Beiträge von BonjourSuisse

    Hallo Anja


    Ich möchte da gar nicht Schiedsrichter spielen. Geht auch gar nicht: war nicht dabei. Mir geht es nur darum, dass es einfach immer zwei Seiten gibt. Und ob er nun wusste was du vorhast oder nicht: Ihr habt beide hinter dem Rücken des anderen gemacht/geplant. Was davon jetzt schlimmer ist: keine Ahnung. Aber das Verhalten ist doch beidseitig vollkommen normal - wenn auch nicht perfekt. Wer ist denn in solch einer Situation 100% transparent? Ich vermutlich nicht. Jeder minimiert sein Risiko. Jeder prüft sein Recht/seine Optionen. Alles vollkommen legitim und normal.
    Und auch die Vertragsbestandteile spielen das für mich persönlich keine Rolle. Ein Vertrag ist ja nunmal eine gegenseitige Übereinkunft: Leistung und Gegenleistung. Wer da zustimmt, muss erfüllen. Das gilt für den Mitarbeiter und den Arbeitgeber gleichermassen. Wenn man damit nicht einverstanden ist, muss man nachverhandeln (Änderungskündigung) oder kündigen. Dass das in der Theorie einfacher als in der Praxis ist, weiss ich leider auch.
    Ich finde es in der Wahrnehmung der Leute einfach interessant, dass es vollkommen normal ist, wenn ein Arbeitnehmer kündigt. Das ist dessen gutes Recht (stimmt!). Dann wird gesagt: ja gut, der Arbeitnehmer verdient mehr, hat mehr Urlaub, kürzeren Arbeitsweg oder was auch immer. Wenn aber der Arbeitgeber den Arbeitnehmer kündigt, weil er günstigere/bessere/schnellere/weniger kranke Arbeitnehmer gefunden hat, dann ist das immer gleich asozial. Ich persönlich finde das übrigens auch nicht gut. Mich wundert aber die extrem unterschiedliche Wahrnehmung in der Gesellschaft. Oftmals kann eine Firma einen fehlenden Mitarbeiter und auch die wirtschaftlichen Folgen besser kompensieren. Das ist bestimmt so. In Kleinstbetrieben muss aber auch das nicht stimmen.

    Hallo Jan82,


    ich finde Deine unternehmerische Denkweise wirklich löblich. Auch ich hatte damals in meinem Kleinunternehmen faire Verhältnisse geschaffen und habe dafür auf den letzten ultimativen maximalen Profit verzichtet.


    Nun ist es so das auch in der beschaulichen Schweiz ein Sittenverfall zu beobachten ist und eine allgemeine Verrohung sich breit macht. Insbesondere gibt es im Gesundheitswesen viele Private Equity Gesellschaften die kein Interesse an vernünftigen unternehmerischen Tugenden und fairen Arbeitsbedingungen haben. Ich habe nun hier in der Schweiz in einigen solcher Konstrukte gearbeitet und kann nur sagen das diese Gebilde nicht im Interesse der Kunden / Patienten noch im Interesse der Angestellten sein können und so garnicht in das Bild des Schweizer „Saubermannimage“ passen. Mein Gefühl sagt mir, das da viele Schweizer noch in Ihrer heile Welt Blase stecken und diese Entwicklung noch nicht bemerkt haben.
    Es sind auch nicht unbedingt Schweizer Unternehmen die diese Entwicklung befeuern und alle Chef`s / CEO`s die ich bis jetzt hatte kamen aus dem benachbarten EU-Raum. Die Schweiz mit Ihren nicht vorhanden Arbeitnehmerschutzgesetzen gepaart mit einem Urvertrauen der Bevölkerung in die Institutionen und ausgesprochen zahlungskräftiger Kundschaft übt eine gewisse Anziehungskraft auf solche Unternehmungen aus.


    Oft kommt hier in den Diskussionen die ländliche Bevölkerung der Schweiz sehr schlecht weg. Wobei ich den Eigenschutz gegen gewisse Entwicklungen aus Ihrer Perspektive gut verstehen kann. Schliesslich müssen sie sich auch gegen die oben beschriebenen Entwicklungen wehren. Was wäre schon unsere „geliebte Schweiz“ wenn die Traditionen von der Bildfläche verschwinden. Der Spagat zwischen der Sicherung des Wohlstands in der Schweiz und Bewahrung der Schweizer Identität wird in Zukunft sicherlich nicht leichter.


