Lebenshaltungskosten Schweiz

  • Hallo zusammen,


    mir liegt ein Angebot im Kanton Wallis vor als Ingenieur mit einem monatlichen Bruttolohn von knapp 10.000CHF.
    Wir leben aktuell in Deutschland/Bayern, sind also "hohe" Lebenshaltungskoste in Relation gewohnt. Ich kann nur nicht ganz einschätzen, wie das künftige Gehalt in der Schweiz einzuschätzen ist?
    Ist das ganz ok, oder hat man damit wenig Sorgen? Soweit ich das einschätze und dem Lohncomputer trauen kann, hat man damit ein gutes Leben und sollte 3000-4000CHF jeden Monat bei Seite legen können.


    Kann mir da jemand Erfahrungen mitgeben?
    Wir wären ländlich, keine Großstadt wie Bern, Zürich oder Basel. Dementsprechend die Mietpreise etc...


    AKtuell haben wir ein Haus, dies würden wir in der Schweiz dann irgendwann auch wollen.


    Wäre toll, wenn jemand da eine Einschätzung geben kann.


    Danke und schöne Grüße


    Tom

  • Hallo Tom,


    erstmal Glückwunsch zum Jobangebot! Das Wallis ist landschaftlich sehr schön, wenn auch etwas abgelegen.


    Bezüglich Lebenshaltungskosten kommt es immer auf die individuelle Situation an: wie viele Personen seid ihr? Wie oft geht ihr aus etc?
    Lies dies am besten erstmal diesen Beitrag im Forum durch. Da werden sicherlich einige deiner Frage beantwortet (auch wenn es sich dort um Zürich dreht).


    100k für eine Familie mit vier Personen als Alleinverdiener ist machbar, aber man kann damit keine grossen Sprünge machen. CHF 3000-4000 Sparrate pro Monat halte ich für sehr unrealistisch.
    Laut Lohncomputer hat man CHF 7'300 pro Monat netto im Wallis (10k Monatsgehalt brutto, 40J, verheiratet, nicht kirchlich, zwei Kinder).


    Davon gehen mindestens 1'500.- weg für die Miete. Auch im Wallis bekommt man Wohnungen nicht geschenkt. Ich würde nochmal ca. CHF 800-1000 rechnen für die Krankenversicherung für 4 Personen.
    D.h. wir wären bei noch bei 5'000.- pro Monat. Das ist ohne Essen kaufen, ohne Internet, ohne Mobiltelefon.


    Häuser in der Schweiz sind nahezu unbezahlbar aktuell. Zudem muss man hier mindestens 25% Eigenkapital vorweisen. Im Wallis mag es evtl etwas günstiger sein, ein Haus zu kaufen. Unter 500k gibt es dort aber sicher auch nichts, und das wäre schon sehr günstig.



    VG basileus

  • Herzlich Willkommen hier !
    Es gab hier kürzlich einen ähnlichen Thread https://www.auswandern-schweiz.net/forum/index.php/Thread/1468-Ist-mein-Gehalt-ausreichend-um-eine-4-koepfige-Familie-in-Zuerich-zu-ernaehren-W, der eventuell deine Fragen beantwortet.


    Falls du mal schauen willst was dich ein Haus im Wallis kostet https://www.immoscout24.ch/de/…kanton-wallis?mai=1&map=1


    Ehrlich gesagt erscheint mir das Gehalt für einen Ingenieur zu gering, insbesondere mit Kindern wird da recht eng.


    Ganz grob gerechnet


    10000 CHF Brutto
    2500 CHF Steuern and andere Abzüge
    800 CHF Versicherungen (Ich kann nicht abschätzen was eine Familienversicherung kostet)
    2500 CHF Miete (mindestens)


    da bleiben so 3000-4000 zum Leben übrig, wenn man viel selber kocht, auf Restaurantbesuche, Kino usw. verzichtet, kann da sicherlich ganz gut leben. Aber zum gut leben und und viel Geld zur Seite legen reicht das definitiv nicht.

