Vieles was hier schon geschrieben wurde kann ich bestätigen.
Politik lasse ich mal aussen vor. Wir dürfen sowieso auf abshebare Zeit hier nicht wählen. Im Grossen und Ganzen erlebe ich es so, dass sie von identischen Debatten geprägt ist wie in Deutschland.
Zu den Kindern (ich habe selber 2 Teenager hier):
Die Schweilz ist die Hochleistungsgesellschaft schlechthin mit allen positiven Eigenschaften aber auch den Schattenseiten. Meine Kinder kommen mit dem Leistungsdruck gut klar und gehen Ihren Weg. Der Drogenkonsum unter jugendlichen ist schon beachtlich! Die Suizidrate unter jungen Erwachsenen liegt über dem europäischen Durchschnitt.
Der latente Alltagsrassismus macht vor den Kindern nicht halt. Mein Sohn musste schon einiges einstecken und uns Eltern wurde mit dem Jugendamt gedroht. Unser Sohn lässt sich nicht`s gefallen und es war zeitweise hart für ihn und uns. Unsere Tochter sozialisiert sich in der Schule und privat nur mit anderen Migrantenkindern. In der Schule scheinen sich die Schweizer Kinder und die Kinder mit Migrationshintergrund zu separieren.
Zur Migration:
Die Schweiz hat statistisch sehr viele Ausländer weil der Zugang zum Schweizer Pass nicht so leicht ist wie zum Beispiel in Deutschland. Es gibt Migranten 1. Klasse, das sind die EU-Ausländer und Migranten 2. Klasse nicht EU Ausländer. Zwar nicht offiziell gesehen aber mindestens im Alltag. Ich habe selber auf Arbeit schon erlebt, dass Eriträische Flüchtlinge die bereits seit mehr als 5 Jahren hier leben kein Wort deutsch oder englisch sprechen und dennoch alle Sozial- und Gesudnheitsleistungen in vollem Umfang erhalten. Es ist also ein Mythos, dass das Thema Migration an Integrationsleistungen geknüpft ist.
Zum Job:
Du wirst als Führunsgkraft spätestens dann Probleme bekommen wenn Du eine Position innehast die gerne ein Schweizer Kollege übernehmen würde. Missgunst ist eine Unart des Menschen die besonders im Berufsleben zu Tage tritt. Du bist willkommen so lange du einen Job machst, den kein Schweizer machen möchte. Wenn du höhere Positionen anstrebst, sei dir dessen bewusst. Lohndiskriminierung ist ein Thema wenn Du kein Schweizer Diplom hast. Du leistest dasselbe, die Firma stellt dich mit Kusshand ein, da sie Dir einen geringeren Lohn zahlen werden als einem Mitarbeiter mit Schweizer Diplom. Gelegentlich werden ausländischen Arbeitnehmern die sich noch nicht mit der Lohnabrechnung hier auskennen Lohnbestandteile unterschlagen.
Besserer Lebensstandard als in Deutschland?
Das bezweifle ich. Ich hatte mit meinem Einkommen in Deutschland den gleichen Lebensstandard wie hier mit meinem höheren Schweizer Lohn. Essen gehen, Freizeitaktivitäten, Gesundheitskosten etc. fressen Deinen Lohn auf. Das gibt sich nicht viel. Interessant wird es natürlich wenn Du Ferien machst und mit deinen verdienten Franken ins EU-Ausland reist.
Mal ein Abenteuer wagen und mit der Familie in die Schweiz ziehen?
Es ist ein teures Vergnügen diesen Schritt zu wagen. Wenn man nach ein paar Jahren merkt, dass es nicht die richtige Entscheidung war, hast Du mindestens einen ordentlichen Batzen Geld verbrannt.
Ich will Dir die Sache nicht madig machen. Eher will ich hier mal die Fallstricke aufzählen die Du eventuell nicht bei chatGPT erfahren kannst. Die Schweiz erscheint manchmal nach aussen hin in einem Glanz, der schnell verblasst wenn man hinter die Kulissen schaut.
Die Schweiz und Deutschland ähneln sich in vielen Dingen mehr als man denkt.
Wir sind aus ähnlichen Beweggründen in die Schweiz gegangen, der Schulbildung und Sprachkompetenzen der Kinder wegen. Zentral gelegen in Europa und man ist schnell von hier im Süden am Meer. Wir bereuen es nicht. Es ist aber kein Zuckerschlecken im Schlaraffenland. Ist alles hart erarbeitet und mal sehen wie lange es noch geht? Spätestens mit Renteneintritt verlassen die meisten Migranten die Schweiz. So auch wir. Clever sind sie ja und so ist das Land vor Überfremdung geschützt 