Beiträge von lieberjott

    Ich kann Dir aber sagen, es ist wie folgt: Wenn Du mehr als 100 KM von der Schweizer Grenz wegwohnst, bist Du automatisch von der Einkommenssteuer befreit.

    Ich bin bei dieser Konstellation kein Profi, aber automatisch und pauschal von der deutschen Einkommensteuer bist du ganz sicher nicht befreit!

    Zu den Steuerfragen müsste man sich das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Frankreich und der Schweiz anschauen, das hier im Forum wahrscheinlich leider niemand genau kennt.

    Selbst das wird wohl nicht reichen...relevante Besteuerungsdetails könnten in irgendwelchen anderen Gesetzen, Urteilen, Anwendungsvorschriften etc. versteckt sein.

    Ein Beispiel: In Deutschland müssen ja überobligatorische Arbeitgeberbeiträge zur Pensionskasse ebenfalls seit einigen Jahren als Einkommen versteuert werden. Solche Details kennt ein Brutto-/Nettorechner nicht.


    Ich würde daher zwingend dazu raten, sich an eine französische Grenzgängerberatung oder besser gleich einen französischen Steuerberater zu wenden.

    - laut neuer Grenzgängerregelung darf man höchstens 49,9 Prozent im deutschen Homeoffice arbeiten, sonst muss man die Sozialversicherung in Deutschland zahlen: Ist das so richtig?

    Korrekt. Vorher waren es sogar nur 24,9%.


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    - wie beantrage ich das?

    Das muss der Arbeitgeber organisieren. Wie genau, das weiss ich nicht. Wahrscheinlich muss er sich an die kantonale Ausgleichskasse wenden.


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    - Kann ich die zu erwarteten Abgaben einfach mit einem Brutto-Netto-Rechner ausrechnen, wie bei einem deutschen Arbeitsverhältnis, wo die Abzüge direkt vom Lohn stattfinden

    Was Beiträge zu Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung etc. angeht ja.


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    - Ich müsste den Abzug dann mal zwei nehmen, weil sich der schweizer Arbeitgeber nicht mit 50 Prozent beteiligt, oder?

    Ich denke, der Arbeitgeber muss dann auch die 50% Arbeitgeberanteil zahlen.


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    ich wäre ja so gesehen gar kein Grenzgänger mehr. Welche Arbeitsbewilligung brauche/bekomme ich dann für die Schweiz?

    Doch, wärst du weiterhin. Die Bewilligung zum Arbeiten in der Schweiz und Sozialversicherung sind zwei paar Schuhe.

    Zum Schluss ist die Frage, ob der Arbeitgeber sich diesen Stress für dich antun wollen würde. Und ggf. höhere Arbeitgeberanteile nach deutschem Recht zahlen will.

    Bei Behandlung in Deutschland über die aushelfende Kasse gilt der Leistungsumfang in der deutschen GKV; somit spielt es eigentlich keine Rolle, zu welcher GKV du gehst. Von irgendwelchen Bonusprogrammen etc. kann man meines Wissens nicht profitieren, da man kein vollwertiges Mitglied ist.

    Daher zahlst du dann auch weder Franchise, noch Selbstbehalt.

    Sorry lieberjott, da hast Du natürlich Recht das Kanton hat es abgelehnt. Auch wenn man den Antrag (wie bei mir im Wallis) beim Gemeindeamt stellen kann, so ist es das Kanton welches darüber befindet.

    Ich kenne die rechtlichen Grundlagen zu wenig, bin aber der Meinung, dass das Amt mit Verweigerung der G-Bewilligung seine Kompetenzen überschritten hat.


    Ausweis G EU/EFTA (Grenzgängerbewilligung)


    Zitat


    Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus den EU/EFTA-Mitgliedstaatengeniessen berufliche und geographische Mobilität. Für sie gelten keine Grenzzonen mehr. Sie können somit überall in der EU/EFTA wohnen und überall in der Schweiz arbeiten, Bedingung ist lediglich die wöchentliche Rückkehr an den ausländischen Wohnort.

    Pauschal eine wöchentliche Rückkehr ab einer gewissen Entfernung des Arbeitsorts zur Staatsgrenze zur Schweiz auzuschliessen finde ich doch seltsam.