  • Ich bleibe bei meiner Faustregel: Wenn Du Wohneigentum erwerben können möchtest, dann nimm Dein Deutsches Gehalt in Euro mal 2. Das sollte betragsmässig etwa dem Schweizer Gehalt in Franken entsprechen.


    Du musst einfach auf Deine Tragbarkeit schauen: Sagen wir mal du verkaufst Dein Haus in Deutschland und kriegst 300.000 CHF Liquidität nach allem und möchtest nun davon in der Schweiz eine Immobilie kaufen, dann darf das Obkekt bei 120.000 CHF Jahreslohn nicht über 960.000 CHF kosten. Das klingt vielleicht nach viel, ist es aber nicht. Bei nur 200.000 CHF Liquidität liegst du schon bei 810.000 CHF und bei 150.000 CHF Liquidität sind es nur noch 740.000 CHF. Keine Frage: Da findest Du eine bleibe - aber in Deutschland kannst du günstiger wohnen.


    PS: Bern eine Grossstadt... Das ist quasi eine Metropolregion :grinning_squinting_face:

  • Hallo nochmal,


    erstmal vielen Dank für die HIlfe. Ich habe zwischenzeitlich auch im Forum gewildert und dort primär die THemen von Zürich gefunden, die dennoch hilfreich sind.
    Die 10.000CHF waren der erste Wurf der Firma, ich denke es wird eher in Richtung 11-12.000CHF gehen müssen, damit ich schwach werde. Zusätzlich wurde mir ein Bonus (unverhandelt) von ca. 10% pro Jahr gemessem am Jahreseinkommen vorgeschlagen, also denke ich dass ich bei ca. 140.000-150.000 CHF rauskommen sollte. Weiteres (finales) Gespräch mit der Firma ist angesetzt...


    Wir sind (noch) zu dritt, im August kommt das zweite Kind. Verheiratet, Mitte 30.


    Ich habe v.a. wegen Krankenversicherung, Baby/Kleinkind/Frau schon so meine Bedenken, da die Absicherung ja hier (nach meinem WIssen) nicht über die Krankenversicherung von mir läuft, sondern jeder einzeln versichert werden müsste, was dann schon mal an die 800-1000CHF/Monat kostet.
    Ebenfalls sind die Kinderbetreuungskosten wohl extrem, wenn man dem Forum Glauben schenkt. Das frisst natürlich alles auf, was man so auf die Seite legen könnte (theoretisch). Meine Frau ist auch Ingenieurin, wird aber wegen Baby anfangs bestimmt erstmal 2 Jahre daheim bleiben und dann müsste ein Job gefunden werden... Wenn ein zweites sattes EInkommen da wäre, mache ich mir da keine Gedanken, aber das ist Zukunftsmusik und nicht sicher. Außerdem müsste man ja dann Kinderbetreung zahlen...


    Mit Hauskauf: Wir haben hier schon ein Haus im Eigentum (Kredit), wo es dann Überlegungen gibt dies zu verkaufen, oder aber weiter zu behalten und den Kredit mit der Miete zu bedienen. Eine Aufstockung sollte ja dann mit der guten Kaufkraft der Schweiz locker möglich sein (100-200CHF on Top).


    Wenn ich also mit 11.000CHF reingehe und dabei nur die großen Blöcke wie Miete 2500CHF, Auto 600CHF (Leasing), Essen 1000CHF, Krankenversicherung 1000 CHF in den Lohnrechner werfe + Kleinzeug für Strom etc. bleiben mir wohl ca. 3350CHF. (Kinderbetreuung noch nicht eingerechnet: Womit muss man da ca. rechnen bei ca 6h Betreuung?) Die Frage die sich mir dann stellt ist: Wie viel sind ca. 3000CHF "wert" im Vergleich zu Deutschland? Hier (in Deutschland) bleiben mir nach allen Abzügen ca. 1000€ übrig, ich habe hier auch eine sehr gut bezahlte Stelle und wir leben gut. Entspricht das grob 2000CHF oder fahr ich mit der Summe dank der teureren Preis in der Schweiz ähnlich wie in D?
    In der Rechnung ist natürlich die Sonderzahlung nicht drin, das wäre dann als Aufbau für Puffer...


