Interessant ist, dass sich derzeit konservative Politiker für Frieden und Neutralität einsetzen.
Christoph Blocher (SVP): Je schlimmer es in der Welt zugeht, desto wichtiger ist die Neutralität.
https://www.nzz.ch/schweiz/chr…ur-selbstzweck-ld.1672984
Roger Köppel (Weltwoche) bemängelt die Eskalation im Ukrainekonflikt und mahnt die Schweiz zur Neutralität.
https://weltwoche.ch/story/welt-am-abgrund-2/
Wie zur Zeit auf beiden Seiten für Frieden stehende Meinungen niedergeknüppelt werden lässt das Schlimmste befürchten. Wo man hinsieht Scharfmacher, Aufrüsten, maximale Blockbildung. Wir haben schon einen Weltwirtschaftskrieg. Die Schweiz droht in diesen Mühlen zerrieben zu werden.
Die Schweiz täte gut daran sich auf Ihre Tugenden zurück zu besinnen die sie erfolgreich gemacht hat.
Wenn alle europäischen Staaten sich mit den Sanktionen ins eigene Fleisch schneiden, ist es eine einmalige Chance der Schweiz hier einen Gegenpol zu setzen. Die Schweiz war viele Jahre der Inbegriff der Diplomatie. Sollte sie diesen Nimbus aufgeben wird es weitreichende Konsequenzen haben.

Die EU ist der wichtigste Handelspartner der Schweiz:
"69% der Schweizer Importe stammen aus der EU und 51% der Schweizer Exporte gehen in die EU. Die EU ist der mit Abstand wichtigste Markt für die exportorientierte Schweizer Industrie."
Quelle: https://www.eda.admin.ch/missi…/wirtschaft-finanzen.html
Zweifelsohne profitiert die Schweiz auch zum grössten Teil von den bilateralen Verträgen, welche es deutlich einfacher machen, beispielsweise Medizingeräte in der EU zu verkaufen. Ohne PFZ wäre es für die Schweiz viel schwieriger, den Bedarf an Arbeitskräften zu decken.
Demzufolge ist es nur logisch, dass man mit der EU durch Verträge verbunden ist.
Dies als "anbiedern" zu bezeichnen ist einfach nur schäbig, unterstreicht aber eine gewisse negativ-destruktive Geisteshaltung.
Eine Schweiz als Insel funktioniert nicht.
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D`accord. Aber genau diese Abhängigkeit zeigt doch das derzeitige Dilemma auf. Die EU hat massivste Probleme im Verteidigungsapparat, Energiesektor und mit den Sanktionen auch bald gravierende wirtschaftliche Probleme.
Das Thema Neutralität ist eng verknüpft mit dem Souveränitätsprinzip die Bundesrat Ueli Maurer bereits 2014 thematisiert hat:
https://www.admin.ch/gov/de/st…ilungen.msg-id-54954.html
Zitat:
„Institutionen ohne demokratische Legitimation erhalten mehr und mehr Kompetenzen. So wie beispielsweise der Internationale Währungsfonds oder die Europäische Zentralbank. Über die Köpfe der betroffenen Bevölkerung hinweg bestimmen sie in vielen Staaten mittlerweile die Wirtschaftspolitik.
Offenbar akzeptieren mächtige Staaten wie die USA die Souveränität anderer Länder nicht mehr. Sie erklären eigene Gesetze für weltweit gültig - und setzen diese auch hier bei uns durch, wie zum Beispiel FATCA.
Die EU reduziert seit Jahren Schritt für Schritt die Souveränität ihrer Mitgliedsstaaten. Und sie will offensichtlich auch die Schweiz immer stärker in ihren Machtbereich einbinden: Wir verhandeln jetzt über eine „institutionelle Lösung". Das könnte dazu führen, dass wir ihre Gesetzgebung fortlaufend übernehmen und uns ihren Richtern unterstellen müssten. Das wäre dann das Ende unserer Souveränität.„