Beiträge von BonjourSuisse

    Aus aktuellem Anlass möchte ich gerne an dieser Stelle Informationen sammeln wie man vorzugehen hat wenn die Lohnzahlung ausbleibt. Leider bin ich aktuell selbst davon betroffen. Mein Arbeitgeber ist mir das 12. und 13. Gehalt schuldig geblieben und so wie es aussieht wird die Insolvenz bald folgen.

    Die Informationen die ich bisher im Netz gefunden habe beschreiben das Vorgehen wie folgt:

    Schriftliche Mahnung mit Frist von 7 Tagen. Das Schreiben geht heute per Einschreiben raus. Danach beim Betreibungsamt eine Betreibung einleiten. Wenn dies alles nicht fruchtet Anwalt hinzuziehen und ausserordentliche Kündigung? Bei Insolvenz und sofern man keinen Formfehler begangen hat dann hoffentlich Lohnentschädigung über die Arbeitslosenversicherung?


    Ich hoffe die ganz grosse Schlammschlacht bleibt mir erspart. Leider ist mein Arbeitgeber / Chef in dieser blöden Situation sehr schlecht in der Kommunikation um nicht zu sagen er verweilt im Ausland und schreibt widersprüchliche What`s app. Wenn die finanzielle Lage angespannt ist könnte ich als Arbeitnehmer ja mit der einen oder anderen Massnahme leben. Nur habe ich keine Lust mich anlügen zu lassen und von einem auf den anderen Tag vertröstet zu werden.

    Soweit dies auch als kleine Warnung. Bleibt wachsam und schaut das in den Zeiten drohender Insolvenzen nicht zu viele Forderungen offen sind.

    Es sind immer wieder die gleichen Erfahrungen die man auf Jobsuche mit einem nicht Schweizer Diplom erfährt. So erging es meiner Frau auch die Anglistik, Politik und Geschichte mit Magisterabschluss studiert hat. Nicht`s wird anerkannt, stattdessen bekommt man bei der Berufsberatung den Tip an der PH ein Studium mit Schweizer Abschluss nachzuholen.

    Das alles steht unter dem Deckmantel - Schutz des Schweizer Arbeitnehmers und Lohndumping wenn sich eine Fachkraft mit ausländischen Diplom vorstellt.

    Deshalb kann ich jungen Einwanderern die sich diese Diskriminierung erparen möchten nur empfehlen schnellstmöglich eine Ausbildung mit eidgenössischen Zertifakt nachzuholen.

    Lass Dich von den Ämtern nicht verückt machen. Was erwartest Du von diesem Amt. Die sind zuständig für die Diplomanerkennung und nur diese Aussage können sie Dir geben. Die können doch nicht im Detail wissen welchen Job Du suchst / findest. Du suchst nach einer Anstellung als Dentalsekretärin und dazu benötigst Du evtl. nicht die Diplomanerkennug als Dentalassistentin / ZFA.

    In aller Regel läuft das so ab, dass Du Dir eine Arbeitstelle suchst, einen Vertrag vom Arbeitgeber vorgelegt bekommst und auf dieser Basis und des Jobprofils geschaut wird welche Diplome / Zeugnisse Du brauchst und dann folglich anerkennen lässt. Dein zukünftiger Arbeitgeber hat ein grosses Interesse das Du die Anerkennung bekommst und wird Dir schon dabei behilflich sein. Es gibt aber auch Arbeitgeber die Dich dann als ungelernte Kraft einstellen und entsprechend niedrigen Lohn zahlen. Folglich gebe ich Dir den Tip das Geld für die Diplomanerkennung zu investieren. Damit hast Du auf jeden Fall bessere Chancen bei der Gehaltsverhandlung.

    Viel Erfolg!

    Hallo Nele,

    du bist ja bereits sehr erfahren in Deinem Job und hast schon Arbeitserfahrung in der Schweiz. Als angestellter Arzt könnte ich Dir an dieser Stelle von vielen vertraglichen Ungereimtheiten (um es vorsichtig auszudrücken) berichten. Mangelnde Transparenz bei den Überstunden sind natürlich immer wieder ein Thema. Nicht umsonst ist die Personalfluktuation im Gesundheitswesen sehr hoch. Du musst Dir einfach im Klaren sein, dass wir Zugewanderten einen Job machen den die Einheimischen Fachkräfte nicht machen möchten.

    Bezüglich Deiner zahlreichen Diplome und Weiterbildungen wird es interessant ob sie Dir anerkannt werden und vor allem Du einen Deiner Qualifikation entsprechenden Job ergattern kannst. Zu oft habe ich erlebt, dass die ausländischen Diplome nicht anerkannt werden und Führungspositionen haben sowieso mehr Einheimische inne. In vielen Branchen werden die einheimischen Arbeitnehmer geschützt durch Nichtanerkennung ausländischer Diplome. Im Gesundheitswesen ist die Diplomanerkennung kein Problem. Lohndumping ist hier das Stichwort. Es dauert meiner Erfahrung nach gute 5 jahre und kostet richtig Zeit und Energie einen akzeptablen Job zu ergattern. Ob Du Dir das antun möchtest nur wegen der schönen Natur in der Schweiz musst Du selber entscheiden. Für die schöne Natur bleibt zudem durch den Alltag und Arbeitsstress oft zuwenig Zeit. Wie schon in den oberen Posts beschrieben muss das teuere Leben in der Schweiz auch finanziert werden. Wir haben die Auswanderung hauptsächlich der Kinder wegen angetreten und denen von Dir sehr gut beschrieben Zustände in unserem ehemaligen Heimatland. Die schöne Natur nehmen wir natürlcih gerne mit. Ich gehe stramm auf die 50 zu. Wenn unsere Kinder in 5 Jahren die Schule absolviert haben und selbstständig sind heisst es dann sehr wahrscheinlich Adios. Es gibt viele andere Länder im Süden mit schöner Natur wo man sehr gut und vor allem bezahlbar Leben kann. Die Schweiz scheint ein Sehnsuchtsziel für junge Menschen und Familien zu sein. Ab einem gewissen Alter zieht man dann weiter!?

    Ich wünsche Euch viel Erfolg bei Eurem Abenteuer. Die augenscheinlichen Vorteile der Schweiz haben uns auch vor einigen Jahren gelockt. Nach einigen Jahren diskutiert man dann ob der Aufwand einer Auswanderung sich rechnet und gesteht sich ein, dass man es hauptsächlich für die Kinder getan hat.

    Ich hoffe und glaube nicht, dass Maik eingreift, weil es keinen Grund gibt.


    Du hast scheinbar keine Ahnung, was Cyber Mobbing wirklich ist. Also solltest du diesen Begriff nicht an der falschen Stelle missbrauchen. Ich hab manchmal das Gefühl, du weisst generell nicht, was und wofür Foren da sind. Dazu gehören nämlich auch Widerspruch und Diskussion. Du scheinst aber lieber Friede, Freude, Eierkuchen zu bevorzugen. Mach doch dein eigenes Forum für Bliemchenkaffee oder auch für Querdenker auf. Das scheint dir scheinbar besser zu liegen. Und nie vergessen immer zu erwähnen, wie toll doch alles in der DDR war. Da gabs auch nur Einheitsmeinungen. Offiziell jedenfalls.

    Super das hier wenigstens einer verstanden hat worum es in Foren hauptsächlich geht und es gleich noch im selben Post bestätigt, nämlich Anonym andere Personen anzugreifen und persönlich / unsachlich zu beleidigen. Wirklich arm!


    anja Auch dieses Forum leidet unter dem aktuellen Zeitgeist. Da tummeln sich Leute die den ganzen Tag im HomeOffice sitzen und einem sinnfreien Job mit irgendwelchem IT-Mist, Coaching, Marketing / Medien oder Konsumscheiss nachgehen, den ganzen Tag NZZ, Welt und Spiegel lesen um dann Ihren Mitmenschen da draussen die Welt erklären zu wollen. Sie tragen mit Ihrem Beruf, Lebensstil und Ihrem Freizeitverhalten ein Stück weit dazu bei das die Welt aktuell so ist wie sie ist mit Pandemie, Krieg, Klima etc. Sie lenken mit Ihrem nach aussen hingetragenen Phrasen zu politischen Themen von Ihrem zutun ab und greifen alles an was nicht diesem / Ihrem Horizont entspricht.

