Hallo an alle,
ich möchte nun nach einigem zeitlichen Abstand meine Erfahrungen mit der Eidgenossenschaft schildern.
Würde ich nochmal in die Schweiz ziehen, NEIN.
Ich spreche hier für Graubünden und Zürich. Wir haben in der Surselva an der Grenze zum Tessin gewohnt und es war landschaftlich mein Traum aber menschlich das abstossendste, was ich in meinem Leben erfahren musste.
Ich fasse mich kurz:
Einen Job zu finden ist für einen Deutschen (wenn er nicht Handwerker oder Arzt ist) nahezu unmöglich. Ein deutscher Arbeitgeber hat mir nach Monaten und hunderten Bewerbungen die Möglichkeit gegeben überhaupt einen Schritt in dieses Land zu setzen.
Akzeptanz oder überhaupt erst einmal Toleranz erfährt man dort 0. Ich bin ein sehr zurückhaltender unaufdringlicher Mensch, der selbst andere Deutsche beschämend findet, die für den Ruf „fordernde Deutsche“ verantwortlich sind.
Ein derart fremdenfeindliches Land habe ich noch nie erlebt. Dagegen ist das was man in D gewöhnt ist, wie mit Ausländern umgegangen wird harmlos.
Portugiesen mögen die Schweizer auch nur wenn sie die Strassen reparieren. Nach der Arbeit ziehen die sich in ihre kleinen Viertel zurück, weil die Schweizer nichts mit ihnen zu tun haben wollen.
Ist eine Portugiesin mit einem Schweizer verheiratet, benimmt sie sich derart abgehoben als hat sie dazu irgendein Recht und meint sie ist eine echte Schweizerin. Kriegt aber kaum ein deutsches Wort heraus, nur portugiesische Brocken. Aber egal, es geht um Deutschenhass und das muss ich auch so deutlich sagen.
Die Mentalität der Schweizer lässt sich leicht beschreiben:
Ausländer dürfen gern Urlaub machen und Geld ausgeben aber bleiben auf keinen Fall.
Und das in einem Land das selbst über 20% Ausländeranteil hat.
Der Hass bezog sich aber nicht ausschliesslich auf mich. Man hat ähnlich wie in Deutschland über die Trottel aus dem Nachbardorf geschimpft und die aus dem Unterland (Zürich etc) können auch gerne fernbleiben.
Ich bin studierter Wirtschaftler mit einer Berufsausbildung im Tourismus und 0 festgelegt auf einen bestimmten Job. Habe Berufserrahrungen im Call Center, Regale auffüllen im Supermarkt, leitenden Positionen im Baumarkt, im Marketing riesiger Firmen wie Airbus also von unten bis nach oben. Alles Jobs vor, während und nach dem Studium, um nicht arbeitslos rumzusitzen, sondern etwas Geld zum studieren zu verdienen. Selbst das hat nicht eine Firma dazu bewogen mir auch nur ein einziges Vorstellungsgespräch anzubieten. Ich bin am Ende sogar so verzweifelt gewesen, weil ich unbedingt in dieser wunderschönen Gegend bleiben wollte, das ich mit meinen knapp 30 Jahren nochmal eine Ausbildung in einer aluminiumverarbeitenden Firma begonnen hätte. Nicht mal dafür wurde man genommen. Ja nicht einmal zum Schnee schieben am Lift wollte man einen Deutschen im Winter einstellen. Für die Spüle hätten sie mich evtl genommen, aber das wollte ich dann auch nicht mehr. Gebildete Menschen haben es dort sehr schwer und die Schweizer lassen es einen gerne spüren, dass sie dich schon deswegen nicht leiden können. Sie kennen dich nicht, aber wollen gleich klarstellen, dass man hier nichts ist. Dabei sind es doch die Schweizer selbst mit ihrem eidgenössischen Fachausweis, der nur in ser Schweiz etwas wert ist (um es mit ihren Worten zu sagen) und sonst nirgends auf der Welt.
Und nein, die Schweizer sind nicht reich. Dort leben genauso viele Reiche wie in D. Man hat nur den Eindruck, dass sie reicher sind, weil selbst eine Putzfrau und Azubis mit Audi S3 und Mercedes rumfahren (immer das aktuelle Modell natürlich). Das was die Schweizer mehr verdienen, geben Sie auch mehr für Autos und Miete aus. Auch wieder so ein Stichwort auf das ich immer nur Ahnungslosigkeit zurückbekomme: Wenn ihr Deutsche so hasst, warum fährt dann die Mehrheit deutsche Autos? Bisschen schizophren oder?
