Beiträge von jan82

    Dass man an den AHV etwas anpassen muss, ist denke ich unstrittig. Eine starke AHV ist wichtig für uns alle. Über die Art und Weise kann man bestimmt streiten. Ich störe mich extrem an der BVG Eintrittsschwelle - und das gilt auch für zwei meiner weiblichen Mitarbeiter ohne volles Pensum. Diese Eintrittsschwelle führt dann relativ schnell zu einer schlechten Rente oder sogar zu Ergänzungsleistung. Und der Arbeitgeber wird ermuntert fleissig Teilpensen zu vergeben, weil der AG Anteil gespart wird. Das sollte nicht so sein.


    Ich würde mir als zugewanderter wünschen, dass man bei der AHV fehlende Beitragsjahre kompensieren kann, wenn man über keine vergleichbare alternative Absicherung verfügt. Diese Kompensation müsste dann natürlich subventioniert werden, damit es sich sowohl für den kompensierenden als auch für den Staat irgendwie lohnt. Das ist natürlich klagen auf hohem Niveau, aber ich finde es seltsam, dass ich Solidaritätsbeiträge bezahle, aber keine Chance auf eine volle Rente habe. Es geht bei mir auch nicht um viel Geld, weil ich relativ früh AHV pflichtig wurde. Das ist eher eine Prinzipienfrage.


    Ich bin mit der AHV Reform bestimmt nicht voll zufrieden, aber ich habe zugestimmt. Und bestimmt nicht um die Frauen zu ärgern, sondern weil die letzten Abstimmungen ja nicht ganz so gut gelaufen sind und es einfach eine kleine Reform braucht. Nun sollte ja theoretisch ein paar Jahre Ruhe sein.

    Es wäre fantastisch, wenn wir uns thematisch wieder näher in die Richtung "Auswanderung" bewegen und jegliche (egal von wem) persönliche Angriffe oder "Ratschläge" umgehend einstellen. Es ist uns allen klar, dass es hier sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Aber wir werden in diesem Forum vermutlich nicht in der Lage sein das jeweils andere Lager zu überzeugen. Also versuchen wir es doch gar nicht.


    BTT


    Nele: Es gibt in keinem Land nur Licht oder nur Schatten. Kompromisse braucht es immer - aber es ist jedem überlassen welche Kompromisse er wo gehen möchte. Ich bin gerade in Polen. Das ist natürlich ein erheblich ärmeres Land als die Schweiz. Dafür gibt es gefühlt mehr Nächstenliebe. Das hat einen grossen Wert - gerade in schweren Zeiten. In Deutschland ging ständig durch die Presse, dass in Polen "die ganzen Massnahmen" egal seien. Das ist natürlich nur halb richtig: Die Regeln waren immer sehr streng (IMHO extrem viel strenger als in Deutschland, bspw. auch Maskenpflicht ausserhalb des Hauses, sofern man nicht im Wald ist), aber ein "echter Pole" kümmert sich nicht sonderlich um Regeln. Eine lustige Geschichte dazu ist, dass ich vor zwei Jahren auf der Gemeinde war, weil ich mich für den Fernsehempfang (GEZ/Serafe) anmelden wollte. Der Dzielnicowy (sowas wie ein "Bereichspolizist") hat mich daraufhin nach Hause geschickt, weil niemand diese "Steuern aus Warschau" zahlt. Und wenn ich anfange, müssen nachher alle zahlen. Wohlgemerkt: Ein Dzielnicowy ist ein Polizist. Das passt so gar nicht in die deutsche Kultur - aber ist sehr sympathsich, wenn man sich darauf einlässt. Ab dem kommenden Wochenende ist ganz Polen erneut "rote Zone" (ich fliege morgen nach Zürich, also bekomme ich das zuerst einmal nicht mit) - mit allen damit verbunden Einschränkungen. Auf dem Papier heisst das bspw. auch "Maskenpflicht" an vielen Orten sowie Fernunterricht für einige Schüler. Dort wo der Staat direkt zuständig ist (Maskenpflicht im Rathaus oder Fernunterricht) wird das auch "weitestgehend" umgesetzt. Das Problem als Auswanderer ist dann irgendwie, dass du "Gast" in diesem Land bist. Und eigentlich sollte sich ein Gast immer an die Regeln halten - so sehe ich das. Allerdings macht das natürlich nur bedingt viel Sinn, wenn du der einzige in einem riesigen Einkaufszentrum mit Maske bist.


    Wer am Ende des Arbeitslebens oder bereits im Rentenalter auswandert, dem bleibt beinahe immer nur ein "günstigeres" Land. Ich kenne so viele Beispiele von Auswanderern, die in ihre Heimat zurück mussten, weil es finanziell einfach nicht drin liegt. Die meisten deutschen Auswanderer in Polen sind ebenfalls Rentner. Die sind oftmals nicht ganz freiwillig hier. Die Sprache ist extrem schwierig (zumindest für mich), so dass man die auch mit 60+ nicht einfach so lernt. Das ist anders als eine Auswanderung in die Deutschschweiz - oder meinetwegen auch nach Norwegen (als Kind habe ich sehr schnell norwegisch lernen können, weil die damalige "Statoil" direkt bei uns im Heimatdorf viele norwegische Familien untergebracht hat, die am Bau der Pipeline beteiligt waren - ja, so alt bin ich schon ;)). Eine Auswanderung muss in jedem Fall immer gut überlegt sein und das Geld spielt immer eine Rolle - wenn auch nicht jetzt, dann evtl. später. Aber: Geld sollte nicht den Hauptausschlag geben. Ich bin seit 2002/2003 - das sind nun fast 20 Jahre - mit einer kurzen Unterbrechung nicht mehr in Deutschland. Ich möchte auch nicht zurück, obwohl ich in Deutschland bei weitem nicht alles so schrecklich finde wie viele andere. Wie dem auch sei: Ich versuche alles so zu planen, dass ich im Alter flexibel mit der Wohnsitzwahl bin. Ich möchte nicht gezwungen sein aus wirtschaftlichen Gründen umzuziehen (zu zügeln). Ich möchte aber die Möglichkeit haben das zu tun, wenn ich möchte. Aktuell überlege ich durchaus, ob ich nicht einfach in 10-15 Jahren meine Sachen packe und in ein günstiges südliches Land ziehe. Etwas Sonne, Gelassenheit und mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Freunde und Familie.

    Hallo Johannes


    Zuerst einmal: 90k sind ja nicht schlecht. Des Geldes wegen würde ich daher nicht auswandern. Und: ich würde sowieso nur in Extremfällen nur wegen der Kohle auswandern.


    Aber es gibt viele andere Gründe in die Schweiz auszuwandern. Wenn du gerade den Ausblick hättest, den ich habe, wüsstest du was ich meine.


    Gruss,

    Jan

    Ich weiss nicht, ob ihr gesehen habt, aber es gibt einen neuen CH-Pass:


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    Bald kommt dann auch eine neue ID...

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist er in den ersten 5 Jahren quellensteuerpflichtig und muss keine Steuererklärung ausfüllen, korrekt? Wird somit nirgends die Vermögenssteuer erhoben? Ich bin Schweizerin und habe bis jetzt nur die reguläre Steuererklärung ausgefüllt und war daher etwas überrascht. :smiling_face_with_smiling_eyes:

    Die 120k CHF sind nur ein Kriterium. Steuerpflichtiges Vermögen oder nicht quellensteuerpflichtiges Einkommen (bspw. Mieteinnahmen im Ausland) gehören aber u.a. auch zu diesen Kriterien. Und die Freibeträge sind nicht besonders hoch.

    Home Office wird bei deiner Konstellation natürlich wieder ein ganz anderes Thema. Aktuell ist das noch lässig, aber die Regeln werden dann wohl wieder irgendwann auf den Ursprungszustand zurückwechseln (jedenfalls befürchte ich das)...

    Das Problem mit der Wohnstätte konnte ich erst dadurch lösen, dass mir die Firma des Schliesssystems des Hauses die Anzahl der Schlüssel bestätigt hat und die Hausverwaltung mir bestätigt hat, dass ich alle Schlüssel übergeben habe. Das ist mein Setup für "Immobilie in Deutschland".

    Das mit den Autos bekommt man über Firmenwagen hin. Das ist genau der Grund weshalb ich trotz allen steuerlichen Ärgers (Stichwort: Betriebliche Notwendigkeit) auch mein "Spielzeug" auf die Firma zugelassen habe. Und das lustige ist: Jedes Mal gibt es eine Rückfrage und jedes Mal sage ich: Ja, wegen des Zolls und dann kommt sofort - "ja okay, das ist dann schon gut so". Als Aufwand kann ich's aber nicht nehmen - das ändern sie mir jedes Mal. Ich verbuche das unter "Sollbruchstelle" und mache das fleissig weiter so: Das klappt.