    Einige von Ihnen werden in Zukunft aufwachen und sich dann wie Ihre Vorfahren vor 80 Jahren fragen wie das und jenes passieren konnte.

    Nach dem Motto: „Wenn ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte: weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.“ Henryk M. Broder

    Käme als Nachsatz nicht so wieder dämliches Geschwurbel, hätte ich dir tatsächlich fundiert drauf geantwortet. Aber vermutlich interessiert dich die Antwort gar nicht, daher brauche ich mir die Mühe nicht geben.


    Nur so viel: Es kann nur Strom exportiert werden, wenn es einen Stromüberschuss gibt. Demzufolge kann man diesen gar nicht in Deutschland verkaufen. Das Ausland muss diese Strommengen an der europäischen Strombörse kaufen und dort definiert grob gesagt die teuerste Erzeugungsart den Preis pro MWh. Ergo zahlen die Importeure massiv. Am heutigen Spotmarkt können nur Deutschland und Österreich relevante Strommengen anbieten, für knapp 630 Euro pro MWh Peakload - macht also satte 63 Cent pro kWh. Aber schwurbel' ruhig weiter von Planwirtschaft...

    Ganz ruhig lieberjott! Hast du den Artikel gelesen? Deine Antwort ist das Paradebeispiel für Menschen mit Scheuklappendenken. Trotz Deiner unsachlichen Wortwahl gebe ich Dir mein Feedback.

    Wir halten fest: Es wird in Deutschland in Gaskraftwerken Strom produziert für den es in Deutschland überhaupt keine Abnehmer gibt. Gaskraftwerke sind eigentlich nur für die Abfederung der Spitzenlasten im Stromnetz konzipiert. Der mit einer knappen Ressource sinnlos produzierte Strom wird in Länder exportiert die ein vielfaches der Atomstromkapazitäten von Deutschland haben (Schweiz 4 Atomkraftwerke : 8 Mio. Einwohner, Frankreich über 50 Atomkraftwerke : 67 Mio. Einwohner, Deutschland noch 3 Atomkraftwerke : 80 Mio. Einwohner).

    Frankreich hat viele Atomkraftwerke wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet. Deutschland hat auch abschaltet und nun leisten sie sich Sanktionen gegen ein Land von dessen Energieexport sie sich sehr stark abhängig gemacht haben.

    Eine Irregeführte Planwirtschaft bezüglich der Energiepolitik kann man nun wirklich nicht leugnen.

    Eigentlich sollte mir das Thema Energie egal sein. Wir heizen mit Wärmepumpe und Cheminee, haben genug Holz vor der Hütte, ich fahre mit dem Velo zur Arbeit, in meiner Freizeit gehe ich segeln und wenn es uns hier zu kalt wird geht`s ab in unser Domizil weit im Süden wo die Heizperiode maximal 4 Wochen andauert. Akzeptieren werde ich diese Energiepolitik aber niemals weil diese herbeigeführte Energiekrise das Potential für schwerere gesellschaftliche Verwerfungen in sich birgt.

    Jetzt würden mich noch Deine Ausführungen zum Thema Neutralität interessieren.

    Mal noch ein Einwurf zum Thema Energie:
    https://www.tagesspiegel.de/wi…-im-vorjahr/28608598.html



    Jaja, das doofe Deutschland welches seine Atomkraftwerke abstellt, exportiert nun Strom in das Atomkraftwerkmusterland Frankreich und auch in die Schweiz...

    Macht das Sinn? Strom in Länder wie die Schweiz und Frankreich zu exportieren wo man ihn in Deutschland vor Ort für den doppelten Preis verkaufen kann? Fragen über Fragen die so gar nicht im Sinne der Marktwirtschaft sind. Die Planwirtschaft besiegelt dann wohl alles!?

    Wird sich die Schweiz nun verändern diesbezüglich? Normal fanden Verhandlungen in Krisenzeiten in Wien oder in Genf statt; insbesondere Genf. Nun hat die Schweiz Partei ergriffen? Oder?


    Grüße

    Scheint so als ob die Schweiz sich dieser Zeitenwende nicht entziehen kann!?


