• Hallo Zusammen,


    nachdem ich seit fast 6 Monaten mit Hilfe meines Arbeitgebers einen Schritt nach dem anderen getan habe, die Coronaverzögerung von 2/20 auf 7/20 ausgehalten habe, bekomme ich langsam kalte Füße. Die Diplome sind anerkannt ( 1700 CHF), viele Behördengänge in Deutschland ( Certificate of good standing), der Spracheintrag ist erfolgt ( 150 CHF), die Arbeitsbewilligung und die Abrechnungsbewilligung ( 1216 CHF) ist erfolgt, unter der Bedingung innerhalb von 6 Monaten erneut ein ärztliches Attest, diesmal von einem schweizer Arzt, vorzulegen (Kosten unklar). Die Wohnung für den 01.07.20 ist gefunden (1195 CHF warm, 2 1/2 Zimmer) und voraussichtlich Arbeitsbeginn 7/20 bei Gehalt 160k und 45+4 h (Mo-Sa.) Wochenarbeitszeit, mit Möglichkeit zur Reduktion der Stunden, Vertrag wird Ende April geschickt. Und jetzt? habe ich erst einmal genug von Bürokratie auf beiden Seiten. Und jetzt wo es endlich weiter geht bekomme ich Herzrasen und Angst. Na prima! Geht es oder ging es jemandem hier ähnlich? Was könnt ihr mir empfehlen? :confused_face:


    Liebe Grüße
    SevdaGül

  • bekomme ich langsam kalte Füße.

    Liebe Rose, da gab es mal einen Tierpfleger in einem Zoo, der musste in einem komplett-vergitterten Eichhörnchen-Gehege mit einem kleinen runden Köcher einzelne Tiere einfangen, das war ein wirklich schwieriges Unterfangen und er sagte ganz locker: "Man braucht nur Geduld, am Ende klappt alles!" :smiling_face:

  • Hallo Amadeus,
    Danke, ja Geduld ist gut, aber den Vorrat habe ich im deutschen Gesundheitssystem verheizt. :loudly_crying_face:
    Hätte ich im Zoo gearbeitet wäre ich bestimmt viel entspannter. Momentan geht es so: soll ich, soll ich nicht, soll ich, soll ich nicht....?
    Heute hat der AG ein Angebot von CSS Krankenversicherung (748 CHF) und Hausratversicherung/Privathaftpflicht (278 CHF) geschickt. Kosten über Kosten, ich werde erst einmal den Arbeitsvertrag und Mietvertrag abwarten. Kalte Füße sind recht unangenehm :nauseated_face: .
    LG
    SG


    Was bedutet Fernsehauswandererin?

  • Was bedutet Fernsehauswandererin?


    Das System dieser Foren-Software vergibt Untertitel entsprechend der Anzahl der Beiträge. Je mehr Beiträge, um so steiler die jeweiligen Titel :face_with_tongue:



    soll ich, soll ich nicht, soll ich, soll ich nicht....?

    Das erinnert mich an Gänseblümchen zupfen aus meiner Jugend: sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich.... :face_with_tongue:


    In Deutschland und in der Schweiz stehen aktuell die Zeichen auf Entspannung der Lage, mit Hygienekonzept versteht sich. Konkret kann ich Dir nur raten Geduld zu haben, den Status Quo täglich neu zu bewerten und in der Außenwirkung proaktiv mit sanftem Druck Dein Ziel weiter zu verfolgen.

  • Mit der KV würde ich anders machen: Bei Deinem Gehalt kannst Du ganz entspannt nach Ankunft in der Schweiz zu einer KV um die Ecke gehen und Dich dort versichern. Und nach einem Jahr bzw. gegen Ende Jahr wenn Zeit für andere Dinge nach dem Umzug ist, suchst Du Dir mit dem bis dahin erlangten Wissen den passenden Tarif bei einer Versicherung raus. (Oder passt Deinen einfach an.)


    Aber mit Franchise, Selbstbehalt, Arzt-Model, Zusatzversicherung usw. würde ich mich im Vorfeld nicht belasten. Am Ende sind in der Grundversicherung keine riesigen Unterschiede bei den Gesellschaften. Alle anderen Versicherungen genau so. Erst was tun wenn Du definitiv da bist. Das geht dank der lokal vertretenen Versicherungen auch extrem fix und die Berater können einen grundlegend gut informieren. Im Internet das Wissen aufbessern und vergleichen kann man dann immer noch.


    Also, entspann Dich und zügel her :winking_face:

  • Hallo Harro,
    für 1 Person. Was zahlt man denn für einer Versicherung, die unserer gesetzlichen KV entspricht?


    LG
    SG


    Hallo Markus,
    Danke für die sehr hilfreiche Information. Das werde ich so machen. Erst warte ich den Arbeitsvertrag ab. Mit zügeln meint ihr wohl umziehen, oder?