    Meine Einschätzung: Ohne zweites Gehalt überleben wir, aber wir leben schlechter als in D. Aber die Region und Lage in den Bergern, nähe zu Italien etc reizt schon...


    Wie sehr ihr denn sonst so die Schweiz? Was sind denn eure Gründe gewesen und was spricht klar für die Schweiz? Wo liegen die Vorteile gegenüber Deutschland?




    Alles in allem

  • Bei uns gibt es zwei Kinderbetreuungstarife: 8 bis 17 Uhr und 7 bis 19 Uhr. Die liegen bei etwa 2.100 CHF und 2.400 CHF pro Kind inkl. Verpflegung. Es gibt auch halbe Tage (ich vermute: halber Preis) und natürlich kannst Du die Anzahl der Tage linear runterrechnen. Aber keine Angst: Das zweite Kind kriegt 10% Rabatt :grinning_squinting_face:


    PS: Aufstocken, wenn im Ausland ist nicht einfach. Da brauchst du vermutlich gute Beziehungen zur Bank. Auch wenn Du die Immobilie nicht als Erstwohnsitz bewohnst, wird die Bank weniger kooperativ sein.

  • Entspricht das grob 2000CHF oder fahr ich mit der Summe dank der teureren Preis in der Schweiz ähnlich wie in D?

    Das lässt sich schlecht pauschalisieren. Generell sind die Preise in der Schweiz höher, d.h. vermutlich kommt es hin mit den 1000€ = 2000CHF Sparrate am Monatsende.


    Wie sehr ihr denn sonst so die Schweiz? Was sind denn eure Gründe gewesen und was spricht klar für die Schweiz? Wo liegen die Vorteile gegenüber Deutschland?

    Macht euch klar, was ihr wollt. Ich würde nicht allein des Geldes wegen in die Schweiz gehen, sondern auch andere Faktoren berücksichtigen.
    In DE habt ihr vermutlich die Grosseltern in der Nähe, euren Freundeskreis etc. Ich persönlich würde nicht ins Wallis ziehen, weil mir das viel zu abgeschieden ist.
    Stellt euch so Fragen wie: wie viele soziale Kontakte brauchen wir? Haben wir schon mal länger im Ausland gelebt?


    PS: Aufstocken geht schon, zur Not einfach die Banken abklappern. Wobei das mit einem höheren Schweizer Gehalt funktionieren sollte. Manche Banken haben halt regulatorische Vorgaben bzgl Auslandsdeutschen und finanzieren diese deshalb nicht.

  • Das lässt sich schlecht pauschalisieren. Generell sind die Preise in der Schweiz höher, d.h. vermutlich kommt es hin mit den 1000€ = 2000CHF Sparrate am Monatsende.

    Macht euch klar, was ihr wollt. Ich würde nicht allein des Geldes wegen in die Schweiz gehen, sondern auch andere Faktoren berücksichtigen.In DE habt ihr vermutlich die Grosseltern in der Nähe, euren Freundeskreis etc. Ich persönlich würde nicht ins Wallis ziehen, weil mir das viel zu abgeschieden ist.
    Stellt euch so Fragen wie: wie viele soziale Kontakte brauchen wir? Haben wir schon mal länger im Ausland gelebt?


    PS: Aufstocken geht schon, zur Not einfach die Banken abklappern. Wobei das mit einem höheren Schweizer Gehalt funktionieren sollte. Manche Banken haben halt regulatorische Vorgaben bzgl Auslandsdeutschen und finanzieren diese deshalb nicht.

