Auswandern mit 40 -> wie siehts später mit Rente aus?

  • Hallo zusammen,


    wie vielen von Euch zieht es mich auch aus Deutschland weg. Ich bin ausgebildeter Fachinformatiker (Senior Linux Engineer / Network Engineer) und stehe kurz vor meinem 40 Lebensjahr. Eigentlich spiele ich schon länger mit der Idee aber bisher war die "Faulheit" größer als der Schmerz bzw. die Sehnsucht.


    Ich habe mich bzgl. Gehalt mal erkundigt, ~110k (+-) sollten wohl drin sein - entsprechend wären auch die Rentenbeiträge. Allerdings stelle ich mir die Frage bzgl. der späteren Rente. Wenn mir jetzt schon 15 Jahre Beitragszeit in der Schweiz fehlen werde ich als Renter dann gezwungen sein erneut auszuwandern? Natürlich könnte ich meinen Deutschen Rentenanspruch mit in die Schweiz überführen aber würde das den Großteil der fehlenden Beitragsjahre kompensieren?


    Hat hier vielleicht jemand Erfahrungen dazu?



    Viele Grüße

    Matthias

  • Wenn mir jetzt schon 15 Jahre Beitragszeit in der Schweiz fehlen werde ich als Renter dann gezwungen sein erneut auszuwandern? Natürlich könnte ich meinen Deutschen Rentenanspruch mit in die Schweiz überführen aber würde das den Großteil der fehlenden Beitragsjahre kompensieren?

    Die Ansprüche kannst du nicht "überführen", sondern dann höchstens im Alter in der Schweiz auszahlen lassen. Aber das wird definitiv nicht die Lücke kompensieren.

    Wenn du also auch im Alter in der Schweiz wohnen willst, dann musst du massiv eigene Altersvorsorge betreiben. In die Pensionskasse einkaufen, Säule 3a etc.

  • Hallo,


    wie liebergott schon schreibt, werden Deine Standard-Rentenbeiträge die Lücke nicht schliessen. Du erhältstm, wenn es denn soweit ist, Rentenzahlungen von beiden Rententrägern (sprich von der Deutschen und der Schweizer Rentenversicherung) - Die Berechnung dieserse Zahlungen werden um die jeweils fehlenden Beitragsjahre gekürzt. Beide gehen von "Soll-Beitragsjahtren" für die Auszahlung von 100% der jeweiligen rentleistung aus. Fehlen Beitragsjahre, wird dieser Multiplikator gekürzt. Daneben spielen natürlich noch die Höhe Deiner Jahresbeiträge ein Rolle.

    Es wird eine Lücke auftun, ob diese dazu führt, dass Du später nur schwer den Aufenthalt in der Schweiz finanzieren kannst - hängt von vielen Faktoren ab - aber ohne entsprechende Freiwillige Versicherungenwird es eher schwierig

  • Ein Thema das immer wieder vernachlässigt wird, niemand sollte sich darauf verlassen, dass ihm mal die staatliche Rentenversicherung ein sorgenfreies Leben ermöglichen wird. Das ganze System ist eine Art Pyramidenspiel, das davon ausgeht dass immer mehr Menschen einzahlen als davon an Rentner ausgezahlt wird. Durch den geografischen Wandel (zuviele Menschen wie ich die keine Kinder bekommen wollten) funktioniert das leider nicht mehr.

    Als 40jähriger hast du noch Zeit für die private Vorsorge, wenn du jetzt anfängst. Die Erfahrungen der letzten Jahre hat gezeigt, dass über 10-15 Jahre gemittelt der Aktienmarkt immer mehr Gewinne abwirft als das typische Bankenprodukt Sparbuch.

    Informiere dich über Fond oder ETF-Sparpläne, die haben die geringsten Gebühren, zahle jeden Monat einen Betrag ein und vergiss das Ganze. Banken und Lebensversicherungen machen das im Prinzip genauso, ziehen aber bei ihren eigenen Sparplänen ihre Aufwände und Gebühren ab.