    Noch ein mal klarstellen möchte ich trotz aller Umstände das wir uns hier wohlfühlen und es ist schon was dran das es hier in der Schweiz noch etwas heiler ist als da draussen. Dafür wollen wir auch dankbar sein.

    Lass es Dir auf jeden Fall von Deinem Vorgesetzten schriftlich bestätigen das er Dich nachhause schickt und mache es am Besten unter Zeugen. Ich denke sie werden Dir ja nächste Woche eh die Schlüssel abnehmen, Passwörter, eMail und Zugangscodes sperren. Dami thast Du ja dann praktisch auch den "Beleg".
    So sehen auch Deine Kollegen was Ihnen in Zukunft blühen könnte.


    Hast Du schon mal im Kollegenkreis oder bei Ex-Kollegen gefragt wie es bei Ihnen vertraglich aussieht? Eventuell gibt es ja noch Mitstreiter?

    Aus gegebenen Anlass weil ich vermehrt Anfragen bekomme von Jobsuchenden im Gesundheitswesen. Es scheint ja schon was dran zu sein, dass man mit einem Job im Gesundheitsbereich am unteren Ende steht was Löhne und Arbeitsbedingungen angeht.


    @ Honigbiene und AnjaB
    Ich danke Euch für Eure Beiträge hier in der Diskussion


    Ich hoffe immer noch das die Covid-Krise zu einem Umdenken in unserer Gesellschaft bezüglich Werte und was ist wichtig im Leben führt.


    Eigentlich unfassbar, dass die reichsten Länder der Erde wegen Personalmangel in den Kliniken zu mittelalterlichen Methoden greifen müssen und einen weiteren Lockdown beschliessen :confused_face:


    War aber schon immer so: Gier frisst Hirn!

    Hallo Luka,


    vielen Dank für das Follow up.
    Die Personalabteilung wird meines Erachtens von Deinem persönlichen Einschreiben und den Nachfragen unbeeindruckt bleiben.
    Ich in deinem Fall würde denen mit einem Brief meines befreundeten Anwalts klarmachen, dass sie Dich nicht so einfach abziehen können. Ein Brief eines Anwalts kann ja nicht so teuer sein und die Vertragssituation so wie Du sie geschildert hast ist jetzt keine Raketenwissenschaft.
    Ein guter Anwalt sollte bei einem Vergleich für Dich was rausholen können. Da müsste doch noch was übrig bleiben für Dich auch wenn Du hohe Anwaltskosten investieren solltest.


    Ja, es ist nicht schön zu lesen wie Dein Arbeitgeber sich verhält ohne das Du einen wirklichen Kündigungsgrund geliefert hast. Eventuell liegt es ja doch an Deinem Alter und sie wollen einfach Ihr Team verjüngen?


    Ich wünsche Dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

    Und genau das solltest du intensivieren. Vor diesem Hintergrund in der Tatsache, dass du gut ausgebildet scheinst und deine Branche ja gerade nicht gerade Personalüberschuss hat, wäre eine Freistellung doch nicht die schlechteste Sache. Und zwar für beide Seiten. Dann hast Du Zeit zum Suchen...

    Leider ist es nicht so einfach. Ich könnte mich ja auch bewerben, nach einem anderen Job schauen und kündigen. Nun ist es so, dass ich mir im vergangenen Jahr mit viel harter Arbeit etwas aufgebaut habe und es momentan eigentlich gut läuft. Ich habe gute Zahlen, nette Mitarbeiter, nette Patienten und fühle mich bis auf diese Vertragssituation sehr wohl. Also blende ich das mit dem Vertrag momentan aus und geniesse den Moment. Wohlwissend, dass es schnell vorbei sein kann wenn mein Arbeitgeber in der Vertragsangelegenheit die Geduld oder soll ich sagen den Verstand / Anstand verliert.