    Basileus, danke.
    Aktuell ist es im ersten das Geld was lockt, wobei ich schon merke, dass ich unterm Strich nicht viel mehr haben werde wie in D. Die Gegend ist schön, wir haben aber schon Bedenken wegen der Abgeschiedenheit und Entfernung zur Family etc...
    Deshalb suche ich noch weitere Themen, was denn so für die Schweiz spricht. Wir wollen hier nichts übers Knie brechen, die Idee entsteht gerade, weil eben dieses augenscheinlich gute Angebot am Tisch liegt. Je tiefer ich aber einsteige, umso mehr sehe ich, dass unterm Strich nicht viel mehr übrig bleibt.
    Da ich aber weder zu- noch abgesagt habe, ist die Entscheidung noch offen und ich suche Argumente PRO und CONTRA. Und die bekommt man wohl am Besten, wenn man von der Erfahrung der Leute (hier im Forum) profitiert, da ihr es schon gemacht habt :smiling_face:


    Das mit dem Aufstocken war eher so gemeint, dass ich dann ja die Differenz aus Mieteinnahme und Kreditsparrate mit dem neuen Gehalt locker ausgleichen könnte. Die Rate bleibt die selbe, nur wird die Miete nach Abzug Steuer die Kreditrate nicht ganz decken.


    Und nochmal, wenn wir einen zweiten Job haben, mache ich mir da keine Sorgen mehr. Dann ist das sicherlich alles kein THema mehr, aber für den Anfang steht eben nur mein Gehalt zur Verfügung.


    Also grob gesehen, wenn ich 3000CHF habe, fahre ich etwas besser wie in D, aber kein großer Sprung. Und mein Kind ist nicht in einer Kinderbetreuung, was ich eig. schon möchte zwecks sozialer Kontakte, also ist die Rechnung annähernd (zumindest mit einem Job) bei +- 0 gegenüber unserem Stand in D.

  • Für die Schweiz spricht insbesondere die schöne Landschaft und das damit verbundene Freizeitangebot, die Menschen (man kann super mit ihnen auskommen), die Altersversorge und auch die geographische Lage: Eben mal am Freitag Abend mit dem Zug für das Wochenende nach Mailand ist gar kein Thema. Ausserdem ist es ganz schön: Überall wo du hinkommst - sei es geschäftlich oder privat - ist es erheblich günstiger.


    Wie lange die Lohnunterschiede aber noch so bleiben wie sie heute sind weiss wohl niemand. In meinen Augen schrumpft das Gefälle schon ein wenig in den letzten 15 Jahren. Da spielt aber auch der Wechselkurs extrem rein, der die Wahrnehmung verfälscht. Der lag - als ich kam - bei etwa 1 EUR :1.60 CHF.


    Nur wegen der Kohle würde ich nicht wechseln - wenn es einer der Gründe ist: Eine gute Sache. Im Wallis kann man auch gut leben. Ich habe viele Freunde dort, besuche die Klassiker (angefangen von ein paar Volksfesten bis zum Weinfest in Salgesch). Aber klar: Das Wallis ist abgeschieden und was man nicht vergessen darf: In einigen Tälern hast Du das halbe Jahr nur Schatten. Das ist psychsich für einige - auch Freunde von mir - nicht ganz einfach. Aber wenn man da empfindllich ist, kann man den Wohnort ja entsprechend wählen. Die Wirtschaft brummt im Wallis natürlich ähnlich wenig wie in Bern - da gibt es andere Standorte. Es kommt eben immer darauf an was man möchte. Und auch ohne brummende Wirtschaft um einen herum kann man zufrieden sein und Erfolg haben.