  • Ich bin auch mit Mitte 40 neulich in die Schweiz umgezogen. Wenn man sich die Option offenhalten will, auch im Alter in der Schweiz niedergelassen zu bleiben, und sich dabei nicht dramatisch einschränken will, muss man schon einiges mit der 2. und 3. Säule und nach Möglichkeit darüber hinaus, zurücklegen, ansonsten ist man in der Schweiz im Alter ein armer Mann. Die AHV-Rente ist nicht ausreichend und entspricht ugf. dem was man ca. von der dt. gesetzlichen Rente erwarten kann, wenn es sie dereinst noch geben sollte. Hingegen sind die Beträge, die man in Säule 2 und 3 a sparen kann, sehr viel höher als es die äußerst bescheidenen Möglichkeiten zu privater und betrieblicher Vorsorge in D gibt, erlauben würden. Mit dem Paß eines EU-Mitgliedslandes kann man sich in der Rente auch ein schönes anderes Plätzchen suchen, wo die Kosten der allgemeinen Lebenshaltung nicht so immens hoch sind. Auch Deutschland liegt nahe - umso mehr, wenn man dort schon bestimmte Voraussetzungen, wie Immobilienbesitz, vorliegen hat. Der Schritt, in der Schweiz weiterzuarbeiten, lohnt sich aus meiner Sicht in jedem Fall, egal, wo man im Alter leben möchte. Es kann sich auch noch so viel ändern in Bezug auf Planung und Wünsche, aber das Geld, was Du hier zurücklegen kannst, bekommst Du in Deutschland eben nur schwer zusammen.

  • Danke für eure Antworten. Ich hatte mir schon so etwas gedacht.


    Natürlich wäre es schöner im Rentenalter auch bleiben zu können. Denn in 20+ Jahren wird man dort ja sicherlich auch einen Freundeskreis aufbauen. Dann als Renter erneut auszuwandern stelle ich mir deutlich komplizierter vor. Dann muss ich mir das ganze wohl noch einmal durch den Kopf gehen lassen.



    VG Matthias

  • Geh erst mal da her und ob es Dir so gut gefällt, daß Du alt und grau werden willst hier, das siehst Du dann schon mit der Zeit. Ich persölich würde es auch nicht "Auswandern" nennen. Ohnr jetzt genau Dich ansprechen zu wollen, finde ich den Begriff ein bißchen hochtrabend für einen Umzug, den man jederzeit an einem Wochenende rückgängig machen kann. Im Grunde ist man ja auch erstmal nur befristet berechtigt und weiß nicht einmal genau, ob es die einfache Vergabepraxis der Niederlassungsgenehmigung in 5 Jahren so noch gibt. Kündigt die Schweiz oder die EU die bilateralen Verträge, könnte sich was ändern.

  • Im Grunde ist man ja auch erstmal nur befristet berechtigt und weiß nicht einmal genau, ob es die einfache Vergabepraxis der Niederlassungsgenehmigung in 5 Jahren so noch gibt. Kündigt die Schweiz oder die EU die bilateralen Verträge, könnte sich was ändern.

    Ich bin, wie Ihr wisst, erst mit 50 (!) dem Weg meines Herzens in die Schweiz gefolgt! Nicht des Geldes wegen :winking_face:

    FAZIT nach 7 Jahren Schweiz (alleine und unabhängig):

    - 5 Umzüge - 7 Arbeitgeber - 5x beim RAV (Arbeitsamt angemeldet) - trotzdem habe ich vor zu bleiben!

    Aktuell sind meine Ersparnisse fast aufgebraucht! Von meinem letzten Gehalt wurden mir noch fehlende Beiträge der Pensionskasse abgezogen (1235.- CHF) übrig geblieben sind schliesslich 425.- CHF Lohn!

    (Hauptsache meine 2. Rentensäule wird bedient, wie ich meine Miete zahle dafür interessiert sich niemand!)

    Ich warte auf die Zahlung des Arbeitslosengeldes! Mein Arbeitsvertrag im Stundenlohn wurde aufgrund von "Nichteignung" gekündigt!


    Ich müsste/könnte zur Gemeinde gehen und Sozialhilfe beantragen!

    So wurde es mir aktuell am Montag von meinem RAV Berater und der HR Leiterin meines Arbeitgebers (vor nunmehr 3 Monaten) vorgeschlagen!

    Als ich denen erklärt habe, dass ich die "Sozialhilfe" zurückzahlen muss, wenn ich wieder Einkommen habe, dass ich nicht weiss, von was ich meine 4000.00 CHF Steuern (aus denen auch meine Sozialhilfe und das Arbeitslosengeld finanziert wird, verrückt...) im Oktober zahlen soll und dass ich im September eine von mir selbst finanzierte Ausbildung zum Supervisor (5000.- CHF) aufgeschoben habe, aufgrund meiner finanziellen Situation,

    da waren alle auf einmal ganz still!!!

    Komisch, aber das passiert, wenn jemand das Solidarprinzip verstanden hat, was mir/uns irgendwann einmal erklärt wurde!

    - Laut Aussagen der Arbeitslosenkasse, bin ich nun doch nicht an meinem Stellenverlust Schuld! Ich weiss wer...

    - Laut Aussage des Spitalpsychologen, welcher hinzugerufen wurde, als ich der Kündigung widersprochen habe und immer wieder betont habe, dass ich auf einen Rechtsstreit mit dem Arbeitgeber verzichte, um wieder meiner Arbeit nachzugehen, hat mir dieser bescheinigt, dass ich psychisch und physisch völlig gesund bin!

    Na wenigstens gab es diesen "Arztbesuch" gratis, denn den hätte ich mir nicht leisten können :winking_face:


    FAZIT:

    Durch Gespräche mit meinen wenigen, sehr wertvollen Kontakten hier in der Schweiz, hauptsächlich zu Schweizern (!!!), in meinem Alter, die auch auf ihre Rente hin arbeiten, ist es tatsächlich an der Zeit, dass die Schweiz sich etwas einfallen lassen muss!

    Ein sehr guter Freund, pensionierter Hausarzt (Schweizer) hat sich angeboten, mir finanziell unter die Arme zu greifen. Wir kennen uns jetzt genau 7 Jahre, er war es der mich damals nach 3 Monaten in der Schweiz über das Gesundheitssystem hier aufgeklärt hat. Damals sagte er, die Schweiz hat vieles von Deutschland übernommen, leider auch das Schlechte!

    Das ist tatsächlich so und die Liste wird immer länger... Heute würde ich sagen und betone ich regelmässig gegenüber meinen Schweizer Kontakten, ich mag die Schweizer sehr, allerdings hätte die Schweiz mehr von der ehemaligen DDR übernehmen sollen. Es war tatsächlich nicht alles schlecht!


    Wir hatten auch Gastarbeiter in der ehemaligen DDR und es war genug Arbeit, Lehrstellen, Wohnraum und zu Essen für alle da!

    Das habe ich meinem Bearbeiter von der Arbeitslosenkasse und dem RAV Berater bei Telefonaten erklärt, diese waren sichtlich beeindruckt von meinen "Zeitzeugenberichten".

    Ich wurde Aufgrund von Intrigen und Mobbing am Arbeitsplatz vom Arbeitgeber, ins Exil geschickt.

    Damit nicht noch mehr gutes Personal krank gemobbt wird! Ich sass 2 Jahre sozusagen auf der Ersatzbank, bis ich den Mut aufgebracht habe, mich gegen die Angriffe auf meine Persönlichkeit zu wehren, auch im Sinne der Mitarbeiterinnen, welche wegen Burnout ausgestiegen sind!


    Als nächstes werde ich mich an das Bundesamt für Statistik-SAKE (Schweizerische Arbeitskräfteerhebung) mit einem netten Brieflein wenden, jetzt ist tatsächlich die Politik gefragt!

    Ein Solidaritätsgefühl haben offenbar nur noch wenige Aus-/Einwanderer, wenn es Ihnen aus Fachkräftemangel in den ersten 5 Jahren oder als sogenannter "Grenzgänger" so leicht gemacht wird, den Schritt in ein Neues Leben zu wagen...


    Zitat aus dem Buch "Der feine Unterschied" - Ein Handbuch für Deutsche in der Schweiz

    zum Thema "Deutsches Personal in Schweizer Spitälern":

    Seit dem Inkrafttreten der bilateralen Verträge im Jahr 1999 kommen sehr viele Ärzte und Krankenschwestern aus Deutschland in die Schweiz. Sie schätzen die besseren Verdienstmöglichkeiten und die angenehmen Arbeitsbedingungen. Natürlich sind sie bestens ausgebildet und kennen bereits die Abrechnungsmethoden nach Fallpauschalen, die als kostendämpfende Massnahmen aus den USA kommend in Deutschland bereits vor Jahren und in der Schweiz erst jetzt eingeführt wurden.

    Problematisch ist das Hierarchieverhältnis in den gemischten deutsch-schweizerischen Teams. Während Schweizer Teams partnerschaftlich zusammenarbeiten, agieren deutsche Chef- und Oberärzte eher autoritär und erwarten, dass ihren Anweisungen uneingeschränkt Folge geleistet wird.....Obwohl schon ganze Abteilungen fest in Deutscher Hand sind, sollte es möglich sein, durch Schulungen oder Eigeninitiative die schweizerischen Aspekte zu vermitteln, denn hier liegt ein latentes Konfliktpotenzial!"


    Das gilt nicht nur in Spitälern! Denn das Problem fängt in der kleinsten Zelle der Gesellschaft, der Familie an, egal in welchem Land und in welcher Zeit wir geboren sind!

    Man nennt es Werte, die man bei der Persönlichkeitsentwicklung von Klein auf zunächst von seinen Eltern/ der Familie mitbekommen hat!

    Wo immer ihr hingeht, was immer ihr im Leben vorhabt, Euren Rucksack aus der Vergangenheit habt Ihr überall dabei, wenn Ihr ihn nicht ausmistet!


    Ich bin jedenfalls mächtig stolz auf mich (mein Herzensmensch wahrscheinlich auch), was ich alleine hier alles zustande gebracht habe.

    Und auf meinen Sohn (36), der in Deutschland als Berufsfeuerwehrmann seinen Traumjob auf Umwegen gefunden hat, der dort mit seinen 2 Söhnen und Partnerin seinen Weg geht und sich seine Rente schon ausgerechnet hat.


    "Auch aus Steinen, die einen in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen."

  • - 5 Umzüge - 7 Arbeitgeber - 5x beim RAV (Arbeitsamt angemeldet)

    Ich wurde Aufgrund von Intrigen und Mobbing am Arbeitsplatz vom Arbeitgeber, ins Exil geschickt.

    Von allen 7 Arbeitgebern?


    Als nächstes werde ich mich an das Bundesamt für Statistik-SAKE (Schweizerische Arbeitskräfteerhebung) mit einem netten Brieflein wenden

    Hoffentlich sieht dieser Brief dann nicht so ähnlich aus wie der Forenbeitrag, denn dann würde ihn wohl leider niemand ernst nehmen.

  • Hallo AnjaB ,


    ich habe bislang noch nichts hier geschrieben, aber viele Beiträge aufmerksam verfolgt.

    Der allgemeine Ton, welcher hier im Forum herrscht, ist folgender: ich möchte aus freien Stücken in ein fremdes Land ziehen, welches nichtmal verpflichtet ist, mich aufzunehmen. Also habe ich etwas dafür zu tun und zu leisten, mir hier was aufzubauen. Ich kann nicht auswandern mit dem Anspruch, aufgefangen zu werden wenn es mal nicht klappt. Und das ist meiner Meinung nach auch richtig so.


    Nicht die Schweiz muss etwas ändern, sondern wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir es uns freiwillig aussuchen, hier als Einwanderer zu leben und dass wir nicht dazu berechtigt sind, das System zu revolutionieren.

  • 10 Länder haben eine bessere Altersvorsorge als die Schweiz

    Die Schweiz verpasst mit ihrem Vorsorgesystem die Top 10 im Global Pension Index 2023: Ein Armutszeugnis für eines der reichsten Länder der Welt, so könnte man meinen. Warum schneiden so viele Länder besser ab als die Schweiz?
    Publiziert: 24.10.2023 um 20:40 Uhr
    |
    Aktualisiert: 00:12 Uhr

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    Das Schweizer Vorsorgemodell landet nur auf Platz elf einer internationalen Rangliste der besten Rentensysteme.

    Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

    Die Schweiz ist sich eigentlich Spitzenplätze gewohnt: Sei es bei der Standortattraktivität, beim Wohlstand oder der Lebensqualität in den Städten. Bei der Altersvorsorge liegt das Podest für die Schweiz aber für einmal in weiter Ferne. Nicht einmal in die Top 10 hat es im Global Pension Index 2023 gereicht. Das CFA Institute und das Beratungsunternehmen Mercer haben in 47 Ländern die Angemessenheit der Vorsorgeleistungen, die Nachhaltigkeit des Systems und dessen Integrität auf Herz und Nieren geprüft. Mit Integrität ist ein gut funktionierender Privatsektor bei der Vorsorge gemeint.

    Die Schweiz landet gerade mal auf Platz 11 und hat bei ihrem Vorsorgesystem folglich reichlich Luft nach oben. Eine Übersicht, was die Top 10 besser macht.

    1

    Wohneigentumsquote

    Eine eigene Wohnung kann die finanzielle Situation im Alter deutlich aufpolieren: Hat man die Hypothek laufend amortisiert, winken tiefe Wohnkosten. Zudem läuft man nicht Gefahr, aus der Mietwohnung geworfen zu werden und in eine viel teurere Wohnung ziehen zu müssen. Die Niederlande mit dem besten Vorsorgesystem kommt auf eine Eigentumsquote von 70,6 Prozent. Das Zweitplatzierte Island gar auf 80 Prozent. Die Länder in den Top 10 weisen allesamt Quoten zwischen 59 (Dänemark) und 89 Prozent (Singapur) auf. Die Schweiz ist da mit 36 Prozent weit abgeschlagen.

    2

    Rentenalter

    Die nachhaltige Finanzierung des Schweizer Vorsorgesystems könnte mit einem höheren Rentenalter verbessert werden, so die Studienautoren. In Island, Israel, den Niederlanden, Dänemark oder Norwegen gehen Angestellte mit 67 in Rente. In vielen Top-10-Länder ist das Rentenalter an die Lebenserwartung gekoppelt. In Dänemark soll das Renteneintrittsalter bis 2040 voraussichtlich auf 70 Jahre steigen. In der Schweiz liegt das Rentenalter bekanntermassen bei 65 Jahren. Ob auch die Bevölkerung eine Erhöhung des Rentenalters als Verbesserung des Vorsorgesystems sehen würde, darf stark bezweifelt werden.

    3

    Schulden der Privathaushalte

    Die Schweizer Haushalte dürfen sich seit vielen Jahren Schuldenweltmeister schimpfen. In keinem anderen Land sind die Privatpersonen in absoluten Zahlen stärker verschuldet. Grund zur Panik besteht trotzdem nicht: In den meisten Fällen steckt hinter den Schulden Wohneigentum. Sobald die Eigentümer in Pension gehen, frisst die Rückzahlung der Hypothek schonmal einen schönen Vorsorgebatzen weg. In Finnland oder Israel ist die Privatverschuldung trotz weit höherer Eigentumsquote viel niedriger. Doch wie sollen die Immobilienpreise in der Schweiz daran gehindert werden, deutlich stärker zuzulegen als die Löhne?



    https://www.blick.ch/wirtschaf…_source=copy-to-clipboard

  • " In den meisten Fällen steckt hinter den Schulden Wohneigentum. Sobald die Eigentümer in Pension gehen, frisst die Rückzahlung der Hypothek schonmal einen schönen Vorsorgebatzen weg"


    Könnte es sein dass die Studienersteller, mindestens aber die die darüber berichten, sich nicht mit den Besonderheiten der Schweizer Immobilien-Finanzierung auseinandergesetzt haben?


    In der klassischen Bezeichnung der ersten Hypothek muss diese (bis 65%) gar nicht amortisiert werden, die zweite Hypothek (65-80%) innert 15 Jahren oder spätestens bis zur Pensionierung. Nach der Pensionierung wird also nichts "weggefressen". Und die erste Hypothek bleibt stehen weil diese dem Eigenmietwert "entgegensteht" und darüber Steuern gespart werden. Die Abschaffung des Eigenmietwertes würde daher sehr schnell die Verschuldungsquote der Pensionäre senken und mittelbar sogar noch die Steuereinnahmen erhöhen.