Unsere Einbürgerung in der Stadt Zürich und der Schweiz

  • Nein, im ersten Bearbeitungsschritt ("Vorprüfung") wird bereits die Vollständigkeit der Unterlagen geprüft und das Gesuch erst dann an die Gemeinde übermittelt.


    Je nach Gemeinde müssen der Staatskundetest und gegebenenfalls die Deutschprüfung entweder bereits bei Einreichung des Gesuches beigelegt werden oder können erst später an die Gemeinde geschickt werden.


    Nachdem dir die Gemeinde ihr Bürgerrecht zugesichert hat, sollten eigentlich keine weiteren Unterlagen mehr angefordert werden - ausser den Verlängerungen von allenfalls während der Dauer des Einbürgerungsverfahrens ablaufenden Niederlassungsbewilligung.

  • Gestern wurde ich zum ersten Gespräch zur erleichterten Einbürgerung beim hiesigen Oberamt eingeladen. Meine angetraute Eidgenossin soll auch mit dabei sein.

    Endlich hab ich mal eine Reaktion bekommen und es scheint was zu gehen.

    Hallo Hannoveraner,


    wie verlief dieses Gespräch bzw. was wurde besprochen, gefragt?

    D.h. du warst nie auf der Gemeinde für ein Gespräch?


    Vielen Dank dir im Voraus!

  • Moin kally. Nein, bei erleichterter Einbürgerung läuft das nicht über die Gemeinde, sondern direkt übers SEM in Bern. Ist dadurch einfacher als die reguläre Einbürgerung. Wie der Name halt auch sagt. Das Gespräch war vor Ort im Oberamt meines Kantons. Quasi im Auftrag des SEM. Ich musste nicht nach Bern.


    Die Unterhaltung verlief recht locker. Zumal wir einen gemeinsamen Bekannten mit der Dame hatten. So war mein selbstaufgebauter Druck gleich weg.


    Das war z.B. auch ein Bestandteil der Fragen, wie und welche Kontakte zu Schweizern bestehen. Dann wurden private Dinge gefragt, um eine Scheinehe auszuschliessen. Wie wir uns kennengelernt haben, ob meine Frau auch meine Familie in Deutschland kennt bzw. auch schon da war, was wir zusammen unternehmen, gemeinsamer Freundeskreis und solche Sachen halt.


    Und dann natürlich noch wie für alle anderen auch Allgemeinwissen über die Schweiz. Politische, geographische, gesellschaftliche, rechtliche und allgemeine Fragen. Auch die berühmten drei Käsesorten waren dabei.

    Bei einigermassen guter Vorbereitung keine schlimmen Fragen. Im Vorfeld bekommt man hilfreiche Links, bei denen man sich vor allem sehr gute politische und gesellschaftliche Informationen holen kann.


    Alles in allem war es ein angenehmes Gespräch. Eine bis anderthalb Stunden, so genau weiss ich das nicht mehr. Dabei war ich im Vorfeld so aufgeregt. Wäre aber gar nicht nötig gewesen.


    Ich hoffe, die Antworten helfen dir weiter.

  • Hoi zämme,


    Mein Verlauf bis jetzt in der Stadt Zürich:


    Anfang Januar 2022: Antrag gestellt.

    Anfang September 2013: der Kanton Zürich bestätigt, dass der SEM bzw. der Bund zugesagt haben.


    Nun müsste es kommen oder? Beim CatheyPacific wars mega schnell. Und SwissPlatine hat me Glück gehabt.


    Was tippt Ihr? Krieg ich den Pass noch vor Weihnachten? Ich habe Chapagner kalt gestellt.


    LG


    Waggis68


    Frage an CatheyPacific: "Der Kanton verfügt, dass wir ins Schweizer Bürgerrecht aufgenommen werden. Geschafft!"

    Wie lange hat es denn bei Deinem Mann gedauert Auch 2 Monate? LG. Waggis68


    Zu meiner Zeit konnte ging es noch nicht digital. Nun ist die Frage: ist es somit viel schneller?