    Aber gerade ist das nicht der Fall.- das kann ich jetzt auch erstmal nicht ändern., daher müssen wir halt jetzt da auch durch. Egal welche Beeinträchtigungen das mit sich bringt - und daher auch die Fragen :smiling_face:

    Meiner persönlichen Erfahrung nach macht das deutsche Finanzamt selten Gefangene. Die werden versuchen deinen Wohnsitz in D zu verorten. Für dich wäre dann eine Option zu versuchen den internationalen Wochenaufenthalt durchzubekommen - insbesondere für eine beschränkte Zeit. Mit einem Mann und Wohnung in D sollte das erstmal klappen. Ich glaube nicht, dass das eine dauerhafte Lösung ist, aber 2-3 Jahre sind vermutlich machbar. Ich wüde das direkt in Basel so ansprechen und sagen, dass das eine Übergangsphase ist. In dieser Zeit hast du dann deinen Lebensmittelpunkt in D - bei deinem Mann. Mindestens alle 2 Wochen musst du nach D fahren und dafür unterliegst du der CH-Quellensteuer. Das ist nicht die schlechteste Option. Und BTT: Beide haben dann einen Deutschen Führerschein und dieses Problem entfällt erstmal.


    Und noch etwas zu den 2-3 Jahren: Das klingt viel, aber die sind einerseits schneller rum als man denkt und andererseits ist das auch eine echte Belastung. Diese Pendelei ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern einem fehlt eben auch wirklich diese "Erholung". Auch da weiss ich leider auch recht genau wie man es nicht machen sollte. Ich denke 1-2 Jahre geht das halbwegs, aber dann ist es mühsam. Mein Tipp ist einfach: Mach's besser als ich :winking_face:

    Jetzt ist die Frage wie wir das mit dem Camper machen:

    Tja, was soll ich sagen: Ich kenne das Problem und die vielen anderen auch, die auftreten, wenn man "versucht", dass zwei Ehepartner nicht das gleiche Domizilland haben. Und selbst wenn die Behörden das mitmachen (was bei uns nach 1.5 Jahren nicht mehr der Fall war), ist das ganze an vielen Stellen wirklich mühsam. Autos gehören dazu - aber eben auch Lebensversicherungen, Bankkonten und vieles andere. Und von Diskussionen beim Zoll am Flughafen und ähnlichen interessanten Begegnungen fange ich gar nicht erst an.


    Aus diesem Grund haben wir alles daran gesetzt, dass wir wieder ein Domizilland haben. Eine andere sinnvolle Lösung gab es für uns auf Dauer nicht. Und ich rate jedem dazu, dass er genau das auch probiert. Wie oben angedeutet: Getrennte Wohnsitze sind eben auch ein schöner Angriffspunkt für jede Steuerverwaltung (egal in welchem Land). Und die Sozialversicherung kommt dann noch oben drauf und sticht (in der Regel) über die Staatsbürgerschaft die anderen Domizile aus - leider auch oft rückwirkend.

    Bitte beachten Sie: Falls Sie verheiratet sind oder in einer eingetragenen Partnerschaft leben, beträgt Ihre Rente höchstens 150 Prozent einer Maximalrente für eine Einzelperson. Übersteigt die Summe Ihrer beiden Renten diesen Maximalbetrag (gegenwärtig 3585 Franken), wird Ihre Rente auf diesen Betrag gekürzt.

    Nein, es ist viel schlimmer. Sie wird plafoniert! Und das macht für später eingewanderte möglicherweise einen riesigen Unterschied. Meine Frau und ich würden bspw. nur knapp über die 3.5k kommen, weil sie später eingewandert ist. Also dachte ich damals: Naja, Glück im Unglück, weil die Kürzung betragsmässig klein ist. Aber der Treuhänder hat uns dann auf den Boden der Realität zurückgeholt. Wir werden weniger als die 3.5k haben.

    Sollte die Natelnummer ein Problem sein: Da kann dein Freund dir auch eben bei Interdiscount & Co eine Prepaid Karte holen. Die Nummer kannst du später portieren... Ich habe ein paar von diesen Karten samt einfacher Handys für Besuch - wegen der Roaming-Kosten. Ist also keine grosse Sache. Und Interdiscount ist einfach ein Beispiel - vermutlich gibt es noch viel bessere und günstigere. Ich habe damals einfach einen "Satz" SIM Karten gekauft.