    Ein Kollege, selbst auch aus München, hat keinen Grenzgänger Ausweis (G) bekommen weil er in Thun einen unbefristeten Arbeitsvertrag hat. Da hat die Gemeinde gleich abgelehnt. Er musste den B-Ausweis beantragen.

    Diese Aussage kann so irgendwie nicht stimmen. Die Grenzgängerbewilligungen werden vom Kanton ausgestellt und nicht von der Gemeinde.

    Nun meine Frage: muss ich die Einkünfte als Nebeneinkünfte in der Steuererklärung angeben oder wie versteuere ich das ganze am besten? Ich bin sogesehen ja bisher nicht selbstständig

    Klar, musst du auf jeden Fall angeben. Es stellt sich die Frage, ob dies einer gewerbsmässigen oder freiberuflichen Tätigkeiten entspricht oder gewissermassen nur einmalig ist...


    Zitat

    Fällt hierbei auch die Quellensteuer für die Schweiz an?

    Wohl eher nicht. Ich verstehe das Konstrukt so, dass du dann Rechnungen schreiben müsstest.

    Falls die Dividendenausschüttung im Jahr 2022 war, dann waren das, wenn die Quelle stimmt, 2.40 € pro Aktie, insgesamt also 72 €. Dass bei dir auf dem Konto vielleicht weniger Geld eingegangen ist, weil schon irgendwelche Quellensteuern abgezogen wurde, dann ist das ja eine andere Geschichte.


    Und ja, ich kenne auch vom umgekehrten Weg, dass man nicht die volle Quellensteuer erstattet oder angerechnet bekommt.

    Wenn man sich die Kommentare auf Seiten durchliest, wo sich eher sehr konservativ-liberale (oder gar libertäre) Schweizer tummeln, dann wird dort auch der Untergang der Schweiz vorhergesagt.

    Eigentlich wollte ich mich in diesem Thread nicht einmischen, da ich zum Kernthema wenig zu sagen habe, aber zwei, drei Sätze bzw. Gedanken seien mir erlaubt:

    • Die Schweiz ist keine isolierte Insel der Glückseligen...die Schweizer Wirtschaft ist stark mit dem Rest der Welt verflochten, und wenn es Deutschland zeitweilig schlecht bzw. etwas schlechter geht (die letzte Boomphase war halt sehr lang; Zeiten eines Abschwungs sind aber in der Wirtschaft normal!), dann hat das auch Auswirkungen auf die Schweiz und Firmen in der Schweiz.
    • Ob die Regierung vorteilhafte Entscheidungen trifft oder nicht, ist natürlich eine sehr subjektive Sichtweise. Fakt ist aber, dass du als Zuzüger in die Schweiz politisch erstmal überhaupt nicht entscheiden kannst und darauf angewiesen bist, bzw. darauf hoffen musst, dass andere in deinem Sinne wählen. Zumal die grundsätzlichen Themen und Trends auch vor der Schweiz nicht halt machen; in mancher Hinsicht (CO2-Besteuerung, Heizungs- oder Klimaanlagengesetze) ist man schon viel weiter oder strikter als in Deutschland, wobei das kantonal sehr unterschiedlich ist.
      • Was ich aber für mich sehe, ist die Tatsache, dass die ländlich-konservative Schweiz einen etwas stärken Hebel durch den Ständerat hat, wo BS beispielsweise als urbaner Halbkanton nur eine Stimme hat. Im deutschen Bundesrat sehe ich diese Unterschiede als nicht so stark ausgeprägt.
    • Aber all dies nimmt man nicht bzw. nicht so stark wahr, weil man zwangsläufig nicht so tief drin steckt und vermutlich auch keine Schweizer Medien konsumiert, ausser vielleicht die schönen Dokus mit Schweizbezug auf 3sat :grinning_squinting_face:

    Nachtrag: Uns ganz besonders komisch finde ich es, wenn sich Leute über die angeblich fehlende oder mangelhafte Demokratie in Deutschland beschweren, dafür aber sehr stark mit einer Partei sympathisieren, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung schleifen will.