    An dieser Stelle noch mal ein grosses Dankeschön für deinen Input :thumbs_up:

    Also: Wenn die Freistellung einseitig bestimmt wird (der Arbeitgeber dich also gegen Deinen Willen freistellt), kann Dein Arbeitgeber nicht einfach den kompletten variablen Lohn und auch nicht den kompletten Bonus (sofern es einen gibt) zurückhalten. Man muss da natürlich etwas unterscheiden: Ermessungsunabhängige Bestandteile (die sich bspw. nach dem Geschäftsergebnis richten) sind so oder so zu zahlen. Ermessenabhängige Bestandteile werden in der Regel durch Vorperioden ermittelt. Und natürlich kann es da streit geben - aber es ist nicht so, das du auf einmal ohne alles da stehst. Und auch der Konkurrenzausschluss greift in der Regel nicht.Und genau das solltest du intensivieren. Vor diesem Hintergrund in der Tatsache, dass du gut ausgebildet scheinst und deine Branche ja gerade nicht gerade Personalüberschuss hat, wäre eine Freistellung doch nicht die schlechteste Sache. Und zwar für beide Seiten. Dann hast Du Zeit zum Suchen...

    Wahrscheinlich wird es dann auf den Poker vor Gericht mit Anwalt usw. hinauslaufen. Darauf habe ich aber keine Lust und bestehe auf einem Fixlohn im Vertrag. Das kann ja nicht so schwierig nachvollziehen zu sein für meinen Arbeitgeber. Dann ist im Falle des Falles ja alles geklärt und man kann ohne Anwalt das Prozedere angehen. Dafür ist in meinen Augen ja auch der Arbeitsvertrag da um Dinge fest zu halten für eine Trennung. Wenn nicht mal das im Vertrag steht, dann ist es auch nicht das Papier wert auf dem es gedruckt ist so wie Du es schon schreibst.

    Ich bin nicht sicher, ob sie das überhaupt schon mal war oder nur in der verklärten Vorstellung von uns Deutschen.


    Ich bin inzwischen auch ernüchtert, gerade im arbeitsrechtlichen Bereich. Obwohl ich bei einem der grössten Arbeitgeber im Lande bin, finde ich viele Dinge schon grenzwertig, da ich anderes gewöhnt war.


    Letztendlich ist das aber alles nicht so schlimm, da ich nicht wegen der Arbeit oder eines besseren Verdienstes in die Schweiz gekommen bin, sondern ausschliesslich wegen meiner Frau. Das Ende des Arbeitslebens ist für mich absehbar, dann kann ich die Schweiz geniessen ohne Job.
    :CH:

    Genauso ist es richtig. In der Schweiz hängen die Früchte genauso hoch wie hier und da. Man bekommt von Niemanden was geschenkt.


    Ich will auch nicht undankbar rüberkommen. Ich bin mir bewusst das meine Familie in einem schönen und sicheren Land lebt und meine Kinder eine gute Schulbildung erhalten. Daher bin ich mir auch nicht zu schade einen Job zu machen den ein Einheimischer nicht machen möchte.
    Ich rate auch jedem Auswanderer nicht nach dem Geld / Kaufkraft und aus finanziellen Überlegungen heraus in die Schweiz zu gehen. Da machen sich viele etwas vor und man ist früher oder später unzufrieden. Es gehören schon weitere Motive dazu die wichtiger im Leben sind als der Job / das Geld.

    Also wenn ich einen Mitarbeiter freistelle, dann entbindet ihm das von seiner Pflicht seine Arbeitsleistung zu erbringen. Ich müsste natürlich dennoch weiter zahlen.


    Und wenn ein Konkurrenzausschluss zu einem faktischen Arbeitsverbot führt, ist das Ding natürlich eh nicht das Papier wert. Das weiss der Arbeitgeber natürlich auch. Und deshalb versucht er es dann mit einem Aufhebungsvertrag.

    Was soll mir mein Arbeitgeber im Falle einer Kündigung / Freistellung weiterzahlen wenn der Lohn 100% variabel ist also kein Fixlohn im Vertrag steht?


    Ist mir schon klar das viele Klauseln im Vertrag dem Gesetz widersprechen. Also wieso unterbreitet der Arbeitgeber mir überhaupt so ein Angebot?
    Das mit dem Kokurrenzschutz sowie viele andere Bestandteile hauen hinten und vorne nicht hin.
    Es macht keinen Unterschied ob ich unterschreibe oder nicht!? Auch wenn ich es unterschreiben würde müsste ich mir einen Anwalt nehmen.
    Mein Arbeitgeber ist so drauf, dass sie momentan einfach einen anderen Idioten suchen der den Vertrag unterschreibt und dann bin ich weg. Ich erledige einfach meinen Job so professionell es geht um meinem Arbeitgeber keinen Grund zum Kündigen zu geben und schaue von Monat zu Monat. So einfach läuft das Business.