    Einmal editiert, zuletzt von Maik () aus folgendem Grund: 2 Beiträge von Waggis68 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Zitat

    04.07.2023 - Der Kanton teilt mit, dass der Bund dem Gesuch zugestimmt hat und stellt eine Bearbeitungsdauer von bis zu 6 Monaten für die abschliessende Prüfung durch den Kanton in Aussicht.

    01.09.2023 - Der Kanton verfügt, dass wir ins Schweizer Bürgerrecht aufgenommen werden. Geschafft!

    Hallo zusammen,

    Wisst ihr warum es bei Cathey Pacific so schnell ging? Knapp zwei Monate zwischen der Zustimmung vom Bund und der Einbürgerung durch den Kanton. Bei mir sind es schon 3 Monate her. Mensch ist das lang, ich halts nimmer aus.

    Was tippt ihr? Kommt es bald?


    LG

  • Lehn dich zurück, entspann dich, und bewege dich konsequent nur noch zu Fuss oder per ÖV fort.


    Der höchste Hürde im Prozess ist die Einbürgerungszusage der Gemeinde, und die hast du bereits genommen. Alles andere sind reine Formalien.


    Das einzige, was dich jetzt noch stoppen kann, sind Einträge in den diversen Strafregistern, denn die Abfrage dieser Register ist die einzige Prüfung, die der Kanton noch vornehmen wird, bevor er die Aufnahme ins Bürgerrecht verfügt.


    Die gleichen Register hat der Kanton aber bereits abgefragt, als er dir das Kantonsbürgerrecht zugesichert hat. Wenn du dir in der Zwischenzeit nichts zu schulden kommen lassen hast, kannst du dieser abschliessenden Prüfung also entspannt entgegensehen.


    Das Überfahren eines roten Lichtsignals, das Befahren einer Sperrfläche, das Lenken eines Fahrzeuges mit abgefahrenen Pneus, nicht perfekt freigekratzten Scheiben oder mit schneebedecktem Dach sind Beispiele für unbedachte Handlungen, die schnell zu einem Strafregistereintrag führen können.


    Deshalb reisen nervöse Kluge solange im Zuge, bis die finale Verfügung des Kantons eintrifft.

  • Lehn dich zurück, entspann dich, und bewege dich konsequent nur noch zu Fuss oder per ÖV fort.


    Der höchste Hürde im Prozess ist die Einbürgerungszusage der Gemeinde, und die hast du bereits genommen. Alles andere sind reine Formalien.


    Deshalb reisen nervöse Kluge solange im Zuge, bis die finale Verfügung des Kantons eintrifft.

    :rolling_on_the_floor_laughing: Entspannter lebt tatsächlich, wer sich auch ohne Einbürgerung integrieren kann.

    Das spart Zeit, Geld und schont die Nerven.

    Meine Erfahrung :CH: in der Gemeinde wo ich seit 2 Jahren meinen Platz und Kontakte zu den Dorfbewohnern auch der Nachbargemeinden gefunden habe.

  • Die alte Weisheit: "Wer nichts macht, kann nichts falsch machen", springt hier zu kurz.


    Natürlich kostet es Zeit, Geld und auch ein wenig Nerven, eine Einbürgerung durchzuziehen. Dafür ist die Belohnung nach erfolgreichem Abschluss eine absolute Tiefenentspannung. Denn dank Bürgerrecht kannst du im Anschluss tun und lassen, was du willst, ohne dass du fürchten musst, dich nicht mehr in der Schweiz aufhalten zu dürfen.


    Gerade dann, wenn du gut integriert bist, würde ich zu einer Einbürgerung raten. Ohne Bürgerrecht besteht permanent ein latentes Restrisiko, die Annehmlichkeiten des aufgebauten sozialen Umfeldes zu verlieren, sollte sich die Schweiz dazu entschliessen, dir - aus welchen Gründen auch immer (z.B. Straffälligkeit oder fortdauernder Sozialhilfebezug) - das Aufenthaltsrecht zu entziehen.


    Das Aufenthaltsrecht findet sich bereits auf der zweiten Ebene von Maslows Bedürfnispyramide (Schutz und Sicherheit) und kann somit durch seine Absenz die höher angesiedelten Bedürfnisse nach Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und nach gefühltem Selbstwert gefährden.


    Falls all das noch nicht überzeugt, kommen hier die wirklichen Knaller: Eingebürgerte dürfen an der Gemeindeversammlung abstimmen. Eingebürgerte sparen einstellige Prozentbeträge bei Versicherungsprämien und Kreditzinsen. Eingebürgerte können visumfrei nach Laos reisen. Eingebürgerte verlieren ihr Aufenthaltsrecht in der Schweiz nicht, wenn sie mehr als sechs Monate am Stück im Weltall, auf hoher See oder im Ausland verbringen.


    Aber wie so oft muss auch hier jede(r) für sich selbst entscheiden, wie viel Aufwand er/sie auf sich nehmen möchte, um Absicherung und Handlungsspielräume zu erlangen.

  • Klar, wenn man nach Jahren sich natürlich so eingelebt hat, dass man sich gar nicht mehr vorstellen kann, woanders zu wohnen, dann kann ich verstehen, dass man diesen Schritt gehen will. Aber es hat hier so einige, die ja bereits nach kurzer Zeit sehen, wie sie auf eine Einbürgerung hinarbeiten können, erfahren wollen, wie man sich bei den Einheimischen am besten gefällig machen kann.

    Für mich ganz persönlich wäre es keine Option in der Schweiz, weil ich eben allgemein keine sozialen Kontakte suche, eben eher für mich bleibe und in keinem Verein tätig sein möchte, weil ich damit verbundene, regelmäßige Verpflichtungen nicht erfüllen kann und mag.

    Da die meisten schweizer Gemeinden aber, nach dem, was man so hört und liest, vom Kandidaten bezüglich der geforderten "Integration", die übrigens ganz im Ermessen der jeweiligen Gemeinde liegt, fordert, dass man beweisen kann, dass man sich beteiligt, wie ich es eben nicht kann und möchte, kommt es für mich nicht in Frage, mich irgendwann einbürgern zu lassen.

    Und ehrlich gesagt, missfiele es mir auch, die Dorfgemeinschaft darüber befinden zu lassen, ob ich nun ein guter Schweizer wäre, wenn man bei einem Schweizer sonst ja eben betont, wie frei er in seinen Entscheidungen wäre. Wo der Eingebürgerte solch einen Striptease hinlegen muss, um dazugehören zu dürfen, kann er sich dann danach als Schweizer fühlen?

    Ich kann verstehen, dass die Schweizer darauf achten, keine Hallodris einzubürgern, aber mit dem Procedere auf Gemeindeebene treibt man es, meiner Meinung, zu weit.

  • Ich habe mir grade einmal die Einbürgerungsbestimmungen aus Solothurn durchgelesen hinsichtlich der Integration in das Gemeindegeschehen. Dortt steht nirgends etwas von gefällig machen/ den Schweizern sonstwo reinkriechen oder etwas anderes. Auch nicht dass man Freundschaften fürs Leben mit Schweizern schließen soll, sondern einfach, dass man sich eben integriert und wenigsten etwas am Geschehen teilnimmt. Das kann ja auch schon der Besuch des Dorfweihnachtsmarktes sein oder das regelmäßige Einkaufen samt Plausch in der Dorfbäckerei. Für wen so etwas nichts ist, wird sowieso eher in den großen Städten wie Zürich oder Basel aufzufinden sein. Und da kommt es ja unweigerlich durch die Arbeit zu Kontakt mit Schweizern.


    Wenn man bedenkt, dass all dies über eine Spanne von 10 (!) Jahren geschehen soll, finde ich die Integrationsbestimmungen wirklich nicht hart.


    Natürlich gibt es auch Gemeinden, die nach Gutdünken ablehnen, aber dort muss man ja nicht wohnen und lässt die Leute halt ihr eigenes Süppchen kochen. Wir müssen uns immer wieder vor Augen halten, worüber sich viele in DE beschwert haben: Parallelgesellschaften, Straßen auf denen es gefühlt kaum ein deutsches Wort gibt oder auch in Dörfern Familien, die komplett am Dorfgeschehen vorbeileben.


    Da finde ich es hier schon schön, wenn ein gewisses Bemühen gefordert wird.