    Hat jemand vllt Erfarung gemacht, wie sieht es aus,wenn man in De als Vollzeit schafft und in der Schweiz als Nebenjob arbeitet?

    Auch dann gilt wohl das Arbeitszeitgesetz; es dürfen nicht mehr als 48 Stunden pro Woche sein.

    Das Sozialversicherungsrecht muss koordiniert werden; bei Nebenjob in der Schweiz, muss der Schweizer Arbeitgeber dann ziemlich sicher nach deutschem Recht abführen, was für ihn aufwendiger und evtl. auch wegen höherer Nebenkosten nachteilig sein kann.

    Keine Ahnung, ob dadurch dein deutscher Arbeitgeber auch etwas mitbekommen würde.

    Hintergrund der Überlegungen ist natürlich, dass man genau das nicht möchte. Was auch nachvollziehbar ist, wenn man sich anschaut, was in Deutschland mit den Steuergeldern gemacht wird.

    :yawning_face:

    Zitat

    Allein von den Millionenüberweisungen in den Gaza-Streifen, die dann für Märtyrer-Renten genutzt werden wird mir schlecht...

    Auch die Schweiz hat palästinensische NGOs finanziell unterstützt und dies erst jetzt im Zuge des Terrorangriffs sistiert. 2021 sind auch direkt Aufbauhilfen in den Gazastreifen geflossen.

    Sauerteig ist hier ja nicht so verbreitet.

    Ja, leider. Stattdessen leider viel Einheitsbrei geliefert von "Pistor".


    Gibt aber hier und da ein paar wenige aufstrebende Bäckereien, wo der Nachwuchs oder Quereinsteiger sich auf Sauerteig besinnt.
    Die Bäckerei Kult in Basel sei da noch erwähnt, sie bäckt viele Brote mit Sauerteig. Es gibt sogar ein Roggenbrot, aber es ist nicht ganz so deftig-herb, wie man es vielleicht von einem Roggensauerteigbrot kennt.
    Die "Andreas Holzofenbäckerei" gibt es auch noch.


    Achja, wer gute Schweizer Bäcker finden will, der sollte sich vielleicht dieses Buch zulegen:
    https://at-verlag.ch/buch/978-…sa-no-l-brothandwerk.html

    Im herunterladbaren Inhaltsverzeichnis sind auch die Bäckereien genannt.

    Zitat


    ... eben auch bessere Work Life Balance trotz mehr Stundenanzahl versus Deutschland.

    Auch hier würde ich wieder sagen: Hängt von der Region, Unternehmen, Unternehmensgrösse und der Position im Unternehmen ab.

    Nach meiner Erfahrung (Bürojob mit abgeschlossenem Studium, Ingenieur- sowie Finanzbranche) wird schon irgendwie erwartet, dass man nicht nur "nine to five" arbeitet, somit also länger als die eh schon höhere Sollarbeitszeit - erst Recht, wenn eine hohe Arbeitslast ansteht.
    Andererseits ist es wiederum in meinem Unternehmen (Konzern) in der Regel kein Problem, diese Überzeiten bei Gelegenheit dann auch wieder abzubummeln.
    Bei einem kleinen Unternehmen, wo vielleicht mehr Dinge auf Zuruf passieren, kann das schon wieder anders aussehen.


    Ich kenne auch einige, gerade jüngere - ohne Kinder - die maximal 80% arbeiten, damit sie auf eine (für sie) ordentliche Work-Life-Balance kommen. Und das kann ich gut nachvollziehen.

    So richtige Vollkorn oder Roggen-Mehrkorn-Brötchen!!

    Wenn du mal in Basel bist, geh' zum Sutter Begg. Ist zwar leider auch eine Grossbäckerei, hat aber ganz spannende Weggli - auch mit Roggen oder Dinkel sowie Schrot.
    Urigs Brot Baby, Ackersegen Baby, Buure Brötli, Pana Maggia Bürli


    Alles nicht unbedingt nach typisch deutscher Machart, aber sehr gehaltvoll und auch eher massiv.

    Roggen(mehl) ist in der Schweiz leider in fast allen Regionen verschwunden. Kann man hier schön nachlesen: https://www.schweizerbauer.ch/…te-brotgetreide-der-alpen