    Generell sollte man natürlich ohnehin etwas Reserve haben - bei einer Auswanderung ganz besonders. Wer auf den letzten Rappen plant, geht einfach ein hohes Risiko - IMHO unnötig.


    Aber es gibt eben sehr viele, die sehr „aktiv“ leben und nie Reserven bilden. Ich bin da eher der Typ, der auf etwas Sicherheit steht und gerne gut schläft.

    Zum Thema Reserven haben bei der Auswanderung:
    Natürlich muss man einiges an Rücklagen vor einer Auswanderung ansammeln. Interessant wäre es für das Forum eventuell mal Zahlen zu erarbeiten. Es kommen ja immer wieder hier im Forum dieselben Fragen bezüglich Lebenshaltungskosten, Wohnungsmarkt in Relation zum Verdienst etc. auf. Als Auswanderer tut man sich da immer schwer sein Gehalt ein zu schätzen beziehungsweise fehlen einem wichtige Kennzahlen bezüglich der Gehälter was so Branchenüblich ist. Ich denke das ist ein grosser Knackpunkt bei der Auswanderung und viele Gastarbeiter werden auf Grund der Unkenntnis von Ihren Arbeitgebern „über den Tisch“ gezogen.


    In meinem Fall liegen meine Rückversicherungen im Familien und Freundeskreis. Ein weiterer Baustein unserer Absicherung ist unsere gute Bildung, Qualifikation und Flexibilität.
    Der Job meiner Frau sichert unsere Fixkosten im Falle das mein Einkommen wegfällt.
    Mithilfe von kleinen Krediten aus dem Freundes- und Familienkreis konnten wir ein Eigenheim erstehen. Unsere Wohnkosten sind dadurch auf ein Minimum gesunken dank der attraktiven Zinssituation. Die Ersparnisse durch den Wegfall der hohen Mietkosten gepaart mit dem Doppeleinkommen reichen locker aus um die Kredite zu bedienen. Das funktioniert momentan natürlich nur auf Grund der günstigen Rahmenbedingungen und darf auf keinen Fall ein langfristiges Modell sein. Immobilienblase, Jobverlust und Veränderungen des Zinses müssen in diesen Zeiten immer Berücksichtigung finden.

    Das Thema Sicherheit bzw. soziale Absicherung passt hier gut in das Thema befristete Arbeitsverträge und Arbeitgeber die durch Vertragspoker Ihren Angestellten zusetzen. Ich arbeite auch im Gesundheitswesen.


    Es ist nun mal Fakt das der Arbeitgeber das unternehmerische Risiko tragen sollte. Dafür hat er ja auch im Falle eines gut geführten Unternehmen einen „Unternehmerlohn“ der den des Angestellten um ein vielfaches übersteigt. Ist in meinen Augen gerecht und als ehemaliger Kleinunternehmer kann ich das alles gut nachvollziehen und unterschreiben.


    Bei meinem aktuellen Arbeitgeber stehe ich seit 2 Jahren unter Vertrag. Seit einem Jahr habe ich eine Kaderposition inne, jedoch habe ich den Kadervertrag noch nicht unterschrieben weil einige Punkte aus meiner Sicht nicht akzeptabel sind. Nun macht die Personalabteilung Druck ich solle den Vertrag so akzeptieren und unterschreiben.
    Die im Vertrag festgehaltene Entlohnung ist zu 100% variabel. Das ist meines Wissens unzulässig.
    Das in einem Kadervertrag sehr oft eine Überstundenkompensation ausgeschlossen wird ist mir schon klar. Dies wird aber meist durch einen grosszügigeren Urlaubsanspruch über die gesetzlichen 4 Wochen hinaus ausgeglichen. In meinem Fall ist das nicht so.
    Es stehen Klauseln im Vertrag drinnen wo mir als Angestellter das finanzielle Risiko übertragen wird. Sprich wenn Kunden nicht zahlen wird es mir vom Lohn abgezogen. OK, man kann ja dem Kaderangestellten mehr Verantwortung für die unternehmerischen Ziele übertragen. Dann muss er aber auch in diesem Bereich Handlungsspielraum haben. Nun ist es aber so das mein Arbeitgeber in diesem Bereich der Finanzen mir keinen Einblick gibt geschweige denn Gestaltungsmöglichkeiten einräumt.
    Weitere Risiken ergeben sich durch diverse Konkurrenzschutzklauseln im Falle einer Kündigung bzw. Vertragsende. Ich dürfte in diesem Fall 6 Monate in keiner Weise eine Beschäftigung annehmen die in einer Konkurrenzsituation mit meinem jetzigen Arbeitgeber steht. Sollte ich dagegen verstossen muss ich eine hohe Konventionalstrafe zahlen. Dies ist fast gleichbedeutend mit einem Beschäftigungsverbot. Die Kündigungsfrist beträgt 4 Monate. Sollte mir mein Arbeitgeber morgen fristgerecht kündigen und würde mich für die 4 Monate freistellen hätte ich 10 Monate keine Einnahmen.
    Ich frage mich wie ich im Falle einer Kündigung mich und meine Familie über diesen Zeitraum finanzieren soll?
    So einen Vertrag können sie einem Anfang 30-jährigen Glücksritter ohne Familie vorlegen. Ich denke es ist ersichtlich, dass es für einen Familienvater keine Option ist.

    Hallo Luka,


    ich wünsche Dir viel Durchhaltevermögen und lass Dich von den Drohungen ja nicht einschüchtern.
    Ich habe leider auch in Vergangenheit öfters diese Masche meines Arbeitgebers durchstehen müssen. Es gibt einige Arbeitgeber in der Schweiz die die grosszügige arbeitgeberfreundliche Gesetzeslage für Ihre Geschäfte nutzen. Bitte nicht verwechseln mit Schweizer Arbeitgeber! Bei mir waren es von deutschen Geführte Unternehmen. Da muss man als deutscher der von Arbeitnehmerschutzgesetzen verwöhnt ist erstmal seine Naivität ablegen.
    Konkret hatte es mein Arbeitgeber auf Familienväter abgesehen die mit Frau, Kindern etc. in die Schweiz umsiedeln. Ich hatte mich von dem überaus grosszügigen Vertragsangebot mit 30% mehr Lohn als Branchenüblich in der Schweiz locken lassen. Nachdem ich mit der Familie hier war wurden mir nach und nach immer wieder im Abstand von 3 Monaten neue Vertragsangebote mit schlechteren Konditionen unterbreitet mit dem Unterton: entweder unterschreiben sonst droht Kündigung…. denken sie doch an Ihre Familie… Ganz mies!
    Ich habe mir eine Stunde anwaltliche Beratung zu dem neuen Arbeitsvertrag gegönnt, weil ich mir bezüglich der rechtlichen Situation in der Schweiz auch nicht im Klaren war. Ich habe einen Anwalt gewählt der schon viele Ex-Kollegen gegen meinen Arbeitgeber vertreten hat. Es war definitiv das Geld wert und sehr schnell war klar das ich mich eigentlich nicht in einer solch schlechten Situation Befand wie es zunächst den Anschein machte. Ja! Anwälte leben in diesem Umfeld auch nicht schlecht.
    Nun befinde ich mich mit meinem neuen Arbeitgeber wieder in Vertragsverhandlungen. Ich bekomme nun so langsam Routine was das Thema anbetrifft :smiling_face:


    Folgende Lehren habe ich daraus gezogen:

    • Ein neuer Job in der Schweiz stellt für die Familie einen Unsicherheitsfaktor da (besser erstmal ohne Frau und Kinder in die Schweiz bis man einen sicheren Job hat)
    • Finanzieller Background hilft um sich verteidigen zu können und Durststrecken zu bewältigen
    • Idealerweise hat die Frau auch einen Job so das man nicht nur auf das Einkommen des Familienvaters angewiesen ist
    • Durchbeissen heisst die Devise und Durchhaltevermögen ist sehr wichtig!


    Viel Erfolg und berichte bitte wie es weitergeht.

    Sorry dafür aber sich ein Leckerli geben lassen und zum Muttertag über die grenze dürfen....danke Bundespolizei.....danke Grenzwachtkorps :grinning_face_with_smiling_eyes: danke das einige ihre Mutter besuchen durften...aber das man sich einsperren lässt das ist voll in Ordnung!


    Jetzt hat jeder seine Mutter mit Corona angesteckt, aber nicht schlimm, grenzen sind ja wieder geschlossen! Der Virus hatte gestern seine Mutter in Wuhan besucht deswegen gab es keine neu Infektionen :confused_face::thumbs_down: alles blödsinn

    made my day :smiling_face:
    Obwohl ich die Situation mit den Grenzen alles andere als lustig finde habe ih herzhaft gelacht!

    Hallo an alle,


    ich lese schon länger mit und habe mich jetzt auch endlich registriert, danke für alle Infos bislang.


    Mich hat Corona mitten in meinem Umzug von CH nach D erwischt, ich war zur Schlüsselübergabe in D und wollte dann nochmal zurück um die Schweizer Wohnung auszusortieren und den Umzug selbst zu machen. Es wäre nur ein mittlerer Sprinter voll, aber trotzdem, ich bin seit Wochen nur mit zwei T-Shirts und zwei Hosen in D, und mir fehlen alle Dokumente, Zeugnisse, etc., die ich hier für den Neuanfang brauche, plus ab Juni will der nächste Mieter in die Schweizer Wohnung.

    Du hast doch noch Deine Aufenthaltsbewilligung? Damit sollte ein Grenzübertritt nach dem 11.05. kein Problem sein?

    Gibt es irgendwelche Neuigkeiten zu den Grenzschliessungen? Oder ist es absehbar wann die Grenzen wieder öffnen?
    Ich muss sagen das diese Ungewissheit mit dem Grenzverkehr so langsam an meiner Moral zehrt.


    Also die Frage ist ab wann kann man es wagen seine Verwandten im Ausland zu besuchen oder aus dem Ausland wieder in die Schweiz ein zu reisen ohne sich dumme Fragen gefallen zu lassen oder sich sorgen um seinen Job machen zu müssen wenn man an der Grenze festhängt?

    - Keiner will verantwortlich sein, da ja niemand "etwas dafür kann"


    Und das alles nur, weil man zum falschen Zeitpunkt umziehen wollte.


    Zwischen dem Extrem und der Realität für jeden Einzelnen liegen natürlich einige Abstufungen. Das ändert nichts daran, dass es einige sehr hart treffen wird ohne "wirkliche Not". Einen Umzug machen zu wollen mit sich selbst und Möbeln - ohne dabei irgendjemanden in die Quere zu kommen oder öffentliche Plätze/Dinge potentiell zu infizieren und dafür in die o.g. Situation geschubst zu werden - ist schon heftig (und traurig).


    Ich wünsche Euch viel Durchhaltevermögen in dieser Situation und lasst Euch die verordnete Hysterie nicht eintrichtern. Absolut kann es nicht sein, dass unter dem Vorwand dieser "Pandemie" Menschen zu Schaden kommen. Bleibt smart und versucht es mit unkonventionellen Lösungen zum Ziel zu kommen. Mir kommt immer wieder das Schaudern wenn ich mich bei solchen Gelegenheiten an die Worte meines früheren Chef`s und Uni-Prof erinnere: Das sind halt Einzelschicksale.... da kann man nicht`s machen.

    Naja, sobald ich keine Experten aus dem Ausland mehr anstellen dürfte (so ab 160k CHF pro Jahr), würde ich meine Firmen schliessen und im Ausland neu öffnen. Diese Strategie erscheint mir nur bedingt durchdacht - sollte sie denn verfolgt werden. ...

    Herzlichen Glückwunsch! Da scheint dein Business ja krisensicher zu sein.
    Wir haben seit 2 Wochen von den Behörden verfügte Zwangsschliessung mit Kurzarbeit für alle Angestellte. Eventuell kannst Du ja bald durch die Corona-Krise die Spezialisten die arbeitslos sind für 120.000,- einstellen. Das erhöht die Marge :winking_face:

    Das ist wirklich bitter mit dem "stranden an der Grenze".Corona war doch vor 3 Monaten in unseren Breiten wirklich kein Thema.Die Planung mit Wohnungsauflösung schin lange durch...Job gekündigt und so weiter...komisch ist für mich ...neues Pflegepersonal wird eingestellt und reingelassen... sogar ohne Quarantäne aber neue andere Arbeitnehmer nicht. Wie kommen die Pflegekräfte an eine Bewilligung? Wird da eine Ausnahme gemacht?
    Unterscheiden die sich etwa in der Ansteckungsgefahr...?
    Einiges ist wirklich nicht leicht zu verstehen.
    Honigbiene

    Ich denke das ist einfach zu erklären. Es wird in Zukunft die Zahl der Arbeitsbewilligungen und Aufenthaltsbewilligungen gedrosselt weil die Corona-Massnahmen zu vielen Arbeitslosen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt führen wird. Da ist es nur verständlich, dass die Arbeitsmigration bis auf Gesundheitsberufe runtergefahren wird.

    Wie sieht es aus wenn man für immer in der Schweiz Arbeiten und Leben möchte kann man sich die Zeit wo man in Deutschland in die Rentenkasse einezahlt hat in der Schweiz auf dass Rentensystem anberechnen lassen oder wie dass genau heißt?

    Das geht leider nicht. Bei meiner Auswanderung in die Schweiz hatte ich auch diesen Plan. Ich habe mein privates Versorgungswerk in Deutschland angefragt ob sie mir meine gezahlten Beiträge auszahlen und ich diese in meine Schweizer Vorsorge einbezahlen kann?


    Antwort: Nein! Geht nicht!
    Der Grund liegt darin, dass Du im Alter ein Sozialfall werden könntest und nach Deutschland zurück kehrst. In diesem Fall werden dann für Deinen Unterhalt die Beiträge herangezogen.


    Dies gilt auch umgekehrt mit den in der Schweiz gezahlten AHV Beiträgen. Man hat nach dem Verlassen der Schweiz nur Anspruch auf Teilrente entsprechend der eingezahlten Beiträge.


    Anders verhält es sich mit den Beiträgen der Pensionskasse (2. Säule). Diese kann man sich wenn man die Schweiz verlässt voll ausbezahlen lassen.

    Meine Güte was ist denn hier los?
    Dies ist doch ein Auswandern-Forum und da wird sich über die Motive die zu den Auswanderungsplänen führen beklagt!?
    Jeder Auswanderer hat seine persönlichen Gründe und diese sollte man respektieren.


    Ich bin auch „ein ehemaliger Hesse“ und kann die Motivation des Fragestellers sehr gut verstehen :thumbs_up:
    Lass Dir nicht`s einreden von wegen Push und Pulleffekten bei der Auswanderung und den anderen Statements zur schönen bunten Welt in Deutschland.
    Meine Frau und ich haben ähnliche Gründe wie Du sie beschrieben hast dazu bewogen Deutschland zu verlassen. Für uns als Familie hat sich mit dem Wegzug aus Hessen die Lebensqualität, das Einkommen und Bildungsmöglichkeiten für die Kinder extrem verbessert. Nun ist die Schweiz unsere Heimat geworden und wir fühlen uns in der konservativen Zentralschweiz sehr wohl.


    Zu Deinen Jobchancen in der Schweiz im kaufmännischen Bereich kann ich leider nicht viel sagen. Dein Vorteil ist das du jung bist und noch jederzeit einen Schweizer Berufsabschluss anstreben kannst, was ich Dir auch dringend empfehle. Gerade in der Schweiz sind Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil. Wenn Du fliessend russisch sprichst, hast Du damit schon mal ein grosses Plus. Deine Vorraussetzungen schätze ich insgesamt positiv für eine Auswanderung ein.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen Plänen!

    Ich würde mir den Stress und die Kohle für das Einlösen eines alten Autos sparen und in der Schweiz ein Auto kaufen. Kleinwagen sind sehr günstig in der Schweiz. Wir haben uns einen 2. Wagen hier in der Schweiz neu gekauft (Mitsubishi Space Star). Der war deutlich günstiger als in Deutschland. Der Händler erledigt Dir den ganzen Kram in Windeseile mit dem Strassenverkehrsamt. Sogar die Vignette war schon auf der Windschutzscheibe :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Ein Tipp für die Autoversicherung. Melde das Auto auf Deine Frau an, da kann man einiges an Prämien sparen.