    Liebe Grüsse aus der Schnäppchenstadt München :winking_face:

  • Das Wallis finde ich schon speziell, ich wüsste nicht, ob ich dort hinziehen wöllte.
    Zumal aus auch an den "Rest" der Schweiz (abgesehen von den südlichen Teilen der Romandie) recht schlecht angebunden ist.
    Je nachdem wo die im Wallis landest, also vor allem Richtung Oberwallis, führt der kürzeste (und auch schnellste Weg) immer nur über Pässe oder den Autoverlad. Das ist zeitraubend, mühsam und je nachdem auch teuer.
    Die Autobahn führt Richtung Vevey, das dauert ab Brig beispielsweise ca. 1 1/2 Stunden. Von dort wäre es nochmal knapp eine Stunde mit dem Auto nach Bern.
    Über den Verlad (Lötschberg) geht's kaum schneller - erst recht nicht zu den beliebten Reisezeiten (rund um die Wochenenden), wo man teilweise bis zu mehrstündige Wartezeiten hat.

  • Hi Tomm,


    wenn ich das so zwischen den Zeilen lese, dann ist das Geld schon der primäre Faktor für dich/euch. Falls du aktuell in Deutschland auch gut verdienst, würde ich mir das schon überlegen.
    Ihr habt aktuell eine gute Situation und auch keine Not zu zügeln. Lass das Geld mal aus deiner Betrachtung weg, und überlege ob ihr dann wirklich noch umziehen wollt.


    Ich kann nur für mich sprechen, aber meine Liste sah damals Ende 2016 so aus:
    PRO:

    • für meinen Beruf deutlich zu niedriges Gehalt in DE, aufgrund von Firmenpolitik und Lage
    • Arbeitgeber hatte Umbau der Firma geplant und wir wurden verkauft
    • hatte schon lange mit der Schweiz geliebäugelt, da ein Schulfreund von mir seit 2007 in der Nähe von Zürich gewohnt hat und ich ca. einmal pro Jahr zu Besuch war
    • meine Beziehung kurz vorher in die Brüche gegangen war
    • hatte mehrere Angebote auch in DE, allerdings war das CH-Angebot nochmal deutlich höher
    • ich hatte Freunde in Grenznähe auf deutscher Seite in Basel

    CON:

    • Freundeskreis und Familie wurden in DE zurück gelassen
    • habe mehr Expat-Freunde als Schweizer Freunde
    • es gibt keine Grosstädte in der Schweiz
    • Tempo 80 auf Landstrassen und 120 auf Autobahnen. Als Motorradfahrer mitunter echt ätzend.
    • schwieriger Start in der Schweiz (beruflich), aber habe mich durchgebissen
    • Neustart in Bezug auf Freundeskreis in CH


    Wenn Geld dein primärer Motivator ist, wird es vermutlich nicht leicht. Angenommen, dein Job bei der neuen Firma ist eine Katastrophe. Da du im Wallis wohnst, wird es nicht viele Alternativen geben.
    Das wäre anders, wenn du in Zürich/Bern/Basel oder Umgebung wohnst. Wechseln ist dann nicht so einfach, und du wirst deine Entscheidung evtl bereuen.



    Das mit dem Aufstocken war eher so gemeint, dass ich dann ja die Differenz aus Mieteinnahme und Kreditsparrate mit dem neuen Gehalt locker ausgleichen könnte. Die Rate bleibt die selbe, nur wird die Miete nach Abzug Steuer die Kreditrate nicht ganz decken.

    Falls ihr in die Schweiz zügelt, frag dich auch was du mit dem Haus in DE anfangen willst. Wenn die Miete die Kreditrate nicht trägt, ist das ein Verlustgeschäft bis der Kredit irgendwann mal abbezahlt ist. Du hast ein grosses Klumpenrisiko damit und evtl Ärger mit den Mietern, den du dann aus 400km Entfernung lösen musst.