    LG
    SG

  • Was zahlt man denn für einer Versicherung, die unserer gesetzlichen KV entspricht?

    Hoi SG. In Basel-Stadt bezahlt man für die günstigste Krankenversicherung (mit 2'500.- Franchise) aktuell CHF 335.- pro Monat. Wenn man eine niedrigere Franchise wählt, sind es auch schnell CHF 500.
    Dazu muss man aber sagen, dass Basel-Stadt der schweizweit teuerste Kanton ist bzgl Krankenversicherungsprämien.
    CHF 748.- kommen mir sehr viel vor. Das wäre wohl eine Franchise von 300.-, plus diverse Zusatzversicherungen.


    Schau dir den Link von fillg1 an und mach es so wie Markus es dir vorgeschlagen hat. Du musst keine Versicherung im Vorfeld abschliessen. Speziell wenn die Prämie so hoch ausfällt.



    Mit zügeln meint ihr wohl umziehen, oder?

    Genau, mit Peitsche und so... :winking_face: Zügeln ist das Schweizer Wort für Umzug.



    VG basileus

  • Hoi,


    ich stimme Basileus zu. Die 748,-CHF werden bestimmt Zusatzversicherungen beinhalten. Meine Firma hat auch Sonderkonditionen bei Swica, aber selbst damit wären wir immer noch 300CHF/Monat teurer, als bei unser jetzigen. Die Swica deckt auch mehr ab, aber hauptsächlich, was wir nicht brauchen. Daher spare ich mir das Geld lieber.

  • Hallo Zusammen,


    und Danke für Eure Infos.
    Der Arbeitgeber schickt mir alles mögliche an Verträgen ( KK, Hausrat, Haftpflicht, Mietvertrag), aber noch immer keinen Arbeitsvertrag, obwohl ich ihn schon zweimal danach gefragt habe. Heute hat er mir den Mietvertrag gemailt. Kündigung erst nach einem Jahr möglich, aber ich werde bestimmt keine Verträge unterschreiben ohne zu wissen was für einen Arbeitsvertrag ich vielleicht vorgelegt bekomme. Ganz schön frustrierend finde ich. :confused_face:
    Hat jemand Erfahrung mit schweizer Krankenhäusern als Arbeitgeber? Vielleicht wäre das ja eine Alternative für mich?


    LG
    SG

  • keine Verträge unterschreiben ohne zu wissen was für einen Arbeitsvertrag

    Zeigt nur die Unsicherheit Deines Künftigen Arbeitgebers. Der Gedanke Dich mit einem Mietvertrag in ein für ihn günstigeres Arbeitsverhältnis zu "zwingen" ist ihm wohl (noch) nicht in den Sinn gekommen. Deine Entscheidung finde ich richtig, erst das Arbeitsverhältnis einer Klärung zuführen. :smiling_face:

  • Hallo
    Für mich klingt das auch sehr suspekt und nicht sehr seriös vom Arbeitgeber.
    Ich bin zwar kein Arzt, nur Arzthelferin, allerdings habe ich in den 4 Jahren Schweiz so meine Erfahrungen gemacht und manche Parallelen zum Gesundheitssystem in Deutschland beobachtet. Vermute, dass Du in einem Ärztenetzwerk gelandet bist, die Gruppenpraxen mit med. Personal bestücken. An Deiner Stelle würde ich mich im Spital oder in einer Rehaklinik bewerben oder in einer Arztpraxis.
    In welcher Fachrichtung bist Du Ärztin? Und in welchen Kanton soll es denn gehen?
    Sieh mal unter hospitaljobs.ch dort findest Du die meisten Gesundheitseinrichtungen der Kantone. Ich werde mal meinen Chef fragen, wo Du noch suchen kannst.


    Übrigens das mit dem Mietvertrag, den man erst nach einem Jahr kündigen kann, ist hier üblich. Hatte ich bisher immer, nur jetzt nicht.


    Viele Grüsse

  • aber noch immer keinen Arbeitsvertrag, obwohl ich ihn schon zweimal danach gefragt habe

    Ich vermute, du möchtest gerne in die Schweiz kommen. Wie von Anja schon geschrieben, wirkt das für mich mittlerweile aber auch alles sehr suspekt.
    An deiner Stelle würde ich eine ganz klare Position beziehen: entweder du bekommst den Arbeitsvertrag mit den besprochenen Konditionen, oder du schaust dich nach etwas anderem um.


    Schliess bitte keinen anderen Vertrag ab, bevor du den Arbeitsvertrag nicht unterschrieben hast!! Sonst hast du im schlechtesten Fall sämtliche Kosten am Hals, bekommst aber kein Geld.
    Und auch beim Arbeitsvertrag würde ich an deiner Stelle sehr genau hinschauen, nachdem was du uns hier alles geschildert hast.
    Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt im ersten Jahr einen Monat, von Jahr 2-10 sind es zwei Monate. Also bitte nichts unterschreiben, wo du dich ein Jahr an den Arbeitgeber bindest.