    Ukraine-Krieg – Neutralität ist nicht das Ziel von Politik
    Die Schweiz ist wie nie zuvor mit sich verschärfenden globalen Krisen konfrontiert. Das ist nicht die Zeit für Alleingänge.
    www.nzz.ch

    Allerdings schätze ich auch, dass im Hintergrund bereits Gespräche mit Russland laufen um eine Lösung aus dem Dilemma zu finden.

    Das wäre in meinen Augen der diplomatische Weg, den ich der Schweiz zutrauen würde.

    Das ist meine Meinung zu der Geschichte.

    Ich denke diese Option ist mit der ablehneden Haltung Russlands die Schweiz als Schutzstaat der Ukraine anzusehen wohl eindeutig geklärt.


    Neutralität: Russen gegen Schutzmachtmandat für Ukraine
    Das Aussendepartement kann die Interessen der Ukraine in Moskau nicht wahrnehmen, weil Russland die Neutralität der Schweiz bestreitet. Zu den Folgen des Njet…
    www.nzz.ch

    Ich bin total pro LGBTQ und war überrascht, dass in der Schweiz erst vor ein paar Tagen die gleichgeschlechtliche Ehe zugelassen wurde. Insofern bin ich - beim Gedanken daran in die Schweiz auszuwandern - sicher nicht auf der Suche nach den guten alten Zeiten, in denen noch (ausschließlich) Männchen und Weibchen in der Kirche heiraten, man das Wort "gendern" noch nicht kennt oder das Thema Klimawandel unbekannt ist. Ganz im Gegenteil.


    Wenn das in der Schweiz noch alles etwas (in Anführungszeichen!) "Rückständiger" sein sollte, ist es für mich ein Grund mehr, dort hinzugehen und mitzuhelfen, das zu ändern. Aber etwas an der Vorstellung Schweiz ist schon mit einer romantischen Erinnerung an die eigenen Kindheit in D verbunden (die Menschen sind freundlich, alles ist ländlich, sauber, organisiert, Heidi-mäßig).



    Missionare aus Deutschland. Genau darauf stehen die Schweizer besonders. :grinning_squinting_face:

    Jemand der aus dem grossen Kanton im Norden flüchtet weil er sich ein besseres Leben für sich und seine Familie verspricht um dann Ihnen noch zu erklären wie rückständig sie sind.

    Das hast Du doch nicht Ernst gemeint!?

    Beruflich ist es für viele Deutsche die hier herkommen ein Rückschritt. Ausländische Diplome werden oft nicht anerkannt (ausser EU Diplome im Gesundheitswesen). Im Gesundheitssektor und anderen Branchen dient die Anerkennung der ausländischen Diplome schlicht und einfach dem Lohndumping. Für meine Frau (Pädagogin) war es ein langer mühsamer Prozess eine einigermassen Ihrer Qualifikation entsprechenden Job zu bekommen. Die richtig guten Löhne und Positionen sind meist nur mit einem Schweizer Diplom zu erreichen.

    Thema Entschleunigung:

    Als Kadermitglied werden von mir 50 Wochenstunden mindestens verlangt. Um sich einen guten Lebensstandard leisten zu können muss oft die Frau mitverdienen. Um uns eine Immobilie leisten zu können waren wir auf das Gehalt meiner Frau angewiesen. Unsere Kinder gehen beide auf die Kantonsschule und es wird von Ihnen richtig Leistung verlangt. Meine Kinder sind hier vergleichweise deutlich mehr gefordert als die Kinder unserer Freunde in Deutschland.

    Lebensqualität:

    Mein Kosovarischer Mitarbeiter erwähnt oft die Lebensqulität in Deutschland sei besser. Einige seiner Freunde die in der Schweiz gearbeitet haben sind wieder nach Deutschland gezogen weil dort die Kinderbetreuung günstiger ist und auch Essen gehen und Ausflüge am Wochenende für die ganze Familie (Schwimmbäder, Freizeitparks etc.) für sie noch finanzierbar ist. Meine Frau hat sich gestern mit einer Freundin im Biergarten direkt am See getroffen mit herrlichen Ausblick und Ambiente. Das Essen war sehr teuer aber nicht mal gut, der Service schlecht. Kommt also darauf an worauf man Wert legt bei der Lebensqualität. Ja die Schweiz hat viele Naturschönheiten und im Winter gehen wir oft spontan Skifahren. Aber auch das kostet für eine Familie eine Stange Geld.

    Wirtschaft und Politik:

    Wie hier schon beschrieben wurde ist die Schweiz keine Insel und auch hier trüben sich die Aussichten. Das Schweizer Erfolgsmodell der Neutralität und das Bankgeheimnis sind Schnee von gestern. Der Schweiz ging es mit seinen europäischen Nachbarn in Zeiten der Globalisierung wirtschaftlich gut. Nun ändern sich die Zeiten und auch die Schweiz muss sich neu erfinden. Sie startet auf einem wesentlich höheren Niveau als seine Nachbarn aber auch hier sind die Zeiten mit der Energieproblematik, Klimaaktivitäten, Pandemie usw. ungewiss. Die Schweiz kann und wird sich dem Zeitgeist nicht entziehen können da sie wirtschaftlich viel zu abhängig ist.

    Gesellschaftlich:

    Hier befürchte ich das Ihr vom Regen in die Traufe kommt. Meine pubertierenden Kinder werden in der Schule mit LGBQT Themen bombadiert. Es herrscht hier diesselbe Klimahysterier, Pandemiepolitik und Genderwahn wie in Deutschland. Auch die Pandemiemassnahmen wurden bei den Kindern rigoros durchgesetzt.


    Die Schweiz ist bemüht nach Aussen immer den Schein einer unabhängigen, stolzen und eigenständigen Nation zu wahren. Dennoch unterscheidet sie sich in meinen Augen wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich nicht wesentlich von Deutschalnd. Ich möchte Dir Deine Auswanderunsgpläne nicht madig machen, befürchte aber das Deine Sichtweise auf die Schweiz noch auf zuvielen Relikten der Vergangenheit basiert. Auch hier in der Schweiz ändert sich der Zeitgeist rasant und die Transformation spüren auch viele Schweizer. Die Schweiz befindet sich in demselben geopolitischen Dilemma wie seine EU-Nachbarn. Wenn es Dir um wirtschaftlich stabilere und sichere Bedingungen für Deine Familie geht, bietet die Schweiz bessere Bedingungen als Deutschland. Für freiheitsliebende Menschen ist es aber auch gelegentlich der goldene Käfig.

    Da wir es hier mit einem Arbeitgeber aus der Gesundheitsbranche zu tun haben, könnte man auch einen Vorsatz vermuten. Ich bin selber in der Gesundheitsbranche tätig und weis daher zu gut, dass gerade Neulinge die noch keine Arbeitserfahrungen in der Schweiz haben bei der Lohnabrechnung sowie bei den Arbeitsverträgen über den Tisch gezogen werden.

    Seltsam ist auch, dass es den Steuerbehörden nicht im Rahmen der Erteilung der C-Bewilligung aufgefallen ist!? Das Migrationsamt überprüft doch bei dem Verfahren ob man Steuerschulden hat.

    Die Sache ist betimmt unangenehm für Dich aber für den Arbeitgeber wird es wahrscheinlich ernstere Konsequenzen haben. Bei Verdacht auf Schwarzarbeit oder Sozialleistungsbetrug ist der Gesetzgeber nicht zimperlich. Sind denn die übrigen Sozialleistungen korrekt und wahrhaftig geflossen?

    Hallo Pascal, deine Beiträge sind wirklich nett zu lesen und sehr wichtig für dieses Forum.

    Zu den Problemen die deutsche Einwanderer erfahren können, habe ich gleich ein aktuelles Thema was mich manchmal beschäftigt.

    Wir sind als Familie im Jahr 2017 in die Schweiz gezogen und haben uns auf einem Dorf in der Zentralschweiz sehr schnell integriert (Nachbarschaft, Sportvereine etc.). Unsere Kinder damals 8 und 10 Jahre kamen super klar mit Ihren Schulkollegen auch wenn unser Sohn ab und zu mal berichtete auf Grund seiner Herkunft angefeindet worden zu sein. Leider weigern sich unsere Kinder Schweizerdeutsch zu sprechen obwohl wir sie immer wieder darauf hinweisen, dass wir es für angebracht halten das sie mit Ihren Freunden Schweizerdeutsch sprechen. In meinen Augen sondern sie sich mit diesem Verhalten ab. Unsere Tochter (mittlerweile 14 Jahre) hatte zu Beginn als wir in die Schweiz kamen auch einheimische Freundinnen. Seit 2 Jahren geht sie auf die Kantonsschule und nun hat sie nur noch Freundinnen mit Migrationshintergrund. Es scheinen sich dort Cliquen gebildet zu haben unter den Schweizer Kindern und Migrantenkindern. Wenn ich meine Tochter diesbezüglich befrage sagt sie die Schweizer Kinder sind langweilig aber eigentlich schon nett.

    Mein Sohn im heranwachsenden Alter (Pubertät) hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Natürlich passieren in diesem Alter einige Dummheiten. Meiner Ansicht nach aber normal in diesem Alter. Interessant ist das eine Gruppe von 6 Kindern beschuldigt wird und die zwei Kinder mit Migrationshintergrund als Rädelsführer ausgemacht werden und die Jungs inklusive der Eltern massive Probleme bekommen. Die Schweizer Kinder / Familien werden gleich in der Opferrolle gesehen. Insbesondere die Tatsache das es keinerlei Beweise gegen die zwei Jungs gibt und alles nur auf "hörensagen" basiert, macht mich wütend und fassungslos. Auf Grund der immer sich wiederholenden und gleich gestrickten Muster kann ich eine Ungleichbehandlung und Diskriminierung von Kindern mit Migrationshintergrund nicht mehr ausschliessen. Einige Kinder sind darauf trainiert Unwahrheiten zu erzählen und reflexartig die Opferrolle ein zu nehmen wohlwissend das die Schulleitung dem Widersacher grosse Schwierigkeiten bereitet. Es macht mich traurig zu sehen, dass das was Erwachsene täglich im Konkurrenzkampf am Arbeitsplatz ausfechten sogar schon im Grundschulalter konditioniert wird.

    Wir sind glücklich hier in der Schweiz zu leben und haben einige Schweizer Freunde. Herausfordernd für uns bleibt der Argwohn dem Migranten ausgesetzt sind wenn sich die Schweizer Seele bezüglich Schule / Karriere unterdrückt fühlt. Dieses Phänomen ist aber vermutlich in allen Hochleistungsgesellschaften zu beobachten. Natürlich kann man auch nicht alles verallgemeinern da es ja bereits bei den Eidgenossen untereinander Ressentiments gibt. Unsere Schweizer Freunde aus Basel rümpfen immer die Nase über die unmöglichen / engstirnigen Zentralschweizer, Westschweizer - Ostschweizer, Zürcher....

    Ich habe es genossen, endlich mal wieder Schweizerdeutsch zu hören :slightly_smiling_face: :upside_down_face: :slightly_smiling_face:


    Das Zitat am Ende des Podcasts, vom Historiker hat auch meine Gedanken und Vermutungen bestätigt:

    "Das geniale an der Neutralität ist ja, dass sie eigentlich immer so ausgelegt werden kann, wie man will!"

    Bisher hat es die Schweiz ja auch erfolgreich verstanden die Neutralität zu Ihrem Vorteil auszulegen. Im Podcast der hier zuvor verlinkt wurde, ist ja auch darauf hingewiesen worden, dass 80% des russischen Rohstoffhandels in der Schweiz abgewickelt wird und 30% der Guthaben der russischen Oberschicht in der Schweiz deponiert sind.

    Die Sanktionen werden für die Schweiz genauso wie für die EU auch einige Nachteile bringen. Durch die Einstufung der Schweiz als feindlicher Staat seitens der Russen landet sie nun auch auf der Liste der potentiellen Ziele für Cyberattacken. Den Nimbus der Diplomatie, der auch jahrelang ein Aushängeschild der Schweiz war, ist man wohl auch los.

    Aber faktisch hatte die Schweiz in dieser Frage keine Wahl bzw. ist gezwungen die Sanktionen mitzutragen. Ansonsten wären sie direkt selbst von der EU und weiteren Staaten sanktioniert worden.

    Scheint so als sei Neutralität in einer globalisierten und komplett vernetzten Welt nicht mehr zeitgemäss.


