Auf dem Weg in den Thurgau

  • Servus aus München!


    Umzingelt von Umzugskartons - so sieht aktuell mein Leben aus, während mein Mann bereits seit dem 1. April im wunderschönen Thurgau arbeitet und sich dort pudelwohl fühlt. Ich selbst zähle die Tage, bis ich Ende Juni mit unseren Hunden nachkommen kann.


    Bis dahin ist aber noch viel zu tun. Der Haushalt in München muss aufgelöst werden, nicht alles darf mit auf die Reise. Dank des Coronavirus gestaltet sich unser „Umzug in Etappen“ ein bisschen mühsam, aber diese letzte Hürde bewältigen wir auch noch.


    Nun stelle ich mir die Frage: Und dann?


    Voraussichtlich werde ich bis in den Herbst hinein damit beschäftigt sein, unser Zuhause und den Garten ein- und herzurichten und nebenbei Land und Leute näher kennenzulernen. Bis dahin ist hoffentlich auch wieder ein reges Vereinsleben möglich, ich möchte beispielsweise Mitglied im örtlichen Imkerverein werden und mit dem Imkern beginnen - so ich dort willkommen bin.


    Das allein ist natürlich nicht tagesfüllend und so überlege ich, ob ich schon jetzt mit der Suche nach einem Job (20 bis 50 %) beginnen oder bis zum Sommer damit warten soll. Oder überhaupt arbeiten will/soll/kann ...


    Im Forum habe ich gelesen, dass viele von euch rund sechs Monate oder länger nach einer Anstellung gesucht haben. Mit 50+ und einer Spezialisierung auf Texterstellung wird auch bei mir sicher Geduld gefragt sein. Vielleicht wird es sogar Zeit, sich an ganz neue Aufgaben zu wagen? Das ist keine einfache Entscheidung. Ein Job würde es aber sicher erleichtern, mich zu integrieren.


    Auf gar keinen Fall möchte ich „die ewige Dütsche“ werden und allein im Haus hocken!


    Durch das Forum habe ich schon viele wertvolle Tipps bekommen - lieben Dank dafür! Auch die vielen Links waren sehr hilfreich.


    Was mich besonders interessiert: Wie integriert ihr euch, wie, wo und mit wem verbringt ihr eure Freizeit?


    Ich wünsche allen einen schönen Start ins Wochenende!


    Helvetikuss

  • Willkommen im Schweiz-Forum :grinning_face: Fühl Dich wohl bei uns :grinning_face: Mit Deiner Überlegung Imkerverein hört sich super an. In etwas zurückliegender Zeit hatten wir hier einen Dialog über Integration/Schweiz und da kam von unserem Mitglied Markus und auch soweit in Erinnerung von weiteren Mitgliedern der Tipp, eine Integration in der Schweiz mit Vereinsaktivitäten ist auf jeden Fall förderlich. Zudem stufe ich persönlich ein Mitwirken im Imkerverein noch "hochwertiger" ein, als ein Mitwirken im örtlichen Kegelverein oder Schützenverein. Gib Gas, die Schweiz braucht Einwanderer wie Dich. :martial_arts_uniform:

  • Herzlich Willkommen :CH:Helvetikuss

    Ich würde Dir raten, jetzt schon anfangen mit der Stellensuche, kann nicht schaden.

    Es ist nicht ganz einfach in unserem Alter, allerdings auch nie zu spät etwas Neues zu wagen. Nur Mut und Geduld!


    Integration hat bei mir bisher ganz gut ohne Verein funktioniert, weil ich so viele Interessen habe, fällt es mir schwer mich festzulegen.

    Die meisten Kontakte konnte ich bisher durch die Arbeit knüpfen. Obwohl die Schweizer als zurückhaltend gelten, findet man mitunter doch recht schnell Kontakt.


    Bin gespannt, wie Du Dich einlebst. Viel :four_leaf_clover: und gutes Gelingen.

  • Ich bin ja nicht so der Vereinsmeier. Vereine haben mich mit ihren teils hanebüchenen Statuten immer abgeschreckt. Ich hab mich trotzdem ohne die gut integriert. Das funktioniert auch.

  • Ich bin ja nicht so der Vereinsmeier.

