Wohnsitz Schweiz - Deutsches Wertdepot

  • Hallo zusammen


    Ich bin letztes Jahr von Deutschland in die Schweiz gezogen. Mein DKB Konto mit Wertdepot und ETF-Sparplan habe ich jedoch behalten. Über Transferwise überweise ich mir monatlich von meinem Schweizer Gehaltskonto ca. 3000-4000€ auf mein DKB Konto und kaufe ETF-Papiere über einen Sparplan ein. Beim DKB Konto habe ich zwischenzeitlich meine Schweizer Adresse hinterelegt. Hierdurch entstehen mir folgende Fragen:


    Muss ich den monatlichen Geldtransfer (trotz unter 10.000€) irgendwo melden/anmelden?
    Wie gebe ich meine Gewinne, die mir durch das Wertdepot entstehen am besten beim Finanzamt an (beim Schweizer), kann mir jemand im Raum Zürich/Zug/Luzern eine Steuerberaterin empfehlen, die sich damit auskennt?


    Vielen Dank und lieben Gruss
    Andreas

  • Melden musst du die Transaktionen nicht. Und da du vermutlich über >120k Einkommen hast, machst du doch die nachträgliche ordentliche Veranlagung (NOV), oder? Da trägst du das Portfolio einfach im Wertschriftenverzeichnis ein - das war’s. Sofern sie dich nicht als gewerblichen Anleger qualifizieren (klingt für mich unwahrscheinlich), wars das. Falls doch: Papierkrieg :winking_face:

  • Danke für die Rückmeldung!!


    Mein Einkommen liegt bei ca. 100.000, NOV mache ich bisher nicht und sagt mir auch nichts. Ich arbeite als Arzt und bin nicht gewerblicher Anleger. Dann werde ich mich mal mit NOV beschäftigen und es darüber mache nund mir hier im Raum eine(n) Steuerberat(erin) holen :smiling_face:

  • Über Transferwise überweise ich mir monatlich von meinem Schweizer Gehaltskonto ca. 3000-4000€ auf mein DKB Konto

    Bei CHF 4'000.- monatlichem Transfer würde ich an deiner Stelle zu Interactive Brokers wechseln. Du bezahlst allein für die Wechselgebühren bei Transferweise über 200€ pro Jahr.
    Bei IB kostet ein Forex-Transfer 1-2 CHF pro Transaktion.


    Wie gebe ich meine Gewinne, die mir durch das Wertdepot entstehen am besten beim Finanzamt an

    Du musst sowohl die erhaltenen Dividenden angeben als auch Höhe des Gesamtdepots. Die Depothöhe wird dann für die Vermögenssteuer herangezogen.


    So lange du Buy & Hold mit den ETFs machst, wirst du nicht als gewerblicher Anleger eingestuft. Anders sieht es beim Handel mit Optionen bzw Einsatz von Fremdkapital aus.


    Den Treuhänder (=Bezeichnung für Steuerberater in der Schweiz) brauchst du vermutlich nur im ersten Jahr. Die Steuererklärung in der Schweiz ist deutlich einfacher als in Deutschland (für den Fall als normaler Arbeitnehmer).



    VG basileus

  • Ja, IB wirklich gut da bei Forex. Ich habe mir auch überlegt, wie ich es in den 6 Monaten mache. Ich muss meine Familie hier unterstützen und hier sind auch ETF Sparpläne zu berücksichtigen.
    CHF Konto -> IB Konto -> Währungskonvertierung auf EUR => auf EUR überweisen. Sollte doch gehen oder? Ich würde später lieber CHF aufs Kind ETF sparen, zur Zeit bin ich da bei TradeRepublic, aber mir ist kein Schweizer Discount Broker aufgefallen, der an Orderkosten von IB oder deutschen Brokern rankommt.

  • Vielen Dank erst Mal für eure Rückmeldungen und Tipps!


    Aktuell habe ich bei der DKB ein Depot was nur über einen Sparplan läuft, der keine Gebühren hat. Bei der DKB und in Euro weil ich ziemlich sicher in 2.5 Jahren zurückgehe nach Deutschland und die Depotgebühren und Preise in der Schweiz sehr unattraktiv auf mich gewirkt haben. Für Trading gibt es aber sicherlich deutlich bessere Anbieter als die DKB wie zum Beispiel IB(?)!.


