Danke für Eure Zeit und ich benötige bitte Euren "Input" zu meiner Katastrophe die ich nachfolgend beschreibe:
Vor gut zwei Jahren kam ich mit einer festen Anstellung für ein Jahr aus Deutschland in die Schweiz. Hier arbeite ich als Grenzgänger (60 Tage) für einen IT Dienstleister in einem großen Unternehmen, German/English. Die Firmenanschrift des Dienstleisters ist Zürich, mein Arbeitsplatz und meinen Hausstand (kleine Wohnung) ist im Kanton Schwyz vor Ort beim Kunden, mein fester Wohnsitz und meine Familie lebt in Deutschland und meine Arbeitserlaubnis ist gültig bis 2024. Ja, mir gefällt es hier und habe auch die eine und andere Tätigkeit gemacht ohne auf Bezahlung zu achten - auch an den Wochenenden und in der Nacht. Mein Vertrag ist immer über 360 Tage und wurde weiter um 360 Tage verlängert bis jetzt, auch das wurde mir heuer so zugesagt. Mein Plan ist, hier bis zum Rentenalter zu arbeiten.
Die Vertragsverlängerung stand an, mir wurde gesagt das wäre kein Problem, dann hat mir dazwischen SAP HR eine Mail geschickt (Roboter) mein Vertrag läuft aus. Sofort habe ich mich darum gekümmert und wieder kam das: machen wir sofort wenn wir aus dem Urlaub zurück sind. Dann bekam ich einen Anruf (das war im Juli) mein Vertrag wird nicht mehr verlängert. Nach Darlegung meiner persönlichen Situation wurde mir mündlich angeboten, dass mein Vertrag doch um weitere drei Monate verlängert wird. Im Juli kam dann der neue Vertrag mit Email und sie haben mir einen Arbeitsvertrag zur Unterschrift (Gegenzeichnung) vorgelegt, welcher jetzt bis August 2021 gültig ist (nicht drei sondern weitere 12 Monate). Drei mal habe ich nachgefragt ob das auch das richtige Dokument ist und das wurde immer wieder so per Mail bestätigt. Mehrmals habe ich nachgelesen und da steht August 2021. Sofort habe ich unterschrieben und das Dokument zurück gesendet. Das war im Juli 2020 (wir leben ja in der E-Mail Welt und persönlicher Kontakt ist da schwierig). Soweit alles gut, der neue Vertrag ist da und die normale Arbeit geht weiter. Nach der Unterzeichnung hat mich auch niemand dazu weiter mehr angesprochen (im IT Support vor Ort bei hunderten Mitarbeiter gibt es immer viel zu tun, wenn man sich um den Kunden kümmert) und ein Teamgespräch oder 1:1 haben wir nicht.
Gestern Mittag - zwei Monate später - kam eine Mail die in etwa drei Zeilen beinhaltet und sagt "wir haben Dir einen fehlerhaften Vertrag gesendet (technische Schwierigkeiten) und senden Dir den richtigen. Bitte unterschreiben und zurücksenden. - Dieser Vertrag würde dann bis 9 November 2020 (plus ggf. 28 Tage Urlaub) gelten. Ohne Urlaub ist wohl etwa 9. Okt mein letzter Arbeitstag. Keine Ahnung was sie mit technischen Schwierigkeiten meinen.
Das ich den zweiten Vertrag mit über 60 Jahren nicht sofort oder überhaupt nicht unterschreibe ist verständlich, auch wenn sie mich jetzt danach drängen. Gegenteil, ich beabsichtige diesen nicht zu unterschreiben, weil ich den ersten Vertrag für gültig und verbindlich halte. Die Begründung "es werden keine Verträge mehr verlängert" ist mir Augenwischerei. Auch deswegen weil heute im weltweiten "Townhall Meeting" kein Wort gefallen ist, dass der Standort Schweiz einen anderen IT Dienstleister bekommen oder Personal reduziert werden soll. OK, Mehr kann ich mir vorstellen, dass IT Supportler (2nd/3rd Level) aus Billigländern zu Dumpingpreisen eingekauft werden können. Es zählt nicht der Kundenumgang, es zählt das Ticket und irgend eine Lösung dessen.
Meine Meinung ist, dass ich rechtlich unter diesen ersten Vertrag (2020 bis Aug 2021) hier in der Schweiz im Moment arbeite und dieser Vertrag gültig ist bis Ablauf im Aug 2021. Ansonsten hätte ich ja Aug/Sep ohne gültigen Arbeitsvertrag gearbeitet. Einer Abänderung zu meinen Ungunsten stimme ich nicht zu. Was ist dazu eure Meinung?
Unterschreibe ich den Nachfolger (eben angebotenen neuen Vertrag) nicht und werde förmlich gekündigt ist hier in der Schweiz die rechtliche Situation die, dass nach sozialer Auswahl (der mit den niedrigsten Punkten im Team) gekündigt werden muss bzw. als Erster entlassen wird?
Werde ich arbeitslos wer ist dann zuständig? Deutschland oder Schweiz?
Habe ich irgendwie Anspruch auf Kurzarbeit um eine Zeit zu überbrücken?
Wo finde ich den passenden Arbeitsanwalt falls das vor ein Arbeitsgericht geht, weil meine Tendenz ist, ich werde das gerichtlich klären lassen?
Ja, jetzt ist für mich das mit meinen knapp 62 Lenzen nicht einfach was die Firma sich da jetzt vorstellt. Für mich spricht absolut nichts dagegen in diesem Job weiter zu bleiben auch weil ich vom Kunden sehr gut anerkannt (kundenorientiert), körperlich und mental top fit und sehr belastbar bin (ist man nach mehr als 30 Jahren in der IT). Mir macht die Arbeit sehr viel Spass und verfüge über das notwendige know-how. Bin aber auch gerne offen für eine neue Stelle im IT Support (Windows, LAN/WAN, Client-Server, Cloud, Peripherie, Security, Incidents usw. (gerne dazu mehr in einer PM) und bin hier für jeden Rat, jeden Hinweis dankbar um in Arbeit zu bleiben.
Ich danke euch herzlich
...und nenne mich hier
Luka