Schweizer Mentalität

  • Spannende Diskussionen.


    Für mich ist Schweizerdeutsch eine eigene Sprache, mit seinen Dialekten. Was ich auch besonders an der Schweiz schätze, ist die Mehrsprachigkeit. Vor allem im Kanton Freiburg wird einem das bewusst. Ich mag es einfach, wenn man nach 20 Minuten Zugfahrt von Bern schon mit Französisch in Kontakt kommt oder 3 Stunden ins Tessin und schon italienisch.

  • Das ist aber generell so ein Thema, dass Deutschschweizer und Französische-Schweizer sich auf Englisch unterhalten. Mein Mann arbeitet in Zürich, aber ist für die Firma immer wieder in der Niederlassung in Genf. Dort reden sie dann Englisch gemeinsam. Das ist Gang und Gebe. Ich denke es geht hier vorallem darum, dass keiner den Heimvorteil hat seinen Muttersprache zu sprechen. Aber als Ausländer wird man dann immerhin auch nicht benachteiligt. Das hat auch etwas.


    Ich hatte vorhin wenig Zeit, um mehr ins Detail zu gehen. Also, warum zurück nach Deutschland? Dort gibt es viel weniger Altersdiskriminierung, als in der Schweiz. Es besteht eine realistische Chance, einen Job zu bekommen, auch wenn man über 50 ist. In der Schweiz müssen Arbeitgeber für Arbeitnehmer ab 55 Jahren einen sehr viel höheren Beitrag in die Pensionskasse einzahlen. Das schreckt sie ab, diese einzustellen. Kommt hinzu, dass wir gerne ein Haus mit Garten hätten, weil wir einen kleinen Sohn haben. Zu mieten gibt es nichts. Haben uns monatelang die Gegend um Zürich See angeschaut, aber für zwei Millionen bekommt man nur eine Wohnung. Wir zahlen 3000 Franken Miete im Monat und können unserem Sohn kein Haus mit Garten bieten. In Deutschland bekommt man das außerhalb von Städten für 500.000 Euro und weniger. Dort, wo wir wohnen, hält man einen Hauspreis von 3 Mio CHF für ein Schnäppchen. Geht´s noch?
    Man könnte alles noch stemmen, aber wenn man mit 55 die dauerhafte Arbeitslosigkeit fürchten muss, dann kann man keine Hypothek von einigen Mio aufnehmen, nur weil man einen Garten wollte.
    Der Punkt mit dem "Gymigraben" ist wohl der wichtigste für uns. Auch wenn die Schweizer innerhalb der Schweiz keine Akademiker sein müssen, um ein gutes Auskommen zu haben: Die internationalen Konzerne möchten Akademiker auch schon im mittleren Management und vor allem, wenn die Kinder später die Schweiz verlassen, können Sie mit der Schweizer (nichtakademischen) Ausbildung eben auch wenig anfangen.
    Mentalität: In den letzten zehn Jahren haben wir derart viele zermürbende Erlebnisse mit Schweizern gehabt, dass es einfach reicht. Früher lebten wir im Thurgau. Dort wuschen unsere Schweizer Nachbaren jede Nacht (wenn der Mann von der Fabrik kam) um 2 Uhr die Wäsche in der Waschküche, die direkt neben unserem Schlafzimmer war, um uns mit Absicht zu ärgern. Das ging jahrelang so, wir waren nur noch Wracks. Seit einigen Jahren leben wir in der Züricher Gegend. Die Leute dort tragen ihre Nasen drei Meter hoch. Auf einen Gruss gibt es selten eine Antwort. Geredet wird nur hinter dem Rücken der anderen. Kinder von Ausländern werden so gut wie nie zu Kindergeburtstagen eingeladen, auch wenn die Schweizer selbst sich gerne von Ausländern bewirten lassen. Wir erklärt man seinem Kind, dass seine Schweizer Freunde zu ihm kommen, aber ihn nicht nach Hause einladen? Es bleibt einem nichts übrig, als sich auf die Ausländer zu konzentrieren, so entstehen dann Enklaven. Die Schweiz ist einfach ein Dorf mit vielen reichen Bauern. Die schlimmsten sind die, die meinen, sie seien zu kurz gekommen. Diese mobben am schlimmsten. Besonders abstossend fand ich immer die Angewohnheit der Schweizer, dass sie, wenn sie einen allein treffen, ganz herzlich sein können. Aber das täuscht. Sobald man in einen Raum kommt, in dem sie mit anderen Schweizern sitzen, schauen sie einen nicht mal mit dem A. an. Ich habe schon viele schlaflose Nächte wegen diesem schweinischen Verhalten hinter mir. Mir ist Deutschland trotz dem Wohlstand der Schweizer lieber.

