Ich arbeite in einem Bereich, der durch ständige, andauernde Weiterbildung geprägt ist und das wird sowohl als Pflicht wie auch als Recht gesehen, d.h. der Arbeitgeber erwartet das man sich selbst versucht immer auf aktuellen Stand zu halten, also vielleicht auch mal aus Eigeninteresse in seiner Freizeit oder beim Pendeln ein Fachbuch oder Fachartikel usw. liest, andererseits haben wir Anspruch auf eine "externe" Weiterbildung pro Jahr, da kann eine Schulung zu einem Thema sein oder auch der Besuch einer Konferenz usw. Bei vielen meiner Freunde und Nekannten die im Ingenieurbereich arbeiten ist das ähnlich. Auch ein Handwerker oder Automechaniker wird heute andere Werkzeuge benutzen als vor 30 Jahren und ich denke auch das Ärzte eine ständige Weiterbildung haben, schliesslich gibt es ständig neue Krankheiten, neue Medikamente und Therapiemöglichkeiten.
Meine Eltern, geboren in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, waren noch der Meinung, dass es ausreicht bis 16 die Schule zu besuchen, man dann irgendwo für zwei Jahre in der Lehre geht und den erlernten Beruf dann nach Möglichkeit für die nächsten 50 Jahre ausübt.
Meine Verwandtschaft beklagte sich, wenn sie den Eindruck hatten ich würde nicht zuhören, immer bei meinen Eltern, was mit mir nicht in Ordnung sei, weil ich mit Mitte 20 immer noch zur Schule (Universität) ginge, und selbst noch viele Jahre später machte sich meine Mutter Sorgen, wenn ich erzählte, dass ich demnächst ein paar Tage zu einer Weiterbildung fahre, "der arme Junge ist zu blöd für seine Arbeit und muss nochmal zur Schule,damit er seine Arbeit ordentlich erledigen kann" 