Zurück zum Thema.
Das Arbeitsamt in Ilanz hat sich von seiner herablassendsten Seite gezeigt in dem ich jede Woche 30 Minuten zu Ihnen hinfahren sollte für ein Gespräch das es immer noch keine Jobs für mich gibt, was ich bereits zuhause im Account nachlesen konnte. Es konnte mir nicht mal einen Job als Putzkraft anbieten. Freundlichkeit kennen Behörden Deutschen gegenüber nicht und ich rede hier nicht vom typisch deutschen Einwanderer der egal wo er hinkommt bevorzugt behandelt werden will. Ich bin extrem zurückhaltend und extrem integrationsbereit nur lassen die Bündner einen nicht.
Der Ausländerausweis erinnert einen natürlich auch permanent an diesen Status, den man doch bitte nie vergessen sollte. Selbst für eine kleine Adressänderung kassiert die Gemeinde knapp 120 CHF und der damit verbundenen Neuausstellung dieses billigen Zettels. Statt einfach einen Aufkleber mit der neuen Adresse draufzukleben. Ja, viele beschreiben es passend, das es so wie in D zugeht und man wegen jeder Kleinigkeit zu den Ämtern muss. In der Anfangszeit behält man selten die erste Wohnung, weil sich vom Ausland aus nur schwer danach suchen lässt und man durchaus zuerst im Hotel wohnt um vor Ort weiter zu suchen.
Über die hohen Lebenshaltungskosten habe ich mich nie beschwert, da die Qualität der Nahrungsmittel oft besser ist und man in der Regel auch gut verdient. Die Mieten in Zürich fressen den Grossteil des Gehalts natürlich wieder auf aber auch als Selbstständiger (was ich dann auch nach erfolgloser Jobsuche getan habe) kann man sich das Leben leisten, wenn es einem nicht an jeder Ecke versalzen werden würde.
Als man später in einem Haus wohnte
wurde permanent versucht einen anzuschwärzen, man würde nicht genehmigte Dinge am und im Haus machen etc. Ist natürlich nie der Fall gewesen aber die Amtsträger müssen trotzdem ausrücken und erneut nachhaken.
Ja man kann sagen, die Schweizer suchen förmlich nach Dingen um dir als Ausländer das Leben schwer und die Heimreise leicht zu machen.
Es mögen viele Schweizer nicht hören wollen, aber andere Erfahrungsberichte und meine eigenen zeigen das die Schweizer schlimmer sind als das was Deutschen immer unterstellt wird. Deutsche seien alle Nazis und hassen Ausländer. So schlimm habe ich es noch nie in D erlebt. Da geben mir etliche Migranten in D Recht, wenn ich denen meine Erfahrungen aus CH schildere.
Eine Dame hatte es mal passend formuliert: Schweizer geben sich sehr kalt und man fühlt sich vom ersten Tage an unerwünscht.
Um mir selbst klar zu machen, dass ich mir das nicht alles einbilde, habe ich mit einer Deutschen Sozialarbeiterin vom RAV gesprochen, die seit über 10 Jahren dort lebt und mit einem Schweizer verheiratet ist. Ihr Kommentar zu meinen Erlebnissen und wie sie das Leben in GR empfindet war: „Leben kann man es nicht nennen. Ich würde eher sagen aushalten.“ Die einzigen die vielleicht eine Chance auf Akzeptanz hätten sind die Kinder meiner Enkel, wenn meine Kinder Schweizer Bürger sind/werden.
Da muss ich der Schweiz ganz klar sagen, wenn ihr so einen Hass auf Ausländer habt, dann lasst verdammt nochmal keine ins Land. Ihr ruiniert damit Existenzen und es ist euch egal. Die Schweiz für mich in einem Wort: Nein (nett). Ekelhaft (ehrlich und direkt).
Und die, die mich hier sofort zurechtweisen wollen: Nein das ist kein Einzelfall und ich bin bis heute mit Freunden aus Bad Ragaz, Zermatt und Landquart in Kontakt denen es exakt so ergeht.
Die Moral von der Geschicht: Nie wieder Schweiz. Nach Deutschland zurück war nur ein Zwischenspiel um sich zu erholen und schliesslich in ein anderes Land zu gehen, das nicht so verschlossen und verbohrt ist.