    Ich wohne auch seit einiger Zeit in der Schweiz und ich kann deinen Worte schon gut nachvollziehen, Steffi.


    Mit meinen Nachbarn habe ich zum Teil mehr Glück gehabt. Aber der Anfang war auch ganz schlimm. Ich denke, nervige Nachbarn kann man überall treffen. Die Deutschschweizer haben schon einen extremen Sinn für Genauigkeit und "was genau richtig ist". Das nervt aber auch meinen Walliser Schwiegervater, wenn er bei uns in Zürich ist. Also da sind wir nicht alleine.


    Was die Schule angeht, so ist Zürich auch ein bisschen ein Einzelfall. Ich gebe dir vollkommen recht, dass die Situation nicht tragbar ist. Zürich hat seit 50 Jahren kein neues Gymnasium gebaut. Jetzt kommen 2 am linken und rechten Seeufer dazu. Und so wollen sie aussortieren. Es ist traurig und nciht zu verstehen, warum man in diesen Zeiten nicht die Kinder unterstützt einen gute Ausbildung zu erhalten und ihnen den Eintritt ins Gymi so schwer macht. Aber in anderen Kantonen gibt es keine Eintrittsprüfung für's Gymi (z.B. im Wallis oder im Kanton Zug). Das hilft dir nicht und mir auch nicht. Aber ich meine nur - für manches muss Zürich gerade stehen und nicht die ganze Schweiz.

  • Ach, ich weiss mittlerweile nicht mehr. Bevor wir hier in die Schweiz zogen, hatten wir uns so viele Gedanken gemacht. Sind wir kompatibel? Wie ist die Mentalität? Können wir dort Fuss fassen? Was, wenn wir nur Ablehnung erfahren? Gibt es einen Plan B? Und so weiter...
    Es ist rückblickend fast schon lustig. Ich als Sonderschullehrerin mit so viel sozialer Interaktion tagsüber bin ja eher ein sehr zurückhaltender Mensch, wenn ich Freizeit habe. Ich geniesse die Ruhe und Zurückgezogenheit, liebe die Natur und kann gut mit mir alleine sein. Vor der Übersiedlung in der Schweiz hatte ich mir auch genau so unser zukünftiges Leben vorgestellt: Beim Wandern, in der Natur, nicht zu viel Kontakt, immer mal wieder ganz weit weg von allem in den Alpen an einem einsamen See.... so, oder ähnlich.
    Nichts davon ist gekommen. Wir haben so viele Menschen getroffen, Freundschaften begonnen, sind ständig irgendwo eingeladen und dass Schweizer zurückhaltend oder uns gegenüber eher verschlossen seien, das kann ich nicht behaupten. Und wir sind nicht mal auf der Suche nach Kontakten gewesen. Vielmehr kamen und kommen viele Schweizer aus uns nicht erfindlichen Gründen auf uns zu und plötzlich finden wir uns in verwunschenen Gärten, netten Hexenhäuschen oder diesen wunderbaren uralten Emmentaler Häusern wieder und finden Gastfreundlichkeit und Freundschaft.
    Irgendwie scheinen wir gut hier herein zu passen. Wenn ich zur Arbeit fahre und das Alpenpanorama vor mir sehe, bekomme ich immer noch jeden Tag eine Gänsehaut.
    Ich liebe dieses Land. Ich liebe die Freundlichkeit der Menschen. Ich liebe die Stadt, in der wir wohnen. Und ich liebe meine Arbeitsstelle mit all den unglaublich guten und liebevollen Kollegen. Und ich liebe die Menschen, die sich uns geöffnet haben, die vielen schönen Stunden mit Freunden. Ich liebe das Grillieren und den Apéro.
    Für uns war dieser Schritt, die Zelte abzubrechen und hier her auszuwandern genau richtig. Wir sind hier glücklich. Manchmal überkommt mich kurz ein trauriges Gefühl, weil wir nicht schon 10 Jahre früher diesen Schritt gewagt haben.
    Liebe Grüsse