  • Ich bin damals aus anderen Gründen gekommen,.Ich war immer der Meinung ich bin ganz umgänglich.Hatte immer viel Anklang in Ar eit und Kollegenkreis.Die Schweiz hat es mir nicht leic ht gemacht ob wohl ich keiner Fliege etwas zuleide tue.Die Argumente von den anderen Forumteilnemern sehe ich wirklich änlich...Wallis ist echt speziell.
    Wenn Du nicht unglücklich mit Deinem Leben bist...plädiere ich zum Belassen des Lebenstandarts.
    Auch beruflich ist es immer noch nicht leicht für mich...nach 3,5Jahren.
    Da braucht man Sitzfleisch.Und mein positives Privatleben kann es nicht komplett rausreissen.Pflege halt.Auch hier ist es nicht leicht.
    Lg Honigbiene

  • Hast du auch schonmal mit deiner Familie (Eltern und Schwiegereltern) darüber gesprochen?
    Für mich habe ich festgestellt, dass da doch einiges an Gegenwind aus der Richtung kommt.


    Nur wegen dem Geld mach ich das nicht. Die Landschaft alleine zieht bei mir auch nicht. Die Firma bei der ich im Oktober anfangen werde hat einen riesengroßen Anteil auf der Pro Liste. Danach kommt die Freizeit (mit der Familie). Pro Schweiz war also auch noch „Mehr Zeit gemeinsam als Familie“.


    Wegen den Lebenshaltungskosten war ich auch recht lange verunsichert. Wir gehen hier aber auch kaum ins Restaurant oder Kino. Mit den Kids ist zuhause genug Programm. Wie es am Schluss unterm Strich aussieht, kann ich vielleicht mal im Januar 2021 sagen, bis dahin muss sich ohnehin erstmal alles einpendeln.


    Wir haben uns mental jetzt fast ein Dreivierteljahr auf die Schweiz „vorbereitet“. Wobei vorbereitet ein zu großes Wort dafür ist.


    Im Grunde ist bei uns die Situation ähnlich. Haus in Deutschland, jetzt seit kurzem zwei Kinder und im Oktober geht es dann nach Zürich.

  • Ich würde an deiner Stelle mal deinen jetzigen Arbeitgeber mit der Auswanderungsidee konfrontieren. Natürlich wird er beim Gehalt nicht mithalten können, aber vielleicht geht doch bisschen was und dann ist der finanzielle Anreiz auch nicht mehr so groß abzuwandern. Zumal ins Wallis, das muss man schon wirklich wollen.

  • Ich würde an deiner Stelle mal deinen jetzigen Arbeitgeber mit der Auswanderungsidee konfrontieren.

    Damit wäre ich eher vorsichtig. Denn was du deinem Arbeitgeber damit sagst ist, ich will mehr, sonst gehe ich woanders hin.
    Ein Angebot als "Verhandlungsgrundlage" für das nächste Mitarbeitergespräch ist wirklich sehr selten eine gute Idee und führt meistens nicht zu einem Erfolg.

  • Damit wäre ich eher vorsichtig. Denn was du deinem Arbeitgeber damit sagst ist, ich will mehr, sonst gehe ich woanders hin.

    Also ich für meinen Teil schätze offene Kommmunikation. Und wenn ein Mitarbeiter nicht zufrieden ist - sei es finanziell oder von seinen Aufgaben - dann ist mir natürlich daran gelegen, dass ich das weiss. Somit habe ich dann zumindest die Chance etwas zu ändern. Genauso würde ich einen Mitarbeiter ja auch nicht einfach so rauswerfen, sondern zunächst wiederholt das Gespräch suchen.


    Aber genau hier liegt eine gewisse Asymmetrie in der gesellschaftlichen Wahrnehmung: Wenn ich morgen alle Mitarbeiter kündige, weil ich in Bulgarien günstigeren/besseren Ersatz gefunden habe (die nur 1/5 so "teuer" sind), wäre das eine riesige Katastrophe. Und sowas kann man gesellschaftlich sowieso nicht machen. Wenn aber Mitarbeiter geschlossen gehen möchten, weil Sie in einer anderen Firma 10% mehr Lohn bekommen, dann ist das normal: Schliesslich muss ja jeder sehen wo er bleibt.


