Hoi ihr lieben
Ich (Deutsche) habe mich eben hier registriert und hoffe auf ein paar wertvolle Tipps. Im Forum habe ich öfters schon still mitgelesen und leider schon 1-2 Leute entdeckt, denen es ähnlich ging.
Anfangs muss ich sagen, war die Euphorie recht gross in die Schweiz zu ziehen, allerdings weicht diese so langsam der immer grösser werdenden Verzweiflung, weil ich seit 4 Monaten mich im Raum Bern, Thun bewerbe und kaum Rückmeldung in Form von Vorstellungsgesprächen erhalte. Ich hoffe bisschen auf Gleichgesinnte, die gerade das gleiche erleben oder schon erlebt haben, auf wertvolle Tipps was ich noch besser machen kann und schreibe vielleicht auch kurz etwas zu mir und warum es mich nach Thun zieht:
Mein Freund (Schweizer) wohnt 5 Minuten von Thun, von Anfang an ist zwischen uns eine absolute Harmonie, das Heiraten war auch schon ein Thema zwischen uns. Mit dem Töff geniessen wir im Sommer die Schweizer Alpen und auch vor seiner Zeit hatte ich bereits 2-3 Freunde im Berner Raum und daher absolut keine Probleme Berndeutsch zu verstehen, egal ob es der Dialekt in Burgdorf ist oder Richtung Thun, Adelboden runter. Vielleicht ist es auch glücklich, dass mein badischer Dialekt relativ ähnlich ist. Da ich ein kleiner Schweiz-Fan bin und mich schon viel mit der Schweiz beschäftigt habe, sei es landschaftlich oder kulturell war es für uns beide relativ schnell klar, dass ich zu ihm ziehen werde. Insbesondere die Entfernung (eine Strecke 250 Km) zwischen uns zerrt so langsam wirklich an der Psyche und den Nerven
Mittlerweile habe ich knapp 20 Bewerbungen geschrieben und erst ein Vorstellungsgespräch gehabt, welches auch bis zum Zweitgespräch geführt hat (die Stelle war in der Lohnadministration).
Die Bewerbungen sind alle im Bereich HR (Personalabteilung), da ich bisher immer in dem Bereich gearbeitet habe. Von Gehaltsabrechnung, über Personalentwicklung, zur Vertrags- und Zeugnisausstellung, zum Bewerbermanagement und der einfachen Personaladministration habe ich schon alles gemacht. Meine Ausbildung habe ich zur Bürokauffrau absolviert und in der Abendschule mein Fachabi nachgeholt. Ein Fernstudium BWL - Personalmanagement hatte ich auch angefangen allerdings war das aufgrund des Lernstils ohne jegliche Präsenzphasen absolut nicht meins. Mir ist bewusst, dass ich vom Schweizer Arbeitsrecht und Sozialversicherungsrecht nicht allzu tief drin bin, deshalb habe ich im Anschreiben auch stehen, dass ich gerne an der Wirtschaftsschule in Thun eine Weiterbildung zur Sachbearbeiterin Personalwesen absolvieren würde. Im Internet habe ich mich bereits etwas schlau gelesen, was für Abzüge anfallen, wie sich die Quellensteuer, Ausgleichskasse, Pensionskasse etc verhält, aber ja..
So langsam bin ich wirklich etwas verzweifelt und habe Mühe die reinkommenden Absagen noch leicht wegzustecken Im Moment würde ich jegliche Bürotätigkeiten annehmen um einfach erstmal bei meinem Liebsten sein zu können. Eine Personalvermittlung in Bern habe ich auch schon kontaktiert, macht es Sinn in dem Fall die RAV zu kontaktieren? Ist die AWA etwas anderes? Am Liebsten würde ich eigentlich erst in die Schweiz gehen, wenn ich einen Job habe, aber ich habe auch schon öfter gelesen, dass quasi "arbeitslos" in die Schweiz umgezogen wird und vor Ort dann nochmal nach einem Job gesucht wird. Damit habe ich wirklich Mühe, da ich bisher nie arbeitslos war und ungern meinen jetzigen Job kündigen möchte um vor Ort dann ebenfalls nicht fündig zu werden, und zu allem übel dazu habe ich auch noch 2 Kredite am Laufen, wo ich die ein oder andere Einnahme haben sollte...
Meine Freunde habe ich bereits involviert, dass sie bisschen die Augen offen halten. Habt ihr gute Erfahrungen mit Initiativbewerbungen gemacht?
Ich weiß nicht, ob sich überhaupt jemand die Mühe macht meinen Beitrag durchzulesen und zu kommentieren, aber falls doch: Tausend Dank. Ich bin dankbar um jeden Ratschlag.
Was mir noch eingefallen ist, in den Bewerbungsunterlagen habe ich jegliche 'ß' verbannt, 'Freundliche Grüsse' am Ende geschrieben, bei der Anrede das Komma weggelassen und im Lebenslauf auch hinzugefügt, dass ich aufgrund der Liebe mich in der Schweiz bewerbe. Im Anschreiben muss ich gestehen weiss ich nicht ganz, wie ich es formulieren soll.
Mercy und ganz liebe Grüsse,
Natascha