  • Ich denke, nervige Nachbarn kann man überall treffen.

    Ja, nervige Nachbarn sind ein globales Problem. :face_with_tongue: Kürzlich habe ich mein behütetes Zuhause im Lausitzer Seedorf verlassen, bin nach Wuppertal gefahren ein altes Klavier abzuholen. Wir waren mit Anhänger endlos lange unterwegs, kamen erst um 22:00h beim Verkäufer an. Das echt schwere Klavier von 1898 musste über den Garten einen leichten Hang mit Wiese zur Straße getragen/gezogen werden. Und das in Pandemiezeiten, jeder mit Maske und immer wieder nach kurzem Tragen absetzen, 2 Meter Abstand nehmen und ohne Maske tief durchatmen. Ging aber nicht dauerhaft, graue Theorie. Plötzlich erscheint der Nachbar im Garten und schreit übermäßig laut zu uns rüber: "Was machen Sie hier für einen Krach?! Und alles ohne Maske!! Ich rufe die Polizei, wir sind hier doch nicht bei den Taliban!" (bezogen auf meinen Bart). Ich fragte den Verkäufer, was ist denn mit dem los, sagte er mir, "der ist sauer auf uns, weil wir an der Grundstücksgrenze Bambus gepflanzt haben." :unamused_face::upside_down_face::astonished_face:

  • Interessant was einige für Erfahrungen gemacht haben. Wir waren jetzt insgesamt 8 Wochen in der Schweiz und können bisher nichts von den negativen Beispielen bestätigen.


    Wir wurden bisher immer sehr freundlich behandelt, sei es bei den Vermietern der Zimmer/Ferienwohnungen, Arbeitergebern (Vorstellungsgespräche), im Restaurant oder im Supermarkt. So viel Freundlichkeit sind wir aus Deutschland bzw. Berlin jedenfalls nicht gewohnt.


    Ich musste mir auch schon öfter mal von Deutschen anhören, dass ich doch gefälligst Hochdeutsch sprechen soll

    Da kann ich nur sagen, typisch deutsch! Ekelhaft, ehrlich. Es kommt immer auf das WIE an und das kapieren viele deutsche leider nicht.




    Wir freuen uns auf das neue Leben in der Schweiz :smiling_face:


    Liebe Grüße,
    Melissa und Rene

  • Da kann ich nur sagen, typisch deutsch! Ekelhaft, ehrlich.

    Mh, ...manchmal ist es aber eher "typisch Mensch" und nicht "typisch deutsch". Ich finde es schön, dass Ihr Euch menschlich in CH so geborgen fühlt - perfekt! - und Ihr ungünstige Eigenschaften im Mensch zu Mensch Kontakt bis jetzt nicht erfahren habt. Kulturell übergeordnet betrachtet, man denkt eine Eigenschaft ist typisch deutsch und dann stellt man auf der Welt, in einer völlig anderen Kulturen plötzlich fest, oh schreck, die sind ja genauso hier.


