1. Wohnsitz Schweiz / 2. Wohnsitz DE / zzgl. 520€ - Steuerrecht

    Hallo zusammen,

    ich habe ein Job Angebot aus der Schweiz - Kanton Aargau angenommen und starte dort nun ab dem 01.07 mit einer Anstellung von einem 100% Arbeitspensum, sowie einem unbefristeten Arbeitsvertrag.


    Zu meiner aktuellen Sitation habe noch Fragen und hoffe die sind einfach zu beantworten.

    - Wohne aktuell noch bei meinen Eltern und möchte dies eigentlich als 2. Wohnsitz anmelden

    - Des Weiteren habe ich noch einen 520€ Nebenjob, welcher immer voll bezahlt wird (IT-Admin tätigkeiten, Remotetätigkeit)

    Ich hab keine weiteren deutschen Einnahmen nur diesem Minijob, welcher immer voll bezahlt wird.

    Ein Minijob ist in DE ja Steuerfrei und wird nicht bei der Steuererklärung betrachtet.

    Nach meinem aktuellen Verständnis kostet mich dies dann zusätzlich 70CHF Steuern und ich erhalte die 520€ auf mein deutsches Konto. Ist dies korrekt oder nur gefährliches Halbwissen ?


    Und wie sieht das mit den Steuererklärungen aus ?

    Da ich Quellensteuer zahle muss ich eigentlich ja keine in der Schweiz machen oder ist dies in diesem Falle anders ?

    Des Weiteren ist eine Steuererklärung in DE erforderlich ? Nach meinem Verständnis nicht da dies ein Minijob ist und ich keine weiteren Einnahmen in DE habe.


    Wäre super, wenn sich jemand mit diesem Thema auskennt.


    Vielen Dank im Vorraus !

    Daher stellt ein Doppelwohnsitz im internationalen Verhältnis eine erhebliche Herausforderung dar, die eine sorgfältige Beratung und Planung im Vorfeld erfordert, insbesondere auch um die steuerlichen Normen richtig und in günstiger Weise anwenden zu können und nicht unerwartet mit dem Steuerstrafrecht konfrontiert zu werden.


    Doppelwohnsitz Deutschland – Schweiz
    In der Schweiz leben über 304‘600 Deutsche. In Deutschland wohnen immerhin auch 88‘600 Schweizer, was angesichts der Bevölkerungszahlen den verhältnismässig…
    cmt.ch

    Den Minijob musst du in der Schweizer Steuererklärung angeben,es gilt das gesammte Welteinkommen zu versteuern und da reichen 70.- nicht (Steuerprogression) .

    Den Minijob muss du auch deinem CH Arbeitgeger angeben, nicht vergessen.

    Komplexes Thema, würde mir (online) Hilfe von einem Steuerberater suchen, was ich dir sagen kann, du musst die 183 Tage Regelung beachten.

    "Die 183-Tage-Regelung: Sie besagt, dass niemand Einkommensteuer zahlen muss, der sich weniger als 183 Tage im Kalenderjahr in Deutschland aufhält. Hast du keinen deutschen Wohnsitz mehr und über 183 Tage in einem anderen Land gelebt, bist du in Deutschland nicht mehr steuerpflichtig."

    Das wäre die Tagesberechnung für das Geschäftsjahr 2024

    Deutschland (01.01.2024 - 30.06.2024):

    • Januar: 31 Tage
    • Februar: 28 Tage (kein Schaltjahr)
    • März: 31 Tage
    • April: 30 Tage
    • Mai: 31 Tage
    • Juni: 30 Tage Summe: 31 + 28 + 31 + 30 + 31 + 30 = 181 Tage

    Schweiz (01.07.2024 - 31.12.2024):

    • Juli: 31 Tage
    • August: 31 Tage
    • September: 30 Tage
    • Oktober: 31 Tage
    • November: 30 Tage
    • Dezember: 31 Tage Summe: 31 + 31 + 30 + 31 + 30 + 31 = 184 Tage


    Des Weiteren befinde ich mich in der 2. März Woche für 6 Tage in der Schweiz, sowie weitere Tage für den Umzug welche ich aktuell noch nicht genau bennen kann. Im Idealfall sollte mein Mietvertrag ab dem 01.06 starten.