    Ausreden und sich auf den Lorbeeren ausruhen bringt doch nichts. Falls es Dir entgangen ist: Die Schweiz war die vergangenen 200 Jahre von Deutschland, Frankreich und Italien umzingelt und hat es auch geschafft durch Diplomatie sich vor einem Überfall zu schützen.

    Und wenn es eben wirtschaftlich mal nicht läuft hat es an Corona gelegen. Übrigens habe ich mir die schlechten Prognosen für die deutsche Wirtschaft und die der EU nicht aus den Fingern gesogen. Marcel Fratzscher vom DIW Berlin und Vizekanzler Habeck haben es letzte Woche selber verkündet.

    Das ist mir alles bisschen dünn was Du hier an Scheinargumenten präsentierst.

    Interessant ist, dass sich derzeit konservative Politiker für Frieden und Neutralität einsetzen.

    Christoph Blocher (SVP): Je schlimmer es in der Welt zugeht, desto wichtiger ist die Neutralität.

    https://www.nzz.ch/schweiz/chr…ur-selbstzweck-ld.1672984


    Roger Köppel (Weltwoche) bemängelt die Eskalation im Ukrainekonflikt und mahnt die Schweiz zur Neutralität.

    https://weltwoche.ch/story/welt-am-abgrund-2/


    Wie zur Zeit auf beiden Seiten für Frieden stehende Meinungen niedergeknüppelt werden lässt das Schlimmste befürchten. Wo man hinsieht Scharfmacher, Aufrüsten, maximale Blockbildung. Wir haben schon einen Weltwirtschaftskrieg. Die Schweiz droht in diesen Mühlen zerrieben zu werden.

    Die Schweiz täte gut daran sich auf Ihre Tugenden zurück zu besinnen die sie erfolgreich gemacht hat.

    Wenn alle europäischen Staaten sich mit den Sanktionen ins eigene Fleisch schneiden, ist es eine einmalige Chance der Schweiz hier einen Gegenpol zu setzen. Die Schweiz war viele Jahre der Inbegriff der Diplomatie. Sollte sie diesen Nimbus aufgeben wird es weitreichende Konsequenzen haben.


    D`accord. Aber genau diese Abhängigkeit zeigt doch das derzeitige Dilemma auf. Die EU hat massivste Probleme im Verteidigungsapparat, Energiesektor und mit den Sanktionen auch bald gravierende wirtschaftliche Probleme.


    Das Thema Neutralität ist eng verknüpft mit dem Souveränitätsprinzip die Bundesrat Ueli Maurer bereits 2014 thematisiert hat:

    https://www.admin.ch/gov/de/st…ilungen.msg-id-54954.html


    Zitat:

    „Institutionen ohne demokratische Legitimation erhalten mehr und mehr Kompetenzen. So wie beispielsweise der Internationale Währungsfonds oder die Europäische Zentralbank. Über die Köpfe der betroffenen Bevölkerung hinweg bestimmen sie in vielen Staaten mittlerweile die Wirtschaftspolitik.
    Offenbar akzeptieren mächtige Staaten wie die USA die Souveränität anderer Länder nicht mehr. Sie erklären eigene Gesetze für weltweit gültig - und setzen diese auch hier bei uns durch, wie zum Beispiel FATCA.

    Die EU reduziert seit Jahren Schritt für Schritt die Souveränität ihrer Mitgliedsstaaten. Und sie will offensichtlich auch die Schweiz immer stärker in ihren Machtbereich einbinden: Wir verhandeln jetzt über eine „institutionelle Lösung". Das könnte dazu führen, dass wir ihre Gesetzgebung fortlaufend übernehmen und uns ihren Richtern unterstellen müssten. Das wäre dann das Ende unserer Souveränität.

    Wird wirklich interessant wie sich die Schweiz bei dieser Transformation der Weltordnung positionieren kann.

    Der Mythos der Neutralität hat in den vergangenen Jahren tatsächlich gelitten. Stichwort: Kryptoaffäre.

    Dazu der ständige Druck auf das Bankgeheimnis. Nun Sanktionen und Anbiederung an die EU die nun wahrlich keinen Aufwärtstrend verbuchen kann.

    Sieht so aus als müsste sich die Schweiz neu erfinden.