    Ein Beispiel aus der weiten Welt zum Thema "typisch Mensch": Es war ein lauer Freitag Nachmittag in Südamerika im Herbst 2009, mein Farmleiter kam zu mir und berichtete von einem Grundstück, 4 Km entfernt von meiner Farm, welches zum Verkauf stand. 1,8 Hektar für 15.000 USD; an diesem Tag waren das 10.008 Euro. Ich fuhr mit ihm zum Grundstück, 344 Meter lang und 54 Meter breit und davon etwa 3.000qm geiler hochgewachsener Eukalyptus-Wald. Auf meinem Basis-Terra hatte ich keinen Wald und somit war "Terra 1" geboren. :smiling_face: Der Verkäufer hatte durch eine Scheidung sein Grundstück (7,5h) in 3 Teile parzelliert und ich kaufte an diesem Tag das "Filetstück". Mein neuer Nachbar mit 6 Hektar Wein, hatte eine Baumreihe gepflanzt, 344 Meter entlang unserer Grundstücksgrenze große ausgewachsene Bäume. Ein tolles Grundstück. Zugleich beauftragte ich meinen Haus- und Hofhandwerker um das Grundstück einen Weidezaun zu ziehen. Alle 5 Meter ein Holzpfosten und 3 Drähte dazwischen und schon ist ein Grundstück 1/3 mehr wert, es ist eingezäunt, es ist gesichert. Vorne zur Straße ein schöner Holzzaun mit Flügeltor, hinter dem Holzzaun eine Hecke und ein markanter Baum als Grundstücks-Eckmarkierung, 1.400 Pfirsichbaum-Stecklinge und einen Monat meinen Arbeitstrupp in den Wald zum "putzen" schicken.


    Als der Weidezaun stand und ich eine Besichtigung vornahm, stelle ich fest, mein Handwerker hatte den Weidezaun irgendwie falsch in den Boden gebracht. Die 344 Meter lange Linie mit Baumreihe, irgendwann bei 50 Meter bis zum hinteren Eckpunkt nahm der Abstand zwischen Baumreihe und Weidezaun immer mehr zu, keilförmig, so dass am Ende zwischen Baumreihe und meinem neu errichteten Zaun etwa 1,5 Meter Differenz lag, dieses Bild sah ziemlich dämlich aus. OK, ich war im Süden von Südamerika, 12.000km entfernt von DE, an diesem Grundstückspunkt irgendwo in der fernen Pampa trafen sich mein Nachbar mit dem Wein, ein linksgegenüber 20 Hektar verwildertes Grundstück und rechtgegenüber meinem Zaun auch so 25 Hektar verwahrlostes Land. Es folgte ein Telefonat mit dem Handwerker, ob er noch klar bei Sinnen ist und der sagte ganz überraschend, mein Nachbar habe die Baumreihe schief gepflanzt, er hingegen habe strickt nach Plan gearbeitet. Wahnsinn!


    Wir entschieden uns spontan, eine etwa ein Meter lange Stange aus dem Boden heraus zu ziehen - die wir dann plötzlich entdeckten - und 1,5 Meter nach links richtig Baumreihe frisch in den Boden zu stecken. Thema erledigt, nun konnte der Zaun angepasst werden, Baumreihe ist Grundstücksgrenze und Punkt.


    In Wien hatte ich mal im Auftrag ein kleines Grundstück verkauft und der neue Käufer zeigte mir am Tag des Kaufs, dass der Nachbar den Regensims seiner Garage etwa 10cm in sein gerade erworbenes Grundstück hinein gebaut hatte, ziemlich kleinlich dachte ich, sowas ist in Südamerika nicht möglich.


    Falsch gedacht, am Folgetag musste ich mit meiner Frau zum Weinbauer, um mich in aller Form zu entschuldigen und zu erklären, was meine Motivation war, weil, irgendwer hatte die spontane Grundstück-Feinjustierung von mir beobachtet. Es war das Gefühl bei einer deutschen Behörde zu sein mit Pueblo-Touch. Weinbauer mit weißem Patron-Hut und ich hatte meinen demütig in der Hand. Da war mir klar, nicht alles, zu dem man nachsagt, jenes/dieses/welches ist typisch deutsch ist auch tatsächlich typisch deutsch. Maschinenbau Made in Germany ist typisch deutsch (außer Großprojekte) und bei Befindlichkeitsfrage nicht "jammern" können, aber einiges vieles ist typisch Mensch; in einer sehr saloppen Form könnte man sagen: "die sind überall so Scheiße drauf!" - in beachtlich vielen Dingen, die wir nur unwissend unserer deutschen Kultur zuordnen. Viel Erfolg und viel Freude im neuen Land.


    Schönen Tag :smiling_face:

  • Hallo Amadeus,


    Ich gebe dir da absolut Recht! Es kommt natürlich immer auf die Menschen an und Es gibt so welche natürlich nicht nur in Deutschland.


    Vielleicht kann man das auch nach den 8 Wochen noch nicht wirklich beurteilen sondern erst wenn man in der Schweiz länger lebt. Jedenfalls sind wir froh das es bei uns bisher immer positiv war.


    Vielen Dank :smiling_face:



    Dir auch einen schönen Tag.

  • Hallo zusammen, also ich liebe nicht nur das Land, sondern auch die Menschen und deren Einstellung und Mentalität.
    Natürlich macht man ab und zu schlechte Erfahrungen, aber im großen und ganzen fühle ich mich hier am wohlsten und möchte das Land auch nicht mehr verlassen.


    LG

    Und Herze, willst du ganz genesen,
    sei selber wahr, sei selber rein!
    Was wir in Welt und Menschen lesen,
    ist nur der eigne Widerschein.
    Theodor Fontane (1819 - 1898), dt. Schriftsteller, Journalist, Erzähler und Theaterkritiker

  • Spannende Diskussionen.


    Für mich ist Schweizerdeutsch eine eigene Sprache, mit seinen Dialekten. Was ich auch besonders an der Schweiz schätze, ist die Mehrsprachigkeit. Vor allem im Kanton Freiburg wird einem das bewusst. Ich mag es einfach, wenn man nach 20 Minuten Zugfahrt von Bern schon mit Französisch in Kontakt kommt oder 3 Stunden ins Tessin und schon italienisch.

    Bei mir waren das eher 20 Minuten, als ich durch den Gotthard-Tunnel gefahren bin :grinning_squinting_face: Da komme ich aus dem Tunnel raus und sämtliche Schilder sind nur noch italienisch :grinning_squinting_face:
    @SteffieB: DIe Immobilienpreise in Deutschland sind die Immobilienpreise leider extrem gewachsen, für 500 000 Euro findet man auch abseits der Großstädte kaum ein Haus zu dem Preis. Eher auch nur eine Wohnung. Selbst bei uns in der Region (bin aktuell noch in Deutschland) findet man eine 3 Zimmer Wohnung kaum unter 1600 warm. in Frankfurt am Main dann eher das doppelte.

  • Bei mir waren das eher 20 Minuten, als ich durch den Gotthard-Tunnel gefahren bin :grinning_squinting_face: Da komme ich aus dem Tunnel raus und sämtliche Schilder sind nur noch italienisch :-D@SteffieB: DIe Immobilienpreise in Deutschland sind die Immobilienpreise leider extrem gewachsen, für 500 000 Euro findet man auch abseits der Großstädte kaum ein Haus zu dem Preis. Eher auch nur eine Wohnung. Selbst bei uns in der Region (bin aktuell noch in Deutschland) findet man eine 3 Zimmer Wohnung kaum unter 1600 warm. in Frankfurt am Main dann eher das doppelte.

    Das kann ich bestätigen. Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren sehr stark gestiegen, so dass viele außerhalb von berlin nach Brandenburg ziehen mussten.


    In Berlin herrscht ja sowieso ein massiver Wohnungsmangel, da viele Menschen in Berlin wollen :confused_face:


    Alle wollen nach Berlin und ich als geborener Berliner bin gegangen :grinning_squinting_face::CH:

  • Wie ist Euer Status Quo? :smiling_face:

    Wir sind sehr gut angekommen! Hat alles reibungslos funktioniert, was die Wohnung und arbeitet betrifft. Die Nachbarn sind alle super lieb und wir hatten am Silvester so gar ein kleines Willkommensgeschenk vor der Tür :smiling_face:


    Bisher sind wir sehr zufrieden und bereuen es nicht den Schritt gegangen zu sein. Allerdings sind wir auch erst 2 Wochen hier und es kann noch einiges passieren :face_with_tongue:


  • Tolle Zwischen-Stands-Meldung, ich freue mich sehr für Euch. Manchmal passt eben alles! :smiling_face: Klar einiges kann passieren, aber die ersten Vorzeichen stehen gut und das ist aus meinem Erfahrungsschatz bei meinen diversen Länder- und Stadt Sprüngen immer ein Indikator für eine gute Zeit.


    Wenn Euch der erste Schweizer gegenübertritt, oder vielleicht sogar ein Deutscher *lach*, und einen auf richtig unsympathisch und richtig doof macht, dann ruft Euch bitte folgende Betrachtung in die Bewertung:


    Durch Filme wir Matrix, oder Aussagen von Urvölkern im Pazifischen Ozean (der Traum ist die Realität, die Realität ist der Traum) können wir uns in eine Welt hineindenken, ob wir vielleicht schon tot sind, nie lebten und ein Programm läuft in unserem Bewusstsein. Für mich habe ich da eine ganz überzeugende und einfache Lösung gefunden, die Bipolarität. Du kommst neu in eine Schulklasse mit 30 Mitschülern, in einen Fahrschulkurs oder ein sonstiges Seminar, und am ersten Tag, wird mindestens ein Dir völlig fremder Mitschüler auf Dich zukommen und will unbedingt Dein Freund sein. Keine Ahnung warum. Im Gegensatz beobachtest Du ganz hinten am Fenster der Klasse einen Mitschüler, mit verschränken Armen, der Dich sehr kritisch anschaut und Dich hasst. Du hast keine Ahnung warum. Wenn Du das erlebst, dann lebst Du. Und wenn der erste Schweizer einen auf Doof macht, nehme es mit einem Lächeln zur Kenntnis, Du lebst. :face_with_tongue:

  • Tolle Zwischen-Stands-Meldung, ich freue mich sehr für Euch. Manchmal passt eben alles! :smiling_face: Klar einiges kann passieren, aber die ersten Vorzeichen stehen gut und das ist aus meinem Erfahrungsschatz bei meinen diversen Länder- und Stadt Sprüngen immer ein Indikator für eine gute Zeit.


    Wenn Euch der erste Schweizer gegenübertritt, oder vielleicht sogar ein Deutscher *lach*, und einen auf richtig unsympathisch und richtig doof macht, dann ruft Euch bitte folgende Betrachtung in die Bewertung:


    Durch Filme wir Matrix, oder Aussagen von Urvölkern im Pazifischen Ozean (der Traum ist die Realität, die Realität ist der Traum) können wir uns in eine Welt hineindenken, ob wir vielleicht schon tot sind, nie lebten und ein Programm läuft in unserem Bewusstsein. Für mich habe ich da eine ganz überzeugende und einfache Lösung gefunden, die Bipolarität. Du kommst neu in eine Schulklasse mit 30 Mitschülern, in einen Fahrschulkurs oder ein sonstiges Seminar, und am ersten Tag, wird mindestens ein Dir völlig fremder Mitschüler auf Dich zukommen und will unbedingt Dein Freund sein. Keine Ahnung warum. Im Gegensatz beobachtest Du ganz hinten am Fenster der Klasse einen Mitschüler, mit verschränken Armen, der Dich sehr kritisch anschaut und Dich hasst. Du hast keine Ahnung warum. Wenn Du das erlebst, dann lebst Du. Und wenn der erste Schweizer einen auf Doof macht, nehme es mit einem Lächeln zur Kenntnis, Du lebst. :face_with_tongue:

    Vielen Dank! Das sehen wir auch so.


    hehe, sehr gut und treffend geschrieben!