    Somit befinde ich mich nach dieser Kalkulation über 183 Tage in der Schweiz und wenn man die anderen Tage für die Wohnungssuche etc. dazu zählt komme ich weit über 190 Tage Schweiz für das Geschäftsjahr 2024.


    Es wäre auch noch möglich das der Arbeitsvertrag angepasst wird und ich ab dem 15.06.24 starte, falls diese 15 Tage mehr etwas bringen sollten, jedoch bin auch mit der Berechnung ab dem 01.07 auch über die 183 Tage, zwar knapp, aber drüber.

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    Thema 520€ - Minijob

    In Bezug auf die 520 €-Beschäftigung habe ich verschiedene ältere Beiträge in diesem Forum gefunden, die teilweise auch die Regelungen zur 450 €-Beschäftigung behandeln.

    In vielen Antworten zu diesem Thema wird erwähnt, dass ein Betrag an die jeweilige Kantonskasse abgeführt wird. Dies erfolgt entweder durch meinen Schweizer Arbeitgeber oder ich führe dies selbst durch. Je nach Kanton habe ich Beträge zwischen 70 und 80 CHF gefunden, die zusätzlich in der Schweiz abgeführt werden müssen.

    Ich würde dann die 520€ abzüglich der Rentenbeiträge etc. auf mein Deutsches Konto erhalten.

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    Zu dem Thema 2. Wohnsitz

    Ich wohne aktuell bei meinen Eltern und habe eine komplette Wohnung für mich mietfrei, somit habe ich keine Besitztümer außer ein Gebrauchtwagen und Erspartes.

    Die Begründung für den Erhalt meines Wohnsitzes liegt auch darin, dass ich ab dem 01.07. bei der Tochterfirma des deutschen Unternehmens in der Schweiz arbeite, selbstverständlich mit einem neuen Arbeitsvertrag und Bezahlung in CHF.

    Es ist wichtig anzumerken, dass ich derzeit noch beim Hauptunternehmen in Deutschland angestellt bin.

    Ich habe öfter gelesen, dass dies für eine Begründung ausreichend sein sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von nils2666 (20. Februar 2024 um 19:43)

    Zitat von nils2666

    In vielen Antworten zu diesem Thema wird erwähnt, dass ein Betrag an die jeweilige Kantonskasse abgeführt wird. Dies erfolgt entweder durch meinen Schweizer Arbeitgeber oder ich führe dies selbst durch.

    Warum durch den Schweizer Arbeitgeber? Wenn dann doch wohl eher durch den deutschen.

    Zitat

    Je nach Kanton habe ich Beträge zwischen 70 und 80 CHF gefunden, die zusätzlich in der Schweiz abgeführt werden müssen.

    Das sind dann aber nur die Sozialabgaben und nicht die Steuern. Steuern fallen ggf. zusätzlich noch an.

    Zitat

    Die Begründung für den Erhalt meines Wohnsitzes liegt auch darin, dass ich ab dem 01.07. bei der Tochterfirma des deutschen Unternehmens in der Schweiz arbeite, selbstverständlich mit einem neuen Arbeitsvertrag und Bezahlung in CHF.

    Das ist eine Begründung für einen Umzug in die Schweiz, aber keine Begründung für den Erhalt eines deutschen Wohnsitzes.

    Zitat

    Ich habe öfter gelesen

    Ich würde mich nicht darauf verlassen, was ich irgendwo öfter gelesen habe. Bei solchen Fragen können Details des Einzelfalls große Unterschiede machen.