    Hör auf dein Bauchgefühl und setze auch deinen Kopf ein. Ärzte sind ein beliebtes Opfer von Drückerkolonnen (MLP und Co.)
    Ich sage nicht, dass das bei dir so ist! :smiling_face:



    VG basileus

  • Hallo SevdaGül


    Absolut....erst Arbeitsvertrag..dann Mietvertrag dann alles andere.
    Ich habe auch schon viele Wohnungen mit den normalen 3 Monaten Kündigungsfrist gesehen...jetzt wohne ich wieder in so einer Wohnung.
    Ich würde es vermeiden...mich am Anfang darauf einzulassen.Du bist ganz neu in der Schweiz und das finde ich nicht so fair.Denn sollte es mal nicht gut laufen...bist Du mind 9 Monate gefangen in der Region...oder zügelst zu einem anderen Job und musst entweder einen Nachmieter suchen oder aber zweimal Miete bezahlen.
    Ich habe am Anfang eine sehr schöne Wohnung gesucht...welche dann blöderweise einen Jahresvertrag hatte. Ich habe mich dagegen entschieden...damit ging es mir dann recht gut.



    Beste Grüsse
    Honigbiene

  • Hallo Zusammen,


    ganz lieben Dank an alle hier, die mir mit ihrer Rückmeldung geholfen haben. Ich sehe das auch so wie ihr. Bin zwar etwas enttäuscht vom "AG" , aber was solls. Sein Verhalten sorgt nicht gerade für Vertrauen.
    Liebe Anja, ich bin Allgemeinmedizinerin. Die Stelle wäre im Wallis gewesen. Liebe Honigbiene, genau Deine Schilderungen befürchte ich nämlich und das möchte ich mir nicht antun. Lieber Amadeus, ja diese Schlußfolgerung drängt sich mir auch auf und das gefällt mir überhaupt nicht.
    Liebe/r basileus was Du sagts stimmt genau, denn die Erfahrungen habe ich leider auch gemacht. Ich habe eine Anerkennung und eine Arbeitsbewilligung bis Oktober ( bis Attest vorgelegt wird ) , die Bescheide hat der "AG", da seine Anschrift für eine schnelle Abwicklung angegeben war, bin jetzt mal gespannt, ob er die mir schicken wird, irgendwann. Ich hoffe, daß die Behörde bei Anfrage die Bescheide noch einmal an mich persönlich schicken wird. Das Forum hier finde ich echt super!


    Liebe Grüße
    SevdaGül

  • by the way
    Ich habe mich am Anfag für das Grenzgebiet zu Deutschland entschieden, da die Menschen dort mehr Umgang mit Deutschen gewohnt sind. So ging ich davon aus nach unzähligen Berichten .
    Je weiter runter Du in die Schweiz gehst umso schwieriger könnte es werden. Gerade wegen den verschiedenen Mundarten die teilweise sehr varieren. Der Gotte von meinem Lebenspartner hat ein Chalet im Wallis. Deswegen kann ich erahnen wie es dort vor Ort nur vom Dialekt her läuft.Der Menschenschlag ist auch nochmal etwas anders.


    Alleine das ist schon sehr spannend:Östlich von Siders (französisch Sierre), im Oberwallis, wird Deutsch bzw. Walliserdeutsch, ein höchstalemannischer Dialekt, gesprochen. In und westlich von Siders im Mittelwallis und im Unterwallis spricht man Französisch bzw. teilweise noch frankoprovenzalische Mundart. Hinter jedem Berg wird es wieder andere Wörter .die anders ausgesprochen werden, geben.. Sollte es also schwieriger werden mit Deinem zukünftigen Chef überleg das alles nochmals auf andere Beine zu stellen gegebenenfalls.


    Ich bin das erste Mal auch vermittelt worden und war mit allem soweit einverstanden.Habe nur darauf geschaut, dass es sich gut anfühlt was ich da Tag für Tag plane von Deutschland aus.
    Speziell war meine erste Erfahrung auf dem Wohnungsmarkt.
    Zb.als ich die Wohnung nach Zusendung des Mitvertrages nicht nehmen wollte...weil es ein Jahresvertrag war( was aber in 2 Gesprächen seitens der Vermieter nie kommuniziert wurde) sollte ich eine "Busse" bezahlen.Dies habe ich natürlich nicht getan.Ich habe darüber viel recherchiert und nachgelesen und habe kurzerhand einen Mskler in der Schweiz angerufen, ob dies zulässig ist. Man hat viele Fragen in den ersten 3 Monaten der Vorbereitung in D.Vorallem wenn man das Projekt alleine angeht und keinen Partner hat.
    Wenn Du ersteinmal 6 Monate bis 1 im Land bist kannst Du alles selber in die Hand nehmen.
    Inklusive Gehaltsverhandlungen.
    Soviel ersteinmal aus dem Baselland.
    Griessli Honigbiene