Personalvermittler und Fragen zur Teilzeitarbeit

  • Hallo Ihr :smiling_face:


    Ich bin schon einige Zeit stiller Mitleser und das Forum hier hat mich wirklich geholfen einige Fragezeichen in meinem Kopf zu klären.


    Am 01.06 ist es soweit, ich ziehe zu meinem Freund in die Schweiz.


    Jetzt bin ich auf Arbeitssuche, was sich etwas mühsam gestaltet und habe ein paar Fragen dazu.


    Mein Freund hat einen Bekannten, der Personalvermittler ist und dieser könnte mir helfen. Macht das denn überhaupt Sinn?
    Ich hatte im Forum mehrmals gelesen, dass einige von euch bei einem Vermittler sind, der ihm hilft, aber ich glaube das war von staatlicher Stelle oder?


    Dann gibt es in meinem Fachgebiet, leider im Moment oft nur 40-60% Stellen. Für's erste um Anzukommen und eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen wäre es erstmal für mich in Ordnung, das Ziel wäre aber schon mindestens 80%. Die Frage ist bekommt man mit einer 40-60% Stelle denn überhaupt eine Aufenthaltsgenehmigung oder ist das zu wenig, um für den eigenen Unterhalt zu sorgen?


    Noch ein paar Eckdaten, ich bin derzeit selbständig, habe ein Brautmodengeschäft second hand, BWL studiert und bin Assistentin für Hotellerie, Gastronomie und Fremdenverkehrswirtschaft und mein Freund ist Schweizer :grinning_squinting_face:


    Ich freue mich über Hilfe.


    VIele Grüße


    Jennifer

  • Hallo Jennifer


    Schön, dass du hier bist. Ich finde es eigentlich gar nicht schlecht mal Teilzeit zu starten, wenn's denn finanziell drin liegt. Meine Frau hat zu Beginn auch "nur" 50% gearbeitet und wir haben gerade letzte Woche mit meinen Schwiegereltern recht lange darüber gesprochen und wir würden es genauso wieder machen. Und ich finde sowohl Personalvermittler als auch Zeitarbeit für den Beginn nicht schlecht. Das muss ja nicht die Endstation sein. Erstmal ankommen....


    Betreffend der Aufenthaltsbewilligung kann es natürlich eng werden, wenn du in einer eher ertragsarmen Branche arbeiten solltest - von 40% im Einzelhandel wirst du dich vermutlich nicht selbst versorgen können. Aber selbst wenn: Du ziehst ja mit Deinem Freund zusammen. Daher würde ich das erstmal entspannt sehen und mit ihr besprechen, ob er notfalls für Dich bürgen würde. So eine Auswanderung ist ja auch eine Teamleistung :winking_face:


    Gruss,
    Jan

  • Hallo Jan,


    danke für die schnelle Antwort :).


    Ich seh das so nach den ganzen Absagen auch so, erstmal ankommen . Für's weitere möchte ich dann sogar nochmal ein Fernstudium in Soziale Arbeit machen (das ist in der Schweiz wohl auch ziemlich gesucht), aber das ist eben teuer, dafür möchte ich sparen, mit 40% oder 50% komme ich da auf keinen grünen Zweig.


    Das klingt aber super, dann probiere ich das jetzt mit Zeitarbeits und Personalvermittlungsfirmen. Das kann ich auch schon hier aus Deutschland anleiern? Ich möchte wirklich gerne spätestens ab 1.7 in der Schweit arbeiten.


    Ja das würde er sicher machen, aber schöner wäre es, wenn ich direkt auf eigenen Beinen stehen könnte. Wir haben schon durchgerechnet, wieviel ich verdienen muss, dass erstmal alle Kosten von uns gedeckt wären, das ist nicht wahnsinnig viel aber nahja...Wie funktioniert dass denn dan mit dem bürgen? Normalerweise meldet mich ja der zukünftige Arbeitgeber hier in der Schweiz an für die Aufenthaltsgenehmigung. Wenn das dann nicht reicht meldet sich sozusagen die Ausländerbehörde bei mir und teilt mir mit, dass das nicht reicht?


    Ginge es auch theoretisch das ich zwei Jobs annehme, also im Einzelhandel und dann eine kleine Putzstelle? Und dadurch mein Freund nicht bürgen müsste?


    Ich weiß dass sind ziemlich viele und spezielle Fragen, ich bin hier echt im Tal der ahnungslosen und hab so ziemlich schon jeden Beitrag hier durchforstet.


    Danke schonmal :smiling_face:

  • Hallo Jenny


    Du kannst dich natürlich immer bewerben. Ich würde aber schon deine zukünftige Adresse verwenden und Deinen Freund ein Schild am Briefkasten anbringen lassen :winking_face:


    Es geht beim Bürgen ja nur um eine Formalie - nicht um die Selbstständigkeit. Es wäre dann vermutlich so, dass das Kantonale Migrationsamt auf dich zukommen würde. Und ja: Mehrere Jobs gingen natürlich auch - ebenso wie zusätzliches Einkommen aus dem Ausland.


    Gruss,
    Jan

  • Hey Jan,


    ja super, das mit der zukünftigen Adresse habe ich schon gelesen und mache ich auch :).


    Das ist ein guter EInwurf mit dem Einkommen aus dem Ausland, ich bin nämlich auch noch in unserem Familienunternehmen hier in Deutschland beschäftigt.


    Danke für die Infos, bin jetzt schon etwas positiver und mach mich gleich mal an die Bewerbung für Teilzeitstellen.


    Viele Grüße


    Jenny

  • Hi Jenny,


    erstmal schon mal jetzt alles Gute für die Schweiz :smiling_face: Ich wandere auch zum 01.06. aus!


    Ich wollte nur noch einmal kurz anmerken, dass das mit der Bürgschaft kein Lappalie ist und nicht nur Formalie per se ist. Dahingehend ist es sinnvoll sich mit allen Aspekten dahingehend zu beschäftigen.


    Ich denke vermutlich am ehesten sind auch 2 Jobs sinnvoll, vor allem wenn du eh eigentlich mehr arbeiten möchtest. Außerdem bist du dann natürlich auch unabhängiger.
    Mit dem Einkünften aus dem Ausland musst du nur aufpassen in Bezug auf Steuern in Deutschland etc. Das kann letztendlich auch nachteilig sein uU.


    Ich wünsche Dir auf jedenfall viel Erfolg :smiling_face:

  • Vermutlich bin ich dafür zu traditionell eingestellt, aber ich finde es nur richtig, wenn beide Partner ein gewisses Risiko eingehen und das keine ganz einseitige Sache ist. Eben mal auswandern ist ja "nicht nichts". Da geht der "daheimbleibende" ja ohnehin viel weniger Risiko und bringt weniger Opfer... Meine Frau ist dieses Opfer auch gegangen und auch als "Freundin" (also quasi die "ringfreie" Variante) wäre ich da natürlich für sei eingestanden. Diese Frage würde sich für mich gar nicht stellen.

  • Jan82, das war auch gar keine Kritik. Das ist auch glaube ich immer der eigene Standpunkt, aber tatsächlich könnte ich das verstehen wenn sie oder ihr Partner das nicht möchte.
    Ich arbeite im finanz. juristischen Bereich und bin dadurch etwas vorgeprägt natürlich. Ich denke aber, dass oft Bürgschaften viel zu schnell auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn alles gut ist und geht, dann ist es ja im Prinzip auch egal. Aber es ist eben ein enormes juristisches Commitment - darauf wollte ich nur aufmerksam machen :smiling_face:

  • Hi :smiling_face:


    danke für deine Nachricht. Ja das dachte ich mir nämlich auch mit der Bürgschaft, als ich das hörte. Aber gut das im Hinterkopf zu haben, falls alle Stricke reissen...


    Ich hab das mal so locker rausgehauen mit den zwei Jobs. Im Moment wäre ich Tatsache erstmal froh ein Bewerbungsgespräch zu bekommen. Ich hab mir das schwierig vorgestellt, aber nicht so schwierig :(. Den Putzjob könnte ich dann aber vermutlich durch Vitamin B, der Familie meines Freundes bekommen.


    Mit den Einkünften aus dem Ausland habe ich mich auch beschäftigt, da ich ja noch ein Ladengeschäft hier habe. Das macht aber auf lange Zeit leider wirklich keinen Sinn, da hast du Recht.


    Danke und ich wünsche dir auch alles Gute für die Schweiz :smiling_face:


    P.S.: Ich habe gerade den Beitrag von Jan gelesen. Also mein Freund und ich hätten da sicher keine Bedenken, als Frau würde ich nur einfach lieber auf eigenen Beinen stehen. Aber ich verlasse auch mein Land und das Haus in dem ich fast umsonst bei meiner Familie lebe plus ich gebe meine Selbständigkeit und mein Ladengeschäft auf. Da kann man das schon erwarten ja, da ich ziemlich viel aufgebe dafür.

  • Ich bin da eben eher der "eine Kasse für alle" Befürworter. Ich fühle mich schon fast ein wenig romantisch verblendet :grinning_squinting_face:


    MissFoxi: Ich hab's nicht als Kritik aufgefasst. Wirklich nicht. Haben da einfach unterschiedliche Meinungen - fair enough...