Alles anzeigenDas ist leider zu einfach gedacht. Mein Stiefsohn ist gerade in einer ähnlichen Situation, nach Abitur ein Jahr studiert und erkannt dass das nichts für ihn ist. Daher möchte er jetzt eine Ausbildung in der Schweiz machen. Daher haben wir in gleiche Richtung Informationen eingeholt.
Ein Ausbildungsvertrag ist einem Arbeitsvertrag nicht gleichgestellt und zieht daher wohl nicht automatisch die Aufenthaltsbewilligung im Rahmen der Freizügigkeitsabkommen nach sich. (Da kann man ja als EU-Bürger einfach einen Arbeitsvertrag unterschreiben, am nächsten Tag die Arbeit aufnehmen und die Bewilligung steht einem rechtlich zu.)
Hintergrund sind auf der einen Seite natürlich die nicht tragfähigen Einkommen für einen eigenständigen Aufenthalt in der Schweiz, sowie Einschränkungen bei der Verfügbarkeit der Ausbildungskontingente.
Wir konnten das noch lösen bevor mein Stiefsohn im September 21 geworden ist, indem meine Frau im August einen Antrag auf Familiennachzug gestellt hat. Darüber ist er als "Kind" dann bei der Schul- und Berufsbildung Inländern im Anspruch gleichgestellt. Unterkunft hat er in unserem Haus, KV ist er bei uns im Familientarif.
Der Weg fehlt bei Dir.
Obendrein wird das von den Kosten doch mehr als knapp in der Konstellation: im ersten Ausbildungsjahr: Ausbildung/Lohn
Selbst bei überdurchschnittlichem Gehalt in der Ausbildung wird das zum Leben hier, zumal noch mit Miete und Auto sowie in Deinem Fall eigenständiger Krankenversicherung, nicht klappen. Darauf eine Bewilligung zu erhalten wird mehr als schwer. Und für den Ausbildungsbeginn im August 2022 bist Du jetzt bereits sehr (oder auch zu) spät dran.
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Mein Plan hat sich mittlerweile ein bisschen geändert.
Die Idee mit dem Ausbildungsstart im August 2022 bleibt bestehen, dennoch bräuchten meine Freundin und ich so schnell wie möglich eine Wohnung. Deshalb habe ich mich bei einem Unternehmen beworben, bei dem ich bereits in Deutschland seit vier Jahren auf geringfügiger Basis eingestellt bin. Somit würde ich in der Schweiz dort arbeiten, bis zum genannten Ausbildungsstart und hätte auch einen Arbeitsvertrag in der Hand, womit eine Wohnung finden leichter sein dürfte bzw. der Erhalt einer Aufenthaltsbewilligung.