    Ich bin ein Glück auch nicht empfindlich, wenn sowas passieren sollte. Wenn die Menschen meinen sie müssen so sein oder so reagieren, dann ist das eben so :smiling_face:


    Wir möchten z.B. nicht das die Schweizer wegen uns Hochdeutsch sprechen, da wir es lernen wollen und wenn wir was nicht verstehen fragen wir einfach höflich nach. Unsere offene Art kam bisher immer sehr gut an.

  • Liebe Mina,

    danke für den Beitrag.


    Ich bin seit August hier und war tatsächlich überrascht, das es gar nicht so einfach ist mit dem einleben. Als ich einer alten Dame über die Straße half und sie danach mit mir scherzte, konnte ich es einfach nicht verstehen. Die Nuancen und das Zwischen-den-Zeilen-Lesen gelingen mir nicht, abgesehen davon, dass ich oft nachfragen muss. Das schafft eine Distanz, die nicht leicht zu überbrücken ist, die Gelegenheiten, bei denen man sonst in der eigenen Sprache mit neuen Menschen in Kontakt kommt, ergeben sich so nicht leicht.


    Mir ist aufgefallen, dass es mir schwerer fällt, Schwizerdütsch zu lernen, als z.B. Spanisch. In Spanien spreche ich einfach Spanisch, so schlecht und recht es auch sein mag, und ich beginne langsam in Spanisch zu denken. Beim Schwizerdütsch ist die Hürde, es zu sprechen, viel höher, da es so nah am Deutschen ist und es mir dann vorkommt wie "falsch" in meiner Muttersprache zu sprechen. Ich würde gerne, aber wenn ich es versuche, werde ich noch weniger verstanden als in Hochdeutsch.


    Daher meine Frage: wird es von Schweizern eher als unpassend erlebt, wenn wir Ausländer versuchen, Schwizerdütsch zu sprechen, oder als freundliches Bemühen?


    Viele Grüße

    Nino

  • Ich glaube darauf gibt es keine einheitliche Antwort. Einige stören sich an allem, andere finden es gut. Ich persönlich mache es nur mit Personen, die ich gut kenne und bleibe sonst beim Hochdeutsch. Das liegt auch daran, dass die Schweizer mich sonst ständig fragen aus welchem Kanton ich komme, weil ich eben viele Dialekte vermenge. Migros Klubschule & Co bieten übrigens Kurse an...

  • Also ich habe immer wieder gehört, dass Schweizer es von DEUTSCHEN nicht gerne hören, weil sie den Eindruck gewinnen, dass wir uns über sie lustig machen.
    Wobei ich glaube, dass wir nur aus Nervosität lachen, wegen der Fehler :winking_face:


    Ich jedenfalls bleibe bei Schriftdeutsch (Schwizerdütsch für Hochdeutsch :grinning_face_with_sweat:) bis auf Begrüssung (Gruezi) und Verabschiedung (Adé/ uf wiederluege).

  • Ich bin noch nicht lange hier, aber hab mir schon ein paar Floskeln angewöhnt.

    Der Rest der Sprache bleibt aber bayerisch, denn wenn ich hochdeutsch spreche,

    hört sich das genauso blöd an, wie Schwizerdütsch :beaming_face_with_smiling_eyes:


    Was witzig ist, aufgrund meines Dialekts werde ich zu 99% als Österreicher betitelt.


    Und was spannend wird, ob und inwieweit die Kinder die Landessprache annehmen :thinking_face:


    Gruss

    Martin

  • Kommt auf das Alter an, und bestimmt auch auf das allgemeine Interesse Sprachen gegenüber - ein Arbeitskollege von mir ist mit seinen Eltern im Alter von 8 Jahren in die Schweiz gekommen - er spricht Mundart, sein 2 Jahre älterer Bruder nicht, seine Eltern ebenfalls nicht.