    Ich auch nicht. Mit 16 war ich mal "schnuppern" in einem Karnevalsverein in Frankfurt. Ich sollte in der Gruppe für Büttenreden mitwirken, 1x war ich dort, dann nie wieder. Wenn ich in CH wohne werde ich mir aber den Tipp der Vernetzung über einen Verein zu Nutzen machen und in irgendeinen Verein eintreten und auch aktiv mitmachen. Weiß aber noch nicht in welchen. Sportverein finde ich doof, vielleicht in den Luzerner Schachclub, wenn es da sowas sicher gibt, oder, mal abwarten. Imkerverein finde ich sehr spannend, leider habe ich mit Bienen und mit Honig und so rein gar nichts am Hut. Bei Halsschmerzen hilft ein Tee mit Honig, als ich mal in jungen Jahren morgens um 5 mit extremen Halsschmerzen wachwurde, habe ich mir aus der Not heraus einen Tee gemacht und fasst ein ganzes Glas Honig in den Tee, das war so ekelhaft, seitdem habe ich nie wieder Honig gegessen. :face_with_tears_of_joy:

  • Das mit dem Verein ist je nach Mentalität ein guter Tipp, ein Freund ist nach dem Studium in die "Wallachei" zwischen Darmstadt und Heidelberg gezogen und hat anfangs keinen Anschluss gefunden, vielleicht auch weil die Ureinwohner mit einem "studierten Bürschel" nichts anfangen konnten. Er hat sich dann erinnert, dass er als Jugendlicher Posaune gespielt hat und diese noch in irgendeinem Umzugskarton liegt. Er hat dann bei der örtlichen Blaskapelle und Musikverein nachgefragt und innerhalb von vier Wochen auf diversen Dorffesten gespeilt und war zu Geburtstagen, Stammtischen usw. eingeladen.

  • Das mit den Vereinen ist auch immer so eine Sache, zumindest bei uns auf dem Dorf in Oberbayern steht bei fast sämtlichen Vereinen

    (ausser vielleicht bei manchen Sportvereinen) das Saufen ganz oben. Hier bist Du als Anti-Alki schon eine Randgruppe für sich,

    und sie wollen dich bei jeder Gelegenheit zum Alkohol missionieren. Ich kann das daher beurteilen, da ich als junger Mensch bei einigen Vereinen war

    und auch dem Bier nicht abgeneigt, seit Familie und Firma in den Vordergrund gerückt sind, ist das Bier erst unwichtig geworden,

    und dann ganz ausgeblieben. Meinen Freundeskreis hat diese Maßnahme auf ein paar Wenige reduziert.


    Wie ist das in der Schweiz, hat da der Alkohol in den Vereinen auch so einen hohen Stellenwert?


    Gruß

    Martin

  • Wie ist das in der Schweiz, hat da der Alkohol in den Vereinen auch so einen hohen Stellenwert?

    Ich denke schon, was ich bisher mitbekommen habe, obwohl ich in keinem Verein bin :upside_down_face:


    Was mich allerdings etwas irritiert hat, dass in der Schweiz die Freiwillige Feuerwehr gar nicht so wirklich freiwillig ist, wie in Deutschland.

    Wer keinen Dienst leisten kann, beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen, oder will, bezahlt eine Ersatzabgabe für den Feuerwehrdienst. Diese kann je nach Gemeinde und Kanton unterschiedlich hoch sein.

    Das gilt für erwachsene Männer, als auch Frauen, wenn ich mich recht erinnere, bis zum 40 oder 42 Lebensjahr.

  • in Deutschland gibt es auch eine Feuerwehrabgabe, allerdings nur für Männer bis 45 glaube ich.

    Allerdings sind da ein paar Voraussetzungen gegeben, die kenne ich nicht (bin ja kein Mann :beaming_face_with_smiling_eyes: )

  • Wer keinen Dienst leisten kann, beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen, oder will, bezahlt eine Ersatzabgabe für den Feuerwehrdienst. Diese kann je nach Gemeinde und Kanton unterschiedlich hoch sein.

    Das gilt für erwachsene Männer, als auch Frauen, wenn ich mich recht erinnere, bis zum 40 oder 42 Lebensjahr.

    Das ist doch auch gar nicht schlecht so. Die Wehrpflichtersatzabgabe finde ich ebenso richtig. Ob man nun zum Militär geht oder etwas anderes macht, ist ja jedem selbst überlassen. Aber wer das nicht möchte, der sollte das eben finanziell kompensieren. ich bin nicht in der Feuerwehr und habe nur GWD in Deutschland geleistet, hätte aber kein Problem damit mich an den Kosten zu beteiligen. Und ich sehe auch nicht wieso Frauen das nicht auch können - wir wollen ja alle Gleichberechtigung.

    Was ich ziemlich genial finde ist die "Kirchensteuer" in Italien. Da kannst Du aus der Kirche austreten und dann entscheiden wohin die Kohle fliessen soll: Zum Staat oder zu einer NPO. Zahlen tut jeder, du kannst Dir nur aussuchen wer es bekommt. Sowas würde ich mir in der Schweiz auch wünschen.