In der Schweiz leben mit deutschem Arbeitsvertrag (Aufenthaltsbewilligung B?)

Hallo zusammen,

langsam beginnt mein Kopf zu rauchen. Es wäre schön, wenn mir bei meinem Problem jemand Tips geben könnte. Kurz zu meiner Situation:

Ich bin Ingenieur und schreibe gerade meine Dissertation an einer deutschen Uni zuende. Weiterhin bin ich bei einem Ingenieurbüro in Deutschland angestellt. Ich besitze eine eigene Immobilie (2-Zimmer-Wohnung), welche dauerhaft vermietet ist. Aufgrund privater Umstände möchte ich gerne in die Schweiz ziehen, mir ein WG-Zimmer oder eine Wohnung in Zürich suchen. Das soll erst mal nur befristet für ein Jahr sein.

So wie ich das verstehe, müsste das mit einer B-Bewilligung für mich auch ohne schweizerischen Arbeitgeber funktionieren, richtig? Wenn ich entsprechend nachweisen kann, dass ich ein regelmäßiges Einkommen in DE habe und obigen Immobilienbesitz hinzufüge, reicht das dann für eine B-Bewilligung ohne schweizer Arbeitsvertrag.

Es geht mir darum, dass ich mir unheimlich schwer tue, ein WG-Zimmer in Zürich zu finden und hoffe, mir selber eine kleine Wohnung suchen zu können. Ohne Aufenthaltstitel, wird das gegenüber dem Vermieter wohl aber nichts werden.

Warum ich mir das antue, mit einem deutschen Gehalt in der Schweiz wohnen zu wollen?

1. Mein Job, findet man so nicht in der Schweiz, ich entwickle schwimmende Offshore Windenergieanlagen... Die sind in der Schweiz leider rar gesäht

2. Love makes live complicated.

Wäre schön eure Einschätzung zu hören.

Vielen Dank!

Hallo MoTu,

danke für deine Einschätzung. Bisher habe ich gelesen, dass Arbeitssuchende, Studierende und Rentner einen Aufenthaltstitel in der Schweiz erwerben können, wenn sie ausreichend finanzielle Mittel nachweisen. Wie hier bei Suedkurier beschrieben.

Allerdings scheinen finanzielle Mittel hauptsächlich Renten und Immobilienbesitz zu beinhalten. Letzteres kann ich zwar nachweisen, aber mit den Einkünften aus einem EU-Arbeitsvertrag scheint es kompliziert zu werden. Wenn ich das richtig deute liegt der Hund beim Thema Steuern begraben. Wenn ich in der Schweiz meinen Wohnsitz nehme, wäre ich auch dort Steuerpflichtig. Da in der Schweiz generell geringere Steuern gezahlt werden, wäre es wohl aus dieser Perspektive attraktiv sein Einkommen in der Schweiz zu versteuern. Da hat aber vermutlich die EU, hier Deutschland etwas dagegen. Mir persönlich geht es hier ja auch nicht darum Geld zu sparen, (klar, wer hat nicht gerne ein paar EURO/CHF mehr auf dem Konto) sondern darum, dass ich meinen deutschen Job behalten, aber aus privaten Gründen in Zürich leben möchte.

Wie du schon schreibst, ungünstige Konstellation, wie es mir scheint.

3400CHF Brutto wären kein Problem.

Ich habe hier schon nach verschiedenen Sachen gesucht, hättest du einen Hinweis, womit ich die Suche füttern könnte?

Vielen Dank!

Zitat von MotU

Schau mal hier:

Beitrag

Arbeiten in Deutschland - Wohnen in der Schweiz - kein Grenzgänger

Hallo zusammen,

vielleicht kann mir ja jemand bei meiner Frage weiterhelfen.

Ich arbeite und wohne zur Zeit in Düsseldorf.

Da meine Arbeit bisher und auch zukünftlich immer nur im Home Office stattfindet und ich mich in unzähligen Besuchen und Urlauben in die Schweiz verliebt habe, würde ich gerne dauerhaft zu meinem Bruder nach Zürich ziehen, wo dieser schon zwei Jahre wohnhaft und beschäftigt ist.

Mein Arbeitgeber hat keinerlei Einwände.

Gibt es hier Auflagen zum Erwerb der Aufenthaltsgenehmigung…

Mike46

1. Dezember 2021 um 20:50

und hier (vor allem Mari43s Post vom 19.April):

Beitrag

RE: Wohnen/Umzug in die Schweiz aber weiterhin arbeiten in Deutschland ( Grenzregion)

Hallo Zusammen,

ich konnte heute zwei Themen klären zur Konstellation wohnen in der Schweiz und arbeiten in Deutschland!

Thema Krankenversicherung:

Von der Abteilung ÜZR

(Grenzgänger/Auswanderung) der gesetzlichen deutsche Krankenkasse wird mir ein S1 (früher E106) zugesendet. Dieses Formular muss ausgefüllt werden und von dieser Abteilung geprüft werden d.h ob keine Einnahmen in der Schweiz bestehen dann wird eine Bescheinigung ausgestellt und mit dieser muss man z.b zur KVG ( gesetzliche…

Mari43

19. April 2022 um 16:55

Danke MoTu, das schaue ich mir gleich mal genauer an.

Zitat von Markus Schulz

Nein.

Laut DBA wirst Du im Wegzugsjahr sowie die nächsten 5 Jahre auf aus Deutschland stammende Einkünfte nachlaufend besteuert. Dies gilt auch für Deine Mieteinnahmen.

Weiter sehe ich in der Konstellation (vor allem wenn es ein WG-Zimmer wird) eine Schwierigkeit, überhaupt die wirksame Verlagerung der steuerlichen Ansässigkeit zu erreichen. Du arbeitest in D, schreibst die Dissertation in D, hast eine vermietete Wohnung in D und sonst kein weiteres nennenswertes Vermögen (also vollständig wirtschaftlich in D beheimatet). Das wird schwierig. Ausser vielleicht über ein Heirat

Und aus Sicht Deiner neuen Wohngemeinde in der Schweiz ist das leider extrem unattraktiv: keine Steuereinnahmen für 5 Jahre, Vermögen liegt als Immobilie vor, wird aber im Belegenheitsstaat versteuert, vermutlich nicht mal die KV, da es wohl günstiger sein wird in der KV in D zu bleiben und eine Befreiung in der Schweiz zu beantragen...das ist nicht der Einwohnertyp den man gezielt anwerben würde

Danke Markus. Ein WG-Zimmer muss es nicht zwangsläufig sein. Ich würde mir schon auch eine kleine Wohnung in ZH suchen. Aber grundsätzlich habe ich auch das Gefühl, dass die "wirtschaftliche Beheimatung" ein Problem darstellen könnte.

Neben der vermieteten 2-Zimmer-Wohnung gibt es noch ein brach liegendes Grundstück in Portugal. Aber dennoch sind das keine Nennenswerten Vermögenswerte, die denke ich, groß ins Gewicht fallen. Sind eben alles Sachen die ich mir in meinem durchaus noch jungen Berufsleben erarbeitet habe. Ich bin kein vermögender Mensch in den Dimensionen, wie bei Zuzug und Einwanderung wohl gerne gesehen wird Nur war mein Gedanke dahingehend, gewährleisten zu können, zusammen mit meinem Einkommen als Ing., dass ich nicht gefahr laufe eine Belastung für das schweizer Sozailsystem zu werden.

Was Heirat angeht... soweit sind wir noch lange nicht. Und ehrlich gesagt ist das in unserer Generation ohnehin nicht mehr so ein großes Thema, auch wenn es auf rechtlicher Seite leider noch recht klassisch gehandhabt wird. Eine Freundin (ebenfalls Schweizerin) hat genau aus diesem Grund ihren brasiliansichen Partner geheiratet.

So oder so, Fernbeziehung geht gar nicht und da ich dankenswerter Weise recht flexibel und kann quasi von überall aus Arbeiten. Laptop genügt. Sie hat eben ihren Lebensmittelpunkt in CH und ich finde Zürich auch eine ansprechende Ecke. Daher ist es naheliegend, wenn einem die Bürokratie keinen Strich durch die Rechnung macht.

Zitat von M.E.

Dem ist auch so - aber gleichzeitig liegt hier auch der Stolperstein - meines Wissens ist die Auslegung "ausreichend finanzielle Mittel" sehr dehnbar und Abhängig von der Beurteilung der Gemeinde. Wenn dann die Überlegung von Markus dazu kommt, dass für die Gemeinde sich nicht wirklich ein Vorteil ergibt Dir eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, ist es fraglich ob der knappe Wohnraum in manchen Gemeinden für Dich geöffnet wird.

Jep, das kann ich gut nachvollziehen. Ich bin am überlegen einfach mal beim Migrationsamt anzufragen und zu sehen, wie deren Sichtweise dazu ist.