• Guten Morgen zusammen,


    meine Freundin und ich (22)möchten dieses Jahr in die Schweiz auswandern. Am liebsten in die Zentralschweiz, allerdings deutschsprachig. Meine Freundin ist Optikerin, daher hat sie kein Job-Problem. Ich bin gelernter Bürokaufmann mit gut einem Jahr Berufserfahrung. Seit einem Jahr bin ich Zugbegleiter. Da liegt natürlich eine Bewerbung bei der SBB nahe. Sollte das nichts werden, würde entweder Büro oder Detailhandel in Frage kommen. Das Problem im Detailhandel ist, dass die meisten nur 50-80 % Stellen anbieten. Ich habe schon einige Büro-Bewerbungen versendet, habe allerdings das Gefühl, dass der kaufmännische Bereich sehr überlaufen ist. Weiß jemand ob Temporärfirmen im Büro-Bereich weiterhelfen können? Ich wäre für ziemlich alles bereit, nur um erst mal Fuß fassen zu können. Kennt jemand gute Temporärfirmen oder einen nicht „überlaufenen“ Quereinsteigerbereich? Französischkenntnisse DELF B1 sind vorhanden, ebenfalls gute Englischkenntnisse. Wenn erst mal Fuß gefasst ist, würde ich gerne mein Abi in der Schweiz nachholen und meinen Traumjob Dolmetscher studieren.


    Vielen Dank für eure Hilfe

  • Hallo Marcus


    Bei den meisten Dingen kann ich Dir nicht helfen.

    Wenn erst mal Fuß gefasst ist, würde ich gerne mein Abi in der Schweiz nachholen und meinen Traumjob Dolmetscher studieren.

    Aber dabei vermutlich schon, weil wir viele Kunden in der Übersetzungsbranche haben und auch für viele Grosskonzerne die CAT Tools hosten. Ich rate Dir aber dringend dazu, dass Du diesen Traum noch einmal überdenkst. Das ist echt hartes Brot und Dir muss klar sein, dass sich nur noch mit der Revision Geld verdienen lässt. Dolmetschen und Übersetzen zahlt in der Schweiz fast niemand mehr - leider. Das geht im Ausland günstiger.


    Gruss,
    Jan

  • nur um erst mal Fuß fassen zu können

    Hallo Marcus, willkommen im (eingeschneiten) Schweiz-Forum. :smiling_face: Wenn Du mit einer 50-80% Stelle auch die Aufenthaltsbewilligung zugesprochen bekommst, dann wäre das doch ein erstes Fußfassen. -- Sprachen lernen als Hobby macht echt Laune, beruflich, da glaube ich den Worten von Jan, ist das schon sehr überlastet. Auch als Textschreiber übers Netz verdienst Du nur Cash, wenn Du Kontakte hast. Die Blüten des "Home-Office" nehmen viel Raum ein, sie erhöhen das Angebot bei gleichbleibender Nachfrage und senken damit den Preis. Mein Tipp: Irgendwas studieren im Beriech Medizin oder Pflege. In Zürich existiert ein Studiengang Virologie, da hättest Du mit Abschluss sicher beste Reputationen; global betrachtet. Direkt Medizin studieren ist ewig Lang, und erst als "Halb-Opa" bist Du ein beruflich ausgereifter Arzt. Vielleicht in der Pflege, die Bevölkerung in DE und auch in CH wird immer älter, Pflege wird (ist) ein großes Thema. Immer als gedankliche Grundlage, seit 2020 sind wir in der Transformation von einer Hygienegesellschaft mit einer Toilette in der eigenen Wohnung und Händewaschen, zu einer Hygienegesellschaft mit einer Pandemie in der empirischen Begegnung eines langen Tunnels; deren Lokführer auf Sicht fahren. :face_with_tongue: Auch Psychologie bietet ausgesprochen viele Unterkategorien (Fachbereiche), viele Menschen benötigen durch die Kollateralschäden der Pandemie Hilfe, dauerhaft. Wenn Du es gebacken bekommst, einen Job als Bürokaufmann zu erlangen, der Dich in CH wirtschaftlich stabilisiert (im Tandem mit Deiner Freundin) und auch Deinen Aufenthalt deckelt und Du zudem die Kraft hast, Deine "eigentliche" Ausbildung voranzutreiben, dann Hut ab :smiling_face:


    Als Comic-Figuren Sammler habe ich mal zwei Fotos gemacht, um meine Gedanken für Dich zu visualisieren :face_with_tongue::grinning_squinting_face::smiling_face_with_sunglasses:



  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das klassische übersetzen ist auch ziemlich überlaufen. Ich würde gerne was für IT übersetzen oder eben seltene Sprachen. Meine Freundin hat nächste Woche ein Gespräch in Luzern und die Bewerbung an die SBB und an Coop ist auch seit gestern raus. Am Montag fahren wir nach Luzern, um meiner Freundin die Gegebenheiten dort mal zu zeigen. Falls eine Zusage kommt, brauche nur noch ich eine und dann sind wir ab dem 01.08. auch hier :smiling_face:
    Kann’s kaum erwarten endlich was neues zu sehen
    Ich glaube es ist sinnvoll, direkt das allgemeine Abi nachzuholen, da es doch einige Studiengänge gibt, die mich interessieren und auch in der Zukunft sinnvoll sind .

  • oder eben seltene Sprachen

    In einer TV-Sendung gab es einen Sketch: Ein Banker erklärt einem Leien-Reporter die Finanzwelt und dieser versteht nix. Hat der Reporter die Idee: "Erklären Sie es mir doch so, wie Sie es Ihrer vierjährigen Tochter erklären würde." Schaut der Banker kurz verdutzt und rattert dann seinen Text in Chinesisch :face_with_tongue: Wirtschaftlich wohl diese Sprache, oder etwas arabisches. Aus Lust eine Fremdsprache zu erlernen und in diesem Fall vielleicht noch zu studieren, echt geil! Ich habe mal ein Episode lang davon geträumt in Ankara ein paar Semester Türkisch und Türkische Geschichte zu studieren. Diese Sprache fasziniert mich schon immer, (4.000 Worte "tief in die eigene Psyche lustvoll hineingehämmert) vereinsamen in einem Seedorf. Welche Sprache würdest Du aus Lust und Interesse studieren wollen?

  • Heute gab es eine Absage der SBB..war eigentlich meine größte Hoffnung
    Ich lerne seit einem halben Jahr Russisch das finde ich echt interessant
    Aber es ist wirklich schwierig ich kann schon leichte Texte lesen aber wenn ein Muttersprachler sich unterhält versteh ich nur einzelne Fetzen oder Bindewörter
    Was noch sehr interessant ist ist Finnisch, Baskisch und Georgisch. Alles sprachen die hier kein Mensch können muss, aber die Geschichten dieser Sprachen ist echt interessant. Und in Finnland gibt es viele Startups, die evtl Übersetzer brauchen könnten in 6-7 Jahren wenn sie groß sind. Wäre noch eine „Marktlücke“.
    Chinesisch ist interessant, allerdings diese vielen Zeichen zu studieren ist relativ eintönig. Arabisch ist auch interessant. Generell interessieren mich aber eher Sprachen, die relativ isoliert oder komplett isoliert sind, wie Baskisch oder Koreanisch.
    Oder eben einige Sprachen aus dem Kaukasus.

  • Rückschläge gibt's immer wieder... Einfach nicht unterkriegen kannst.


    In aller Regel übersetzt Du in Deine Muttersprache. Das wäre ja Deutsch. Und gezahlt wird in aller Regel - auch bei Softwareüberstzungen - in Zeilen und das einfach pro Sprachpaar. Nun: Man verdient damit nicht viel Geld - grundsätzlich. Nun ist es aber so, dass man die Dienstleistung der Übersetzung in Deine Muttersprache (Deutsch) aus anderen Ländern (Deutschland) erheblich günstiger erbringen kann als aus der vergleichsweise teuren Schweiz. Neben Deinem Enthusiasmus für Sprachen solltest Du die Wirtschaftlichkeit nie aus den Augen verlieren. Das wird eine ganz enge Nummer. Selbst die Koordination der meisten CH-Sprachdienstleister liegt unterdessen meist im Ausland - oft nicht einmal innert der EU.


    Wenn Du das wirklich möchtest, musst Du Dir ein Fachgebiet aufbauen, bspw. "Medizinische Übersetzungen" oder "Juristische Übersetzungen" - etwas in der Art - und dann als Freelancer feuer geben (mit dem Risiko). Das wird aber innerhalb der Schweiz nur für Standardsprachpaare aufgehen mit denen Du dann bspw. bei grossen Firmen und der Verwaltung (die AHV lässt bspw. auch sehr viel übersetzen) anheuern kannst. Das Agenturgeschäft ist hingegen wirklich hart.

  • Georgisch hat ein hoch interessantes Alphabet :smiling_face: Finnisch stelle ich mir sehr schwer vor und nicht so viele Menschen sprechen diese Sprache. Koreanisch ist jedenfalls ein großer Markt und falls die Pandemie die nordkoreanischen Machtverhältnisse "wegspülen" sollte, ist da ein ganzes Land zum Urbanisieren. :fearful_face: Bei Chinesisch ist auch die Schwierigkeit, dass ein Wort in drei unterschiedlichen Aussprachen etwas völlig anderes bedeuten kann. So etwas haben wir auch im Deutschen, aber eher insoliert in Phrasen. Russisch finde ich langweilig, das hat aber bei mir persönliche Gründe. Viel Erfolg :smiling_face:

  • Ich habe mal vor ein paar Jahren für knapp 2 Wochen Georgien bereist, sehr interessantes Land, sowohl positiv wie negativ :winking_face:
    Dort habe ich eine deutsche Bekannte besucht, die im akademischen Austausch Dienst temporär als Deutschlehrerin gearbeitet hat, die Frau ist im Gegensatz zu mir äusserst sprachbegabt und spricht unter anderem fliessend Russisch, Italienisch, Französisch usw. In Georgien war sie nach 2 Jahren Aufenthalt, u.a .mit persönlicher Sprachlehrerin so gerade eben in der Lage in einem Cafe einen Kaffe zu bestellen und bekam trotzdem noch Blicke zugeworfen die wohl heissen sollten "der gute Wille zählt auch" ;-).
    Beim Essen gilt man dort übrigens als Vegetarier wenn man den Beilagensalat nicht links liegen lässt, aber der Wein ist sehr gut :smiling_face:



    Zu den Übersetzungen, nach meine Erfahrungen gibt es eine gewisse Lücke bei technischen Übersetzungen innerhalb von Software die mehrsprachig sein muss. Viele normale Übersetzungsbüros können nicht mit computerlesbaren Formaten umgehen, man liefert z.b. eine strukturierte XML-Datei die die deutschen Texte schon computerlesbar enthält und das Büro weiss dann nicht was die mit diesen komischen spitzen Klammern anfangen sollen und der arme Software-Ingenieur muss dann die übersetzen Texte wieder einzeln kopieren

  • Ich hatte die IT-Sprachen außer Acht gelassen, fillg1 Du erinnerst mich daran. Was ist man/frau dann? Programmierer? Coder? "Übersetzung von Software" allein der Gedanke, da qualmt mir der Kopf. Das mag wirtschaftlich bewertet sicher sehr zukunftsträchtig sein, aber wichtig ist die Basis, nicht die Fähigkeit einen Geldautomaten im Vatikan auf Latein umzustellen, oder sich lustige Gedanken machen, wie die Römer in der Jetztzeit einen Hubschrauber nennen würden. So viel Basis dann auch wieder nicht :face_with_tongue: Eine lebendige Sprache, eine ungewöhnliche Sprache, durch reden kommen die Leute zusammen. Welchen Weg ein junger, gelernter Bürokaufmann gehen wird, gehen will, gehen kann, ich würde mich über Wasserstandmeldungen hier im Forum freuen. :smiling_face:

  • @Amadeus
    Mit Softwareübersetzung sind schon gewöhnliche Sprachen gemeint, es müssen die Texte übersetzt werden die dem Benutzer angezeigt werden, das Program erkennt z.b an den Einstellungen des Betriebssystems welche Sprache gewünscht ist und zeigt dann den richtigen Text an. Früher gab es mehr oder weniger für jedes Sprache eine eigene Version die man einzeln installieren musste, während heutzutage man die Sprache meistens auch innerhalb des Software selbst umstellen kann.
    Aber wir schweifen ab :winking_face:

  • Hey zusammen :smiling_face:

    Sorry für die späte Antwort allerdings war ich mit dem Schreiben von Bewerbungen beschäftigt. Da es als Kundenbetreuer bei der SBB nicht geklappt hat, bewarb ich mich nochmals für eine Umschulung zum Zugverkehrsleiter, und siehe da, „Sie haben unser Interesse geweckt“. Bei der SZU in Zürich habe ich auch ein Gespräch im Mai als Fahrdienstleiter. Langsam läuft es. Bei letzterem geht es erst im Februar los, allerdings hat meine Freundin voraussichtlich eine Zusage für August. Werde mich dann vorübergehend nach einem Verkäuferjob umsehen. Ich werde mal sehen wohin die Reise geht, Züge koordinieren macht mir Spaß und ich werde mich da reinarbeiten und nach einigen Jahren kann man über ein Studium nachdenken. Die Schweizer wollen meines Wissens nach eher etwas langfristiges. Bei der SBB hat man eben auch uneingeschränkte Möglichkeiten. Optimal wäre natürlich, irgendwann entweder für die Betriebsplanung oder Vertrieb übersetzen zu können. Stand jetzt aber nur ein Wunschtraum. Wohnungen in Zürich und Luzern sind ziemlich unbezahlbar, deshalb gehts eher Richtung Olten, da meine Verwandtschaft dort wohnt und da der AG ein GA bezahlt, außerdem sinnvoll. Waren Dienstag bereits in Stans Nidwalden zu einem Vorstellungsgespräch, dort ist es auch sehr schön, allerdings fast noch teurer als Luzern direkt. (Seeufer halt) Wollte kaum mehr zurück nach DE, kann es kaum erwarten. Vielen Dank für eure interessanten Antworten, würde mich freuen mit euch in Kontakt zu bleiben.


    Marcus

  • Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG   Was es alles gibt :smiling_face: uneingeschränkte Möglichkeiten, bei so einem Konzern, sicher. Und bezogen auf Deine Wunschsprache, vielleicht ist die SBB AG irgendwo auf der Welt - bei einer örtlichen Bahngesellschaft Mitanteilseigner, und Du sprichst vielleicht die passende Sprache für den neuen Betriebsplan. :thumbs_up:

  • Die SZU ist echt familiär und sehr freundlich. Habe mich schon als Mitarbeiter gefühlt. Auch die Lage am See ist wunderbar. Natürlich sind die Möglichkeiten bei der SBB größer, allerdings habe ich das Gefühl, da ich meine DELF B1 Diplom erst am 10.07. mache, eine Absage deswegen zu bekommen. Bei der SZU bin ich unter den letzten 2-3 Kandidaten. Meine Familie ist begeistert und unterstützt mich dabei, finde ich echt toll. Gibt es eigentlich auch Treffen des Forums? Scheine mit den meisten hier auf einer Wellenlänge zu sein

  • Hallo Marcus, viel Erfolg bei der SZU. Nur so als Hinweis, sie liegt nicht am See, sie fährt ins Sihltal und auf den Uetliberg. Klar von da oben und von der Felsenegg hat man Seeblick. Zudem ist das Sihltal wunderbar.


    Wenn du hier bist, also bei der SZU, sag Bescheid, dann gegen wir einen Kaffee trinken.


    Liebe Grüsse Monika

  • Das können wir gerne machen. Könnte sich noch bisschen ziehen, da sich meine Freundin bei einer Kette beworben hat, diese Sie haben wollten, allerdings wurde sie jetzt an eine andere Filiale vermittelt, da in der ursprünglichen kein Platz mehr sei. In der neuen Filiale möchte die Filialleiterin nun noch ein Videogespräch und erst dann ein Gespräch vor Ort. Also noch mal zurück zum Anfang. Ist so ein Doppelgespräch üblich in der Schweiz?

  • Das können wir gerne machen. Könnte sich noch bisschen ziehen, da sich meine Freundin bei einer Kette beworben hat, diese Sie haben wollten, allerdings wurde sie jetzt an eine andere Filiale vermittelt, da in der ursprünglichen kein Platz mehr sei. In der neuen Filiale möchte die Filialleiterin nun noch ein Videogespräch und erst dann ein Gespräch vor Ort. Also noch mal zurück zum Anfang. Ist so ein Doppelgespräch üblich in der Schweiz?

    War bei mir genauso :thumbs_up:


    Ich hatte zuerst ein Video-Vorstellungsgespräch und nachdem das so gut gelaufen ist haben sie mich noch persönlich eingeladen.

    Dort konnte ich dann auch das Team kennenlernen :smiling_face_with_smiling_eyes:

  • War bei mir genauso :thumbs_up:


    Ich hatte zuerst ein Video-Vorstellungsgespräch und nachdem das so gut gelaufen ist haben sie mich noch persönlich eingeladen.

    Dort konnte ich dann auch das Team kennenlernen :smiling_face_with_smiling_eyes:

    War das persönliche Treffen dann nur ein Vertragsgespräch oder hast du zu dem Zeitpunkt immer noch Konkurrenz gehabt ? :smiling_face:

  • War das persönliche Treffen dann nur ein Vertragsgespräch oder hast du zu dem Zeitpunkt immer noch Konkurrenz gehabt ? :smiling_face:

    Ich denke zu dem Zeitpunkt war ich bereits in der engen Auswahl. Die Vertragsangelegenheiten hatten wir zum Teil schon vorab per Video besprochen und dann im Nachgang am Telefon.


    Das persönliche Gespräch war bei mir ohne HR nur mit der Abteilungsleitung und dem Team. Ob es zwischenmenschlich passt und von der Arbeit her denke ich.