abschluss angefangen zu bewerben. Es kamen immer nur Absagen, Absagen, Absagen. Ich glaub bei 600 + Bewerbungen waren es insgesamt 5 Vorstellungsgespräche. Dann hab ich nochmal angefangen zu studieren. Leider waren die Studiengebühren so hoch, dass ich es nicht rechtzeitig fertig geschafft hatte. Der Studiengang lief aus. Dann volle EU-Rente von 150 Euro, ist ja kein Leben. Derweil immer weiter beworben, auch als Vollrentnerin, die ich ja nicht bleiben wollte.
Dann jemanden kennengelernt die mir einen Minijob in ihrer Firma verschafft hat. Erstmal befristet auf 1 Jahr. Nach 3 Monaten wurde eine 50% Stelle draus, nach einem Jahr die Befristung aufgehoben, dann Anfang 2019 auf 70% aufgestockt. Seit 1.11. ist meine Rente auf Antrag endlich aufgehoben worden. Und ich habe den Job im Labor dazu bekommen, meine allererste erfolgreiche Bewerbung!! Und jetzt ab März soll ich dann 90% im Hauptjob arbeiten.
Dann hab ich 3 Jahre Arbeitsleben geschafft und mein Rentenanspruch von 28 Euro knackt vielleicht schon bald die 100 Euro Marke ... werd ich aber erst erfahren wenn ich 5 Jahre eingezahlt habe, vorher gibts keine neue Renteninformation.
Ein Jahr Schweiz und meine Rentenprobleme wären gelöst... wobei ich aber gern dauerhaft dort bleiben würde.
Zur Not könnte ich einfach für ein Jahr dort wohnen, ich kann ja von überall aus arbeiten (abgesehen vom Laborjob).
Aber eigentlich möchten wir zusammen dort hin, und eben auch bleiben.