    Transferwise nutze ich, da auch die IBAN Überweisungen von CH -> DE deutlich mehr Kosten mit sich bringen. Bei einem jährlichen Überweisungvsvolumen von ca. 50.000€ finde ich 200€ (ca. 0.4%) in Ordnung.
    Bislang ist mir keine bessere Alternative eingefallen das Geld kostengünstig sukzessive auf ein deutsches Konto zu bekommen?


    Mit einem Steuerberater werde ich mich heute noch in Verbindung setzen.


    Lieben Gruss und einen schönen Tag!

  • Trading IB, ganz klar.


    Wenn mit IBAN-Überweisung SEPA gemeint ist, so ist diese - wenn nicht mit dem tag "urgent" versehen - gratis. Was die Sache teuer machen kann ist ggfs. der Wechselkurs wenn man mit der Überweisung gleichzeitig einen Währungswechsel vornimmt.


    Günstiger ist der Wechsel CHF-€ oder umgekehrt nur direkt bei der Bank, insofern man entsprechendes Volumen und einen guten Draht zum Berater hat. Für kleinere Beträge ist Transferwise aber wohl meist das passende Tool.

  • Das Problem finde bei den traditionellen Banken (zudem) immer die Transparenz. Wir haben auf dem Firmenkonto bei der UBS bspw. sehr sehr gute Konditionen, wenn wir von einem CHF auf ein Fremdwährungskonto wechseln (Kontoübertrag). Die Konditionen siehst du aber erst nach der Transaktion. Und das ist natürlich irgendwie nicht ganz was man sich vorstellt. Auch getriggerte Wechsel gehen da nicht.


    Bei meinen Privatkonten sind dazu die Wechselkurse (CHF/EUR, CHF/PLN) noch eine Katastrophe. Das kommt on top.

  • Habt Ihr denn keinen Berater der erst den Kurs mitteilen kann? Ab 25k rufe ich immer an, egal ob LuKB, UBS, CS oder Post. Ab 250k ruft der Berater i.d.R. dann noch den Devisenhändler an und fixiert einen Kurs der auch unter seiner "Liste" ist. Das ist mir den Anruf bei den Beratern wert. (Wir nennen uns selbst "gebührensensibel" :grinning_squinting_face: )

  • Schon klar, gerade weil ich "gebührensensibel" bin war mein erstes Konto auch pures Online hier. Aber es gibt tatsächlich Verträge da steht als akzeptiertes Institut die CS, UBS sowie Kantonalbank drin. Wenn man damit dann nicht aufwarten kann, hat man Pech.


    (Haftungsgrenzen der KB sind ja auch ein Pro-Argument für die, aber warum gerade die Bünder KB etwas leisten können sollte was nicht jede andere Bank genauso gut versemmeln kann (siehe Ruvercap Skandal), erklärt sich mir auch nicht immer.)

  • Bei meinen Privatkonten sind dazu die Wechselkurse (CHF/EUR, CHF/PLN) noch eine Katastrophe. Das kommt on top.

    Ein Grund mehr für IB. Dort wechselt man für eine Gebühr von 1 oder 2 CHF/EUR/USD zum echten Wechselkurs. Die haben sogar Zloty (CHF.PLN) - gerade nochmal geschaut.
    Dort kann man fast rund um die Uhr wechseln, ausgenommen von Freitag 22 Uhr MEZ bis Sonntag 23 Uhr MEZ.



    Ab 250k ruft der Berater i.d.R. dann noch den Devisenhändler an und fixiert einen Kurs der auch unter seiner "Liste" ist. Das ist mir den Anruf bei den Beratern wert.

    Bekommst du dort einen Wechselkurs, welcher besser als der tatsächliche Forexkurs ist? Ich vermute, die Bank wird trotzdem noch etwas aufschlagen. Irgendwer muss die Angestellten ja bezahlen...
    Und ja, ich sehe durchaus ein, dass nicht alles kostenlos sein kann und darf. Allerdings finanziere ich auch ungerne Glaspaläste an den besten Strassen der Stadt :smiling_face:

  • Ein Grund mehr für IB. Dort wechselt man für eine Gebühr von 1 oder 2 CHF/EUR/USD zum echten Wechselkurs. Die haben sogar Zloty (CHF.PLN) - gerade nochmal geschaut.Dort kann man fast rund um die Uhr wechseln, ausgenommen von Freitag 22 Uhr MEZ bis Sonntag 23 Uhr MEZ.