    Für mich ist das alles eine erste Form der Verrohung unseren sozialen Umgangs miteinander. Und das blöde ist: Ich erachte das als vollkommen unnötig. Eine offene und durch Verständnis geprägte Kommunikationskultur (ob geschäftlich oder privat) ist sehr viel mehr Wert als alle Gesetze und Regeln dieser Welt. Bitte vergesst nicht, dass wir in der Schweiz ganz klar im Hochlohnumfeld arbeiten. Wenn eine Firma sparen möchte, dann lohnt es sich zuerst hier anzusetzen und nicht in Indien...

  • Also ich für meinen Teil schätze offene Kommmunikation.

    Geht mir genau so. Meiner Meinung nach gehöhrt zu einer Vorderung auf mehr Vergütung halt auch weitaus mehr als nur ein Vertragsangebot einer anderen Firma.
    Der wunsch nach mehr Lohn ist ja nicht verkehrt, nur vergessen viele, dass es sich ja um ein Geschäft handelt.


    Du wirst einem Arbeitnehmer für gewöhnlich ja keine Gehaltsanpassung anbieten, wenn sich die Leistung des Arbeitnehmer seit der Erstverhandlung nicht positiv entwickelt hat.


    Tomm sollte meiner Meinung nach überlegen, warum er wechseln möchte, liegt es am bestehenden Arbeitsumfeld würde ich auch empfehlen, das Gespräch mit dem jetzigen Arbeitgeber zu suchen. Dabei kann man natürlich zum Ausdruck bringen, dass ein Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber nicht ausgeschlossen ist.


    Insgesamt ist das Thema der Vergütung von Arbeitsleistung immer ein schwieriges Thema und sehr selten durch aussenstehende bewertbar. Da sich Tomm aber nun lange nicht mehr zum Thema gemeldet hat, werde ich wohl warten bis er sich wieder zu Wort meldet.

  • Bei mir bekommt ohne Ausnahme jeder Mitarbeiter jährliche eine kleine Gehaltserhöhung - inklusive Reinigungspersonal und Studenten. Treue sollte belohnt werden. Wenn ich davon profitiere, soll auch der Mitarbeiter profitieren.


    Ausserplanmässige Erhöhungen sind bei mir aber auch selten. Einen Bonus gebe ich schneller mal, wenn etwas sehr gut gelaufen ist. Und teilweise passe ich auch die Gehälter einer Funktionsstufe an die Konkurrenz an (das könnte bspw. bei so einem Gespräch herauskommen). Ein anderes Angebot würde mich aber nicht dazu verleiten für den Mitarbeiter das Gehalt zu erhöhen - da hast Du recht.

  • Was sind denn eure Gründe gewesen und was spricht klar für die Schweiz? Wo liegen die Vorteile gegenüber Deutschland?


    Was für die Schweiz spricht? Sie ist rein :face_with_tongue: Zumindest in meiner Empfindung. Politisch bin ich ein sehr aufmerksamer Beobachter und die Politik in der Schweiz ist eine andere als in Deutschland. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Schweizer/die Schweizerin eine andere Mentalität hat, nicht auf der Ebene "können sie kein richtiges Deutsch?" sondern mehr in der Tiefe. In der Lockdown-Zeit in DE und CH ist mir das so richtig bewusst geworden, habe jeden Tag 10vor10 geschaut.


    Abgesehen von der politischen Struktur ist die Schweiz ein landschaftlich sehr schönes Land, habe es in den 80er und 90er Jahren oft übers Wochenende bereist. In Österreich, im traumhaft schönen Salzkammergut, am Wolfgangsee, mein damaliger Arbeitsplatz für 3 Jahre, hat mir jemand gesagt, der Ausblick hier auf Berge mit Schnee und See ist ein Dreck im Vergleich zur Schweiz :fearful_face: