Hoi zäme!
Ich bin vor zig Jahren nach Ostdeutschland ausgewandert und habe hier Frau, Haus und Kinder und einen gut bezahlten Job. Nach einem unerwarteten Todesfall in der ohnehin schon sehr kleinen Familie meiner Frau hält uns hier aber irgendwie nicht mehr viel, und wir sehnen uns nach Familienanschluss meiner sehr großen Familie in der Schweiz (und natürlich nach der tollen Landschaft).
Nun spielen wir ständig mit dem Gedanken, in die Schweiz zu ziehen. Als kleine Übersicht, was für und gegen die jeweiligen Länder spricht:
Job: Ich kann meinen Job in meiner global tätigen Firma behalten, sprich Home Office und in der Schweiz um die 140k CHF bei Vollzeit. Meine Frau (derzeit öffentlicher Dienst, Bürojob) müsste sich komplett umorientieren und versteht die Sprache auch noch nicht ganz 100% (nur wenn ich nicht so schnell spreche), hat also große Bedenken überhaupt was zu finden - ist sich aber auch nicht zu schade für Einzelhandel oder Gärtnerei oder sowas, da sie sich sowieso nicht mehr ganz wohl fühlt im öD.
Kinder: Das große Kind geht in die Schule, passt. Unser kleines Kind wird jetzt 3 Jahre alt und würde in der Schweiz erst mal teuer in der Spielgruppe betreut werden müssen - oder eben von meiner Frau. Wenn ich das richtig mitgekriegt habe, dauert ja auch der obligatorische Kindergarten ab 4 nur ein paar Stunden, in denen meine Frau kaum arbeiten gehen kann, richtig? Wie macht man das üblicherweise?
Altersvorsorge: Wir sind beide Mitte 30 und ich habe überhaupt keine Ahnung, ob das noch reicht für die Rente in der Schweiz. Hier in Deutschland könnten wir mit unseren Ersparnissen und einem eventuellen Hausverkauf, wenn die Kinder erwachsen sind, definitiv früher in Rente (bis dahin dürfte beides zusammen bei normaler Entwicklung eine Summe zwischen 1 und 2 Mio € ergeben, von der wir dann leben könnten). In der Schweiz müssten wir hingegen definitiv (denke ich?) arbeiten bis zum regulären Rentenalter und vielleicht auch noch Beiträge nachzahlen, damit es reicht - vielleicht kann jemand kurz und knapp was dazu sagen?
Haus: Wir möchten unbedingt wieder ein Haus bewohnen, zumindest so lange, wie die Kinder noch bei uns sind. Am liebsten würden wir nochmal bauen, aber das Timing wird herausfordernd. Das kläre ich aktuell mit der Bank. Vermutlich wird man aber auch einfach nichts mehr finden, denn das Angebot ist kaum da und die Preise astronomisch hoch... und das würde dann auch die Auswanderung verhindern, weil wir auf keinen Fall wieder in eine Wohnung zurück möchten.
Lebensqualität: Aktuell arbeite ich nur 6h pro Tag, meine Frau ist noch in Elternzeit, und da wir eine sehr sparsame Lebensweise pflegen, reicht uns das aktuell gerade so aus. Das Mehr an Lebenszeit ist aber fast unbezahlbar. In der Schweiz würde das vielleicht auch wieder irgendwann gehen, aber für die Hypothek und die damit verbundene 5% Regel bräuchte mindestens ich wieder einen Vollzeitjob, idealerweise meine Frau auch. Andererseits könnte man wieder teilhaben an den Geburtstagen, den Familienfeiern, man hätte die tolle Landschaft, meine Kinder würden mit ihrer erweiterten Familie aufwachsen und wir wären Weihnachten nicht mehr nur allein zu viert.
All das geistert momentan in unseren Köpfen herum, und eine Entscheidung fällt uns sehr schwer.
Was sagt ihr dazu, und wie würdet ihr entscheiden? Habt ihr ähnliche Szenarien schon mal mitbekommen? Gibt es noch mehr, was ich vielleicht nicht bedacht habe?