    Für mich muss es primär einfach und günstig sein. Privat wechsle ich nur noch mit Revolut - weil für mich hier Einfachheit und Preis in einem ausgewogenen Verhältnis sind. Ich platziere hin und wieder einen Wechselauftrag zu einem festen Kurs bei Revolut. Meistens wechsle ich 10.000 CHF - in EUR oder PLN. Und sobald der eingegebene Kurs erreicht ist (kann mal einen Monat laufen) wird gewechselt. Die 10.000 CHF bei Revolut lade ich mit der UBS Kreditkarte auf. Dafür gibt es dann 90 UBS KeyClub Punkte (oder wie die heissen). Und am Quartalsende wandern die in Form von 90 CHF auf das Fondskonto meines Sohns.


    Wenn ich das Geld überweise (SEPA geht in Polen ja nicht), ist es mit Revolut via SWIFT bisher dennoch immer gratis gewesen (trotz der Meldung, dass Gebühren beim Empfänger anfallen könnten). Das scheint aber eine Wissenschaft für sich zu sein.


    Wie dem auch sei: Ich zahle den Interbankensatz von Revolut (allerdings zum von mir festgelegten Wechselkurs) und bekomme von der UBS 90 CHF Kickback. Für den gesamten Vorgang brauche ich weniger als eine Minute und das geht bequem von überall. Passt für mich so und würde ich auch jedem so empfehlen.


  • Bekommst du dort einen Wechselkurs, welcher besser als der tatsächliche Forexkurs ist? Ich vermute, die Bank wird trotzdem noch etwas aufschlagen. Irgendwer muss die Angestellten ja bezahlen...
    Und ja, ich sehe durchaus ein, dass nicht alles kostenlos sein kann und darf. Allerdings finanziere ich auch ungerne Glaspaläste an den besten Strassen der Stadt :smiling_face:

    Besser als Forex geht ja nur schwer. Aber IB berechnet ab 100k in CHF und EUR Negativzinsen, obendrein muss man für Geld aus unterschiedlichen Quellen entsprechende Unterkonten führen, wenn man weiter mit seiner Selbstauskunft compliant sein muss. Hat man dann mehr als 3 Unterkonten kommen Nachfragen wegen gewerblichen Handelns. Das macht es im Umgang komplizierter als der Anruf bei der Bank, die obendrein am selben Tag valutieren kann.

  • Privat wechsle ich nur noch mit Revolut - weil für mich hier Einfachheit und Preis in einem ausgewogenen Verhältnis sind

    Da stimme ich dir voll und ganz zu. Revolut ist wirklich einfach. Ich nehme an, du hast Revolut Premium?
    Im Standardplan haben sie seit 12.08.2020 von CHF 6'000.- Maximalsumme zum Interbankenwechselkurs heruntergefahren auf CHF 1'250.- Danach kostet es 0.5% Aufschlag. Wobei das immer noch günstiger ist als die meisten Banken.

    Aber IB berechnet ab 100k in CHF und EUR Negativzinsen

    Das ist aus meiner Sicht nur logisch. Die SNB hat -0.75% Leitzins, die EZB -0.5% Leitzins auf Sichteinlagen. Wie will das ein Broker stemmen.
    Ich denke, es wird auch nicht mehr lange dauern, bis die Banken im grösseren Stil nachziehen und auf alle Konten über 100k Negativzinsen erheben werden.



    wenn man weiter mit seiner Selbstauskunft compliant sein muss. Hat man dann mehr als 3 Unterkonten kommen Nachfragen wegen gewerblichen Handelns.

    Ich vermute mal das ist spezielles Problem bei dir wegen deinen Kunden. Oder meinst du die Nachfragen kommen von der Finanzverwaltung?

  • Uff, das ist wirklich ein schwieriges Thema, mit dem ich mich auch noch auseinandersetzen muss. Habe mich kürzlich erst mit diversen ETF-Sparanlagen auseinander gesetzt, noch bevor ich in die Schweiz bin. Habe noch über eToro in Aktien und ETFs investiert (hier ist ein interessanter Artikel zu Social Trading *Link vom Admin entfernt*), aber wie ich das in die Schweiz transferieren kann bzw. ob es sich lohnt? Keine Ahnung :frowning_face: