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Schweizer Mentalität

  • Mina
  • 20. April 2016 um 12:58
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    • 20. April 2016 um 12:58
    • #1

    Hallo zusammen

    Vor einiger Zeit hatte ich versprochen, einen Thread zum Thema "Schweizer Mentalität" zu eröffnen, da mir als Schweizerin immer wieder kleinere und grössere Unterschiede auffallen, wenn ich mit Leuten aus Deutschland /Österreich zu tun habe.
    Natürlich kann man niemals verallgemeinern und ganz wichtig scheint mir auch zu berücksichtigen, dass bei weitem nicht alle, die einen Schweizerpass besitzen, sogenannte "Urschweizer" sind.

    Im Netz fand ich einen Artikel zum Thema, den ich als sehr lesenswert empfinde. Den Link dazu findet man am Ende dieses Beitrags. Erst einmal werde ich versuchen, aus meiner ganz eigenen Sicht aufzuzeigen, welche Unterschiede mir besonders ins Auge fallen. Hierbei beziehe ich mich auf die sogenannten Urschweizer, auch öfter mal Eidgenossen genannt.

    Direkte Demokratie

    Oft ertappe ich mich dabei, dass es mich ein wenig ärgert, wenn ausländische Mitbürger anfangen, über unser politisches System zu diskutieren und dabei häufig nicht mal zwischen Wahlen und Abstimmungen unterscheiden. Die Wahl von Politikern hat nicht dasselbe Gewicht, wie es Abstimmungen haben, die durchschnittlich 4x pro Jahr stattfinden. Für mich ist das ein Zeichen, dass man sich nicht wirklich mit der direkten Demokratie auskennt, sich aber zugesteht, darüber zu urteilen.

    Das Stimmrecht bedeutet für uns viel mehr, als alle 4 Jahre einzelne Personen zu wählen, die dann "für's Volch" sprechen und entscheiden. Das Selbstverständnis des Mitspracherechts wird vielen Schweizern quasi in die Wiege gelegt und wir wachsen mit dem Bewusstsein auf, dass wir selbst mitverantwortlich sind, wie sich unsere Willensnation entwickelt. Dazu gehört aber auch, dass man Mehrheitsentscheide als solche akzeptiert und mitträgt. Hieraus erwächst teilweise ein gewisser Unmut gegenüber Kritik von aussen, da man diese viel persönlicher nimmt, als wenn "die Regierung" einfach bestimmt und das Volk sich daran zu halten hat. Natürlich können auch unsere Parlamentarier vieles bestimmen, ohne das Volk zu befragen, tragen jedoch immer das Risiko eines Referendums. Nicht selten kommen so Themen zur Abstimmung, deren Ergebnis vom Parlament "geschluckt" werden müssen.

    Sprache(n) und Dialekte

    Die Deutschschweiz ist geprägt von vielen regionalen und kantonalen Dialekten. Sie alle fasst man zusammen mit dem Begriff "Schwizerdütsch". Auch wenn es wissenschaftlich vielleicht anders gesehen wird, empfinden viele Deutschschweizer das von Geburt auf erlernte und gesprochene Schwizerdütsch als Muttersprache. Hochdeutsch wird erst in den Schulen gelernt und bereitet aufgrund vieler Unterschiede (Begriffe, Satzstellung etc.) dem ein oder anderen Mühe. So kommt es dann auch vor, dass gewisse Begriffe (z.B. parkieren, grillieren) von Deutschen belächelt werden, was beim Schweizer das Gefühl auslöst, dass man ihn nicht ernst nimmt. Auch Aussagen wie: "lern mal richtig Deutsch" tragen nicht zu einem besseren Miteinander bei, denn für uns ist unser jeweiliger Dialekt keine falsche Sprache, sondern ganz einfach unsere Sprache, die im Alltag überall völlig selbstverständlich gesprochen wird. Nicht umsonst bezeichnen wir Hochdeutsch als "Schriftsprache", da wir es nur als solche benutzen. Auch haben Dialekte in der Deutschschweiz keinerlei negative Bedeutung, da sie vom Bauer bis zum Akademiker im Alltag benutzt werden.

    Ich musste mir auch schon öfter mal von Deutschen anhören, dass ich doch gefälligst Hochdeutsch sprechen soll (meist am Telefon durch Mitarbeiter von Schweizer Firmen). Wenn ich dann anmerke, dass wir hier in der Schweiz sind und ich in meiner Muttersprache spreche, bekomme ich nicht selten zu hören, dass die Schweiz ja viersprachig sei und eine der Landessprachen eben Deutsch ist. Das sind Momente wo ich mich dann frage, wie der Gesprächspartner wohl reagieren würde, wenn er/sie in Deutschland aufgefordert würde, eine Fremdsprache zu sprechen. Oder wie es wäre, wenn eine türkische Mitarbeiterin einer Schweizer Firma mich auffordern würde, gefälligst Türkisch zu sprechen. :fearful_face:

    Kein Problem habe ich jedoch, wenn Deutsche zwar kein Schweizerdeutsch sprechen, es jedoch zumindest verstehen. Und wenn mich jemand freundlich darum bittet Hochdeutsch zu sprechen, tue ich das. Jedoch musste ich leider die Erfahrung machen, dass es eben nicht als Bitte, sondern als Einforderung, ja fast Befehl daherkommt. So offen ich auch bin, das ist dann der Moment, in dem bei mir die Eidgenossin durchbricht. *schmunzel"

    Nicht selten stosse ich auch auf die Aussage, dass wir Deutschschweizer einen sprachlichen Minderwertigkeitskomplex gegenüber Deutschen hätten, da diese sich doch viel trefflicher äussern könnten. Ich weiss nicht, wie es anderen Schweizern geht damit, aber ich habe noch nie so empfunden. Immerhin sind wir durch die Medien nicht ganz ungeübt, was Hochdeutsch angeht. Seit es TV gibt, empfangen wir auch deutsche Sender, mit den Jahren sogar mehr, als Schweizer Sender. Auch alles schriftliche wird (ausser im privaten Bereich) in Schriftsprache geschrieben. Dennoch hat Schweizerdeutsch einen hohen Stellenwert, den man nicht unterschätzen sollte, wenn man als Ausländer hier lebt.

    An dieser Stelle möchte ich nochmal auf den eingefügten Link verweisen. Es macht wenig Sinn, nun quasi das Rad neu zu erfinden, wenn man im verlinkten Artikel bereits soviele Infos zur Schweizer Mentalität erfährt, wie ich sie nicht ausführlicher beschreiben könnte. Daher werde ich mich auf die oben erwähnten Punkte beschränken, stehe aber jederzeit gerne für Fragen zur Verfügung.

    Hier der Link: http://schweiz.websieb.info/mentalitaet.html

    Liebe Grüsse
    Mina

  • Maik
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    • 21. April 2016 um 19:53
    • #2

    Vielen Dank Mina, für deinen Beitrag, deine Mühe, den Link und deinen offenen Worte.

    Ich freue mich sehr, dass du dir als Schweizerin die Zeit genommen hast. Ist nicht selbstverständlich. Ich hoffe, dass dieser Beitrag, den ein oder anderen vor einen unglücklichen Situation bewahrt und zu mehr Verständnis führt.

    Liebe Grüsse
    Maik :thumbs_up:

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  • artur
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    • 22. April 2016 um 00:00
    • #3

    Hoi Mina,
    versuche ja auch immer schwiizerdütsch zu sprechen nach 4 jahren hier, kommt vllt. nicht immer gut an aber ich tues trotzdem :winking_face:
    Bin eher beleidigt wenn die schweizer mit mir am telefon hochdeutsch sprechen, ja das mit der höflichkeit find es mitlerweile schrecklich wenn ich in de bin und alles sind so scheinbar unhöflich,
    aber das ist auch nicht so gemeint, wir sind halt so :winking_face:
    man sollte immer aufeinander zu gehen.

    lg artur

  • Mina
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    • 22. April 2016 um 14:59
    • #4

    Mike

    Sehr gerne geschehen. Es würde mich freuen, wenn es dem ein oder anderen eine Hilfe sein kann. :smiling_face: Wir Schweizer haben ja auch unsere Befindlichkeiten, wenn es um gewisse Themen geht. :winking_face:

    @artur

    Richtig, man sollte aufeinander zugehen, das sehe ich auch so (sonst wäre ich nicht hier im Forum).
    Wichtig ist, nicht zu vergessen, dass mein Beitrag hier nur die weniger schönen Begegnungen mit Deutschen aufzeigt und zu welchen Reaktionen dies bei bei mir (und wie ich weiss, auch bei vielen anderen Schweizern, die dennoch offen sind und ihren Teil versuchen beizutragen). :smiling_face: In meinem Freundeskreis gibt es viele Deutsche und die positiven Erfahrungen überwiegen (auch mit deutschen Arbeitskollegen). Aber wie überall, gibt es Ausnahmen.
    Die Probleme liegen ja auch oft daran, dass es halt viele Deutsche gibt (bei weitem nicht alle!), die sich zuwenig informieren, bevor sie hierherkommen und denken, es sei ja eh alles wie in D.

    Wir sind schon irgendwie ein eigenes Völkchen, was für Zugezogene sicher auch nicht immer einfach zu verstehen ist. Aber wir sind halt so. :winking_face:

    Liebe Grüsse
    Mina

  • lullyfy
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    • 22. April 2016 um 15:23
    • #5

    Ein "eigenes Völkchen" ist wohl jedes Grüppchen Mensch auf seine Art und Weise

    Auch die Eigenheit sich im Ausland eher "unter sich" zu halten, wird ja von den Deutschen immer gern an Zugezogenen aller Herrenländer kritisert.
    Ist irgendwo ja auch berechtigt - wie soll man sich einleben in der anderen Gesellschaft, wenn man lieber eine zweite der eigenen Herkunft bildet?
    Aber bei den Deutschen hab ich das auch schon in einigen Ländern beobachten dürfen.
    "Die Doofen" machen das genau so, wenn sie selbst die Fremden/Neuen sind

    Hab mittlerweile auch schon von vielen Rückzüglern erzählt bekommen, die sich auf Dauer in der Schweiz einfach nicht wohlgefühlt haben, weil sie
    nie richtig angekommen sind, sich nie so ganz willkommen gefühlt haben und der Ansicht waren, dass die Schweizer eben lieber "unter sich"
    bleiben.
    So wäre dann wieder alles ein ewiges Geben und Nehmen.
    Wer sich nach wenigen Fehlversuchen lieber zurückzieht, lebt eben zurückgezogen und wer nicht auf andere offen zugeht, sondern mit
    Erwartungen, Vorurteilen und Forderungen, dem wird wohl ebendies auch entgegengebracht.
    Das bestätigen zumindest meine bisherigen Auslandsaufentahlte, im Rahmen meines Studiums, so:
    Ich kam mit einer Gruppe Deutschen an, bin einfach kein Rudeltier und verlor mich so wie überall auch dort in der Menge. Wiedergefunden wurde
    ich dann wie gewohnt von bunten Randfiguren jeglicher Herkunft - Einheimische wie Zugezogene wie Einheimische mit anderer Herkunft.

    Darauf hoffe ich nach meinem Umzug in die Schweiz natürlich auch wieder.
    Mein Partner ist bereits vor einigen Jahren wegen der Liebe ausgewandert und fühlt sich erst in der Schweiz zum ersten Mal richtig "Zuhause".
    Er mag die Mentalität der Schweizer lieber, als in der Heimat. - Liebt Land und Leute könnte man es zusammenfassen und möchte am liebsten nie
    wieder weg.
    Darum stellte sich die Frage auch gar nicht groß, wer nun wo hinzieht
    Ich dachte immer es zöge mich irgendwann in kältere Lande - nach Skandinavien oder Kanada - und ganz dicht in Küstennähe, aber wie das
    Leben so spielt geht es nun in das Land, das ich als Kind fasziniert als "die Arche Noah" der Welt betrachtete und bei einer
    "Diskussion" mit meiner Mutter über die langsam entstehende EU
    entschieden meinte:
    Nein! Die Schweiz darf nicht in die EU! Die muss für sich bleiben, wie immer. Wenn die Welt einmal in Schutt und Asche
    liegt, dann ist in der Schweiz immer noch alles in Ordnung.

    Bin schon gespannt, wie sich das in der Praxis dann in Zukunft verhält, denn eines weiss ich leider jetzt schon:
    Sprechen werde ich Schweizerdeutsch nie auch nur ansatzweise...Ich komme aus einer plattdeutschen Gegend, meine Verwandten sprachen und sprechen alle
    Platt - verstehen tu ich das auch - nur Sprechen kann ich es einfach nicht :frowning_face:

    just become like a child that discovers the beauty of the world every moment again and again

  • artur
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    • 23. April 2016 um 00:50
    • #6

    ja ihr seid ebe so, vllt soltte man das einfach hinnehmen, ich bekomme hier einfach keinen anschluss, mag evtl. an mir liegen...

  • batschy
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    • 23. April 2016 um 11:33
    • #7

    Danke Mina für deinen Beitrag!

    Ich habe bisher festgestellt, das sich viele Deutsche wirklich nicht mit der Mentalität und der Lebensweise der Schweizer auseinandersetzen und die Schweiz quasi als "17. Bundesland" sehen. Darüber kann ich mir nur mit den Schweizern aufregen. Gut, ich werde sicher nie 100% ig Schwizerdütsch sprechen können, aber ich versuche es und verstehe fast alles und fordere auch alle auf, mit mir doch bitte in ihrer Muttersprache zu sprechen, ich bin schon froh, dass mich die Leute verstehen, wenn ich in Deutsch antworte.
    Ich liebe dieses Land und akzeptiere alle "Eigenheiten" (bitte nicht falsch verstehen), da muss ich mich halt anpassen.
    Habe das Glück, auch eine schweizer Kollegin zu haben, welche mir auch immer wieder Tipps gibt, um die Fettnäpfchen zu vermeiden.

    Schönes Wochenende
    Beate

  • Attila
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    • 25. April 2016 um 15:27
    • #8

    Eine kleine Story zum Thema. Ich habe mal eine Baustelle in Bellinzona/Tessin gehabt. Der GU war eine deutsche Firma (aus Bayern), ich war als Subunternehmer da. Alles wurde aus DE vom GU geliefert, aber eines Tages fehlten ein Paar wichtige Teile, wir mussten die notgedrungen vor Ort besorgen. Der Bauleiter vom GU hat herausgefunden, dass die örtliche Niederlassung eines deutschen Grosshändlers (wo sie das Zeug auch in DE kaufen) gerade in unserer Nähe ist. Wir sind dann zusammen hingefahren. Der Ur-Bayer ist vor mir rein ins Geschäft, mit einem lautem "Grüß Gott" hat er schon gleich mit einer gewissen Schärfe in seiner Stimme gefragt, wer dort Deutsch spricht. Alle schüttelten den Kopf. Er hat aber trotzdem auf Bayerisch weitererzählt, was wir brauchen. Kopfschütteln, "nix verstehen" Blicke. Er -immer noch lautstark zu mir- , komm, in so einem Saftladen kaufen wir nix, und schon waren wir draußen. Nun aber wie weiter? Ich habe dann um 5 Minuten gebeten, bin alleine zurück, habe extra in gebrochenem Deutsch gaaanz höflich gefragt, wer mir helfen könnte... Als hätte man zwischendurch komplett das Personal ausgetauscht, innert 2 Minuten haben sie telefonisch jemanden aus dem Büro geholt, der fließend Deutsch mit einem supersanften italienischen Akzent konnte. 10 Minuten später war ich mit der kompletten Ware zurück im Auto. Der Bayer fragt mich, wie haben sie denn das gemacht? Ich daraufhin aus Jux: naja, man muß halt Ungarisch können..... :face_with_tongue: Wahrscheinlich glaubt er heute noch, dass in Tessin die Leute alle Ungarisch können. :thumbs_up:

    :flag_Switzerland:

    2 Mal editiert, zuletzt von Attila (25. April 2016 um 17:38)

  • Tammy
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    Tammy
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    • 25. April 2016 um 19:45
    • #9

    Ich weiß nur das mein Mann mir von seinen 2 Fehlern in der Schweiz erzählt hat: Nr. 1,er hat angemerkt das die Schweiz teuer ist. Das kam nicht gut an und sie meinten nur zu ihm: die Schweiz ist nicht teuer,die Schweiz bietet Qualität! Seitdem umgehen wir das Wort "teuer"...
    Nr.2,man hat ihn gefragt ob er die jeweiligen Lizenzen hat um mit gefährlichen gasen und Flüssigkeiten zu arbeiten. Da meinte er das seine Lizenz Eu weit gilt und sicher passen wird. Daraufhin hat der Chef von der Firma mit der faust auf den tisch gehaut und lautstark gesagt: wir sind nicht in der eu,wir sind die Schweiz!
    Mein Mann hat mit seinem Wiener schmäh die Kurve gekratzt und hat zum Glück, trotz dieser fettnäpfchen,den job:)
    Aber ich fürchte jetzt schon das ich dort ne wandelnde Katastrophe sein werde...Ich werde mich aber bemühen nicht anzuecken! Schau ma mal;)

  • lullyfy
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    lullyfy
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    • 26. April 2016 um 14:45
    • #10
    Zitat von Tammy


    Aber ich fürchte jetzt schon das ich dort ne wandelnde Katastrophe sein werde...Ich werde mich aber bemühen nicht anzuecken! Schau ma mal;)

    :grinning_squinting_face:

    vielleicht musst du es als Chance sehen ein neues Talent zu erlenen:
    charmantes Fettnäpchentreten.
    ooder du machst es wie mein bester Freund - wenn du in ein Fettnäpfchen getreten bist, spring gleich voller Freude (wie ein kleines Kind in Gummistiefeln) ins nächste rein und hops dich so von Napf zu Napf aus dem Blickfeld des sprachlosen Publikums :confused_face:

    ...so oder so: viel Glück, dass du doch drumherum kommst!

    just become like a child that discovers the beauty of the world every moment again and again

  • Tammy
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    Tammy
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    • 26. April 2016 um 15:04
    • #11

    Danke lullyfy,ich werde mich bemühen! :winking_face:
    Jedenfalls werde ich dann Bericht erstatten wie's so läuft. ...:)

    LG,
    Tammy

  • Vero
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    • 3. Mai 2016 um 11:10
    • #12

    Es ist aber manchmal auch schwer, wirklich.

    Bin selbst für die Liebe in den Kanton Züri gekommen und fühle mich grösstenteils wirklich pudelwohl - was auch daran liegt, dass mein Partner Zürcher ist, ich ihn durch gemeinsame Freunde kennengelernt habe und der grösste Teil meines hiesigen Freundeskreises tatsächlich aus Schweizern besteht. Da kann man sich schon mal den einen oder anderen Tipp abholen. Trotzdem - als Deutsche ist es teilweise leider wirklich mühsam. Das beginnt schon beim gemeinsamen einkaufen: spreche ich zuerst, bekomme ich den typischen "Och ne, ne Dütsche"-Blick inklusive Antwort in Extra-Dialekt (kann es schlecht schriftlich erklären, jedoch ist es sogar meinem Freund schon aufgefallen). Wenn ich die Antwort dann verstehe und eben nur auf Hochdeutsch antworte, wird es schon langsam besser. Ganz gut ist es dann, wenn mein Freund etwas sagt. Denn dann wird ja klar, dass er Eidgenosse ist und dann kann ich ja nicht so schlecht sein ... Am Anfang fand ich es noch witzig, mittlerweile ist es mühsam. Wenn mein Partner nicht dabei ist, bleibt es oft bei dem genervten Blick. Mittlerweile manchmal auf beiden Seiten.
    Wobei mir auch aufgefallen ist, dass es besser wird, wenn ich einfach penetrant freundlich bleibe. Besonders im Geschäft werde ich nun teilweise schon direkt freundlich begrüsst und angelächelt obwohl alle wissen, dass ich Deutsche bin.

    Gleichzeitig habe ich einen deutschen Bekannten aus der Schulzeit hier wiedergetroffen, der seit einigen Jahren hier lebt. Und der hebt meiner Meinung nach das Thema Arroganz noch mal auf ein ganz anderes Level. Ja ja, die Schweizer sagt er dann. Und ich solle mich bloss nicht erdreisten, "Grüezi" zu sagen, denn wenn es wie "Grütze" klingt wäre es ja gewollt und nicht gekonnt und so weiter und so fort. Dem Grunde nach wären die Schweizer ja eh komisch, weil sie sich u.a. mittags die Zähne putzen (was für ein Beispiel, als würden Deutsche das nicht machen, aber gut).
    Die Schwester meines Partners habe ich gefragt, ob es wirklich so schlimm ist, wenn ich sozusagen im "gebrochenen Dialekt" spreche. Schliesslich ist es ganz normal, dass ich mir Ausdrücke angewöhne, wenn jeder (auf meinen Wunsch hin) mit mir Schweizerdeutsch spricht. Wie soll ich es auch sonst anständig lernen zu verstehen. Sie sagte mir dann übrigens, dass es ihr persönlich allemal lieber ist, wenn es jemand wirklich versucht - anstatt auf irgendeinem hohen Ross zu sitzen.

    Mit letztgenanntem Beispiel kann ich sooo gut verstehen, wieso viele Schweizer Mühe mit Deutschen haben, wirklich. Diese Überheblichkeit manchmal ist schon legendär. Trotzdem empfinde ich es als äusserst schade, wenn nun alle Deutschen über einen Kamm geschert werden. Natürlich liegt das in der Natur des Menschen, oft zu verallgemeinern. Dennoch oder gerade deswegen bedauere ich es sehr. Denn so fällt es auch mir schwer, neuen Anschluss zu finden, wenn ich "allein" unterwegs bin. Natürlich darf auch ich nicht verallgemeinern, ich zähle wunderbare Menschen zu meinen Freunden - und die sind vollkommen unterschiedlicher Nationalität.

    Grundsätzlich gilt allerdings in jedem Land, dass Freundlichkeit & Respekt Grundvoraussetzung sein sollten. Kaum ein Deutscher würde sich in Bayern trauen, jemanden so arrogant darauf hinzuweisen, gefälligst Hochdeutsch zu sprechen. Dann sollte dies in der Schweiz (oder Österreich, wenn wir schon dabei sind) auch nicht geschehen.
    Ich selbst komme aus Köln, Kölsch habe ich hier nur gesprochen, um meine Freunde dazu zu bringen, Schweizerdeutsch mit mir zu sprechen. Sie wollten sich einfach nicht daran gewöhnen und blieben immer beim Hochdeutsch. Erst als ich dann op kölsch geschrieben und gesprochen habe, kam der Wandel :winking_face: Und die Kölner sehen es so: jeder jeck is anders und wir reden ohnehin nur dann Hochdeutsch, um einer Sache besonderen Nachdruck zu verleihen. À la "pass auf, jetzt wird es wichtig"

    Und dann kommt nur noch meine letzte Anmerkung: obwohl mich viel an meinem Heimatland stört, liebe ich es trotzdem. Hier bin ich für meinen Lebensgefährten und weil ich mich in die Schweiz eben auch verliebt habe. Trotzdem empfinde ich es nicht gut, wenn teilweise so über Deutschland und die Deutschen allgemein gelästert wird. Ein bisschen Nationalstolz dürfen ja auch wir haben, egal aus welchem Grund wir nun hier gelandet sind. Ja es gilt Meinungsfreiheit, aber wenn "wir" dann eben auch mal über den einen oder anderen Ausdruck lächeln... kann das doch auch erlaubt sein, oder? Insbesondere "parkieren" und "grillieren" - ich meine das garnicht böse, sondern meiner Meinung nach vermittelt es einfach den Eindruck, dass das Leben nicht so streng sein muss. Es kommt eben schon alles gut. Und von der Einstellung können sich viele Deutschen wirklich mal eine Scheibe abschneiden

  • Carina
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    • 4. Mai 2016 um 11:53
    • #13

    Liebe Vero

    Dein Beitrag ist grossartig - vielen Dank, er spricht mir aus der Seele.
    Und ich hab auch schon lang nicht mehr so viel bayrisch geredet wie seit ich in der Schweiz bin. Um die zitierte "Grütze" zu vermeiden, bin ich jetzt wieder bei "Griaßdi", "Griaßaich" und - ganz formell - "Griaßeana" angekommen. Auch verrückt irgendwie.

    LG von Carina

  • HerrMaus
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    • 9. Mai 2016 um 19:49
    • #14

    Moin ihr Lieben,

    sehr interessanter Beitrag. Freue mich immer Meinungen von Schweizern zu hören. Vielen Dank!
    Ich lese Minas Beitrag sehr freundlich und nicht "über-einen-Kamm-scherend". Wenn wir (die Deutschen) so etwas nicht lesen würden, dann könnte ich mir schon sehr gut vorstellen, dass die Schweizer irgendwann die Schnauze voll haben. Sicherlich kommt nicht jeder deutsche Auswanderer auf diese Seite, aber die, die es tun, sind dann wenigstens ein Wenig vorbereitet! :smiling_face:

    Ich war heute das erste Mal beim Coiffeur. Ich spreche bewusst Hochdeutsch, weil ich mich sofort mit meinem "Grütze" verrate. Die Mitarbeiterin war auch sichtlich .. wie soll ich es freundlich ausdrücken ... nicht so sehr entzückt. Als sie mich fragte:"Bisch scho ma hi ksi?" musste ich die Frage langsam laut und ins Hochdeutsche übersetzt wiederholen. Das hat auf einmal die Mimik der Mitarbeiterin komplett verändert. Ich sagte ihr natürlich woher ich komme und dass ich noch lerne usw. Was ich damit sagen will: solche Kleinigkeiten machen manchmal schon etwas aus. Von da an ging es dann.

    Das Fettnäpfchen "Die Schweiz ist ja teuer!" habe ich auch schon hinter mir. Und als ich einmal "Züricher See" sagte musste ich mir einiges anhören :winking_face: Passiert mir aber nicht wieder.
    Natürlich muss ich mich anpassen. Ist doch klar. Egal wo - egal wann. Es dauert nur seine Zeit.

    Zum Thema Nationalstolz sehe ich das ein bisschen lockerer. Es ist natürlich toll ein Deutscher zu sein. Man hat einfach Vorteile dadurch. Letztendlich habe ich aber nicht entschieden ein Deutscher zu sein, sondern meine Eltern. Ich hatte ja keinen Einfluss auf mein Geburtsland. Wie seht ihr das?

    Viele Grüsse,
    Marcel

  • Mina
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    • 11. Mai 2016 um 14:46
    • #15

    Es liegt mir fern, unfreundlich zu sein oder alle in denselben Topf zu stecken, gerade weil ich ganz unterschiedliche Erfahrungen habe sammeln dürfen! Hier ging es vor allem darum, warum gewisse Verhaltensweisen oder Aussagen bei vielen Schweizern nicht so gut ankommen. Es war eher als Hilfe gedacht, denn als "Anklage", zumal ich selbst viele deutsche Freunde habe, die ich sehr schätze.

    Liebe Grüsse
    Mina

  • artur
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    • 11. Mai 2016 um 18:15
    • #16

    @ Vero
    finde deinen beitrag toll, im grunde will ja jeder mensch irgendwo zugehören, was in meinen augen völlig normal ist
    und arrogante menschen mag ich eh net, egal welche nationalität sie angehören auch ich rede hier mit meinen " schweizern" manchmal kölsch,
    ist auch mal lustig wenn sie mich nicht verstehen :winking_face:

  • Bergziege04
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    Bergziege04
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    Deutschland
    • 3. Juli 2016 um 18:01
    • #17

    Hallo Mina und an alle ein herzliches Hoi zäme

    ich bin nun seit Ende Februar in dem schönen Land und ich bereue es keine Minute. Da ich in meiner Arbeit auch telefonischen Kontakt (ich arbeite bei einer Krankenversicherung) habe kann ich nur bestätigen, dass mir nahezu alle freundlich gesinnt sind und sogar von sich aus fragen, ob sie hochdeutsch sprechen sollen. Meine Antwort dann: "Nein danke, das ist nett, aber wenn ich etwas nicht verstehe frage ich bei Ihnen nochmal nach". Es ist ein geben und nehmen, vollkommen richtig.
    Meine Kollegen sind allesamt sehr hilfsbereit und fast schon lieb....nein wirklich. Ich habe manchmal den Eindruck, dass es alles nicht echt sein kann. Aber nein, alle gehen miteinander so um!

    Ich denke, wir Deutschen (oder ehemalige :winking_face: ) sind so einen Umgangston einfach nicht gewöhnt. Vielfach ruppig und kurz und flache Antworten. Lächeln am Telefon? Seltenheit in Deutschland. Meine Tochter (26 Jahre), die letztens erstmals in die Schweiz zu Besuch kam, meinte, sie hätte einen Kulturschock :grinning_squinting_face: .

    Faszinierend ist dann die Begegnung der Art der Deutschen, die meinen, dass hier so einiges schlecht ist (ja eben, die Sprache, die Art der Krankenversicherung etc). Na da sind sie genau an der richtigen Stelle bei mir :face_with_open_mouth::angry_face: . Ich denke, man wird hier nicht eingesperrt. Es ist immernoch ein freies Land. Und wenn einem so viel nicht passt, dann tschüss!!!

    Macht weiter so Schweizer, Ihr seid "Knorke" :thumbs_up: (altes Berlinerisch - voll in Ordnung heisst das)

    Ganz liebe Grüsse
    Eure Bergziege

    Übrigens: Die Sprache ist einfach mal eine Fremdsprache, als das sollte man sie akzeptieren. Entweder man lernt sie zu sprechen, oder aber wenigstens zu verstehen! Ich wähle letzteres :CH:

  • Xanatu
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    Xanatu
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    • 3. Juli 2016 um 19:12
    • #18

    Ich habe da mal ein kleines Beispiel was ich so erfahren habe. Ich lebe noch nicht in der Schweiz möchte es aber bald und habe freunde dort leben!
    Ich war vor ein paar Jahren das erste mal zu Besuch in der Schweiz. Für mich war es nie und nimmer Deutschland. Es war die Schweiz ein Eigenständiger Staat.
    Meine Freunde klar haben mir viel übersetzt und immer Hochdeutsch gesprochen. Aber am 2 Abend war ich bereits auf einer Geburtstagsfeier. Klar nur mit Schweizern. Ich würde am Anfang komisch angeguckt wie schon vorher von einigen gesagt "oha deutsche"
    Alle haben sich auf Schweizerdeutsch unterhalten. Ich habe kein Wort verstanden, wollte aber auch nicht verlangen das sie auf Hochdeutsch reden. So saß ich am Anfang etwas verloren und alleine da.
    Außer ich hatte eben kurze Gespräche mit den beiden die ich kannte.
    So hörte ich einfach die ganze zeit auf die Gespräche und versuchte irgendwas zu verstehen. Und genau das Tat ich. Also antwortete ich auf ein Gesprächsthema einfach auf Hochdeutsch und hoffte ich hatte es richtig verstanden.
    Wirklich der ganze Raum schaute mich an. Ich dachte super Fettnäpfchen. Aber nein ich würde ins Gespräch integriert. Ich saß nicht mehr alleine und immer wenn jemand merke ich habe etwas nicht ganz verstanden würde es langsamer oder auf Hochdeutsch nochmal gesagt! Das Eis war völlig gebrochen. Danach waren wir öfter zu Besuch bei Einigen von der Party. Niemand war mehr komisch nein alle gaben mir das Gefühl mich zu mögen. Und keiner wollte glauben ich sei erst 2 Tage da!
    Selbst meine Freunde sprachen danach mit mir auf Schweizerdeutsch.

    Und noch heute ist diese Geschichte bei meinen Freunden dort unvergessen. Und ich bekomme selten die Extrawurst Hochdeutsch:d
    Will ich aber auch nicht. Wenn ich nach Frankreich oder Spanien reise versuche ich auch immer erst und wenn es nur brocken sind in der Landessprache weiter zu kommen und dann erst auf englisch. Natürlich mit freundlicher bitte!

    Ich rege mich auf wenn ich Leute in Deutschland begegne die Deutsch nicht sprechen aber hier Leben!

    Ich finde man sollte jeder Person, jeder Nationalität, jeder Kultur und Religion Respekt zollen! Gerade wenn ich in einem anderen Land leben will. Frei nach dem Spruch wie ich es in den Wald hinein rufe, schallt es zurück!

    Der Berg ruft die Stille herbei

  • Böschi
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    Böschi
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    • 4. Juli 2016 um 13:25
    • #19

    Hallo, ihr Lieben,

    vielen Dank Mina für deinen Beitrag und den Link. Habe mir beides zu Gemüte geführt.

    Ich sauge solche Dinge förmlich in mir auf, denn nichts liegt mir ferner als anzuecken, unangenehm aufzufallen, auch wenn es sich als Ausländer in der Schweiz, sicherlich hie und da nicht vermeiden lässt. Aber ich möchte so gut wie möglich vorbereitet sein und das heißt für mich, Bücher zu lesen über die Schweiz und die Schweizer, Foren, wie z. B. dieses hier zu besuchen, mich mit Schweizern austauschen (meine Brieffreunde) und natürlich nicht zuletzt mit meiner Tante und meinem Onkel und meiner Freundin, die alle 3 in der Schweiz leben.

    Ich habe meine Kindheit und Jugend in jeden Ferien in der Schweiz verbracht. Ich habe Land und Leute sofort kennen und lieben gelernt. Meine Familie ist mit mir dort viel gereist und so habe ich sowohl die deutschsprachige, als auch die französische und italienische Schweiz kennengelernt. Damals, als ich dort war (1984 bis 1990 und spätere Urlaube) fiel mir sofort die Freundlichkeit der Schweizer auf. Überall ein Grüezi oder Salü. Was ich so aus Deutschland gar nicht kannte. Ich war begeistert, schon bei meinem allerersten Besuch als 12jährige. Es folgten unzählige Wochen, die zu Monaten wurden und je älter ich wurde, um so mehr reifte in mir der Wuinsch, dass ich Schweizerin werden wollte. Ja, Schweizerin. Ich habe mich im Laufe der Jahre einfach so stark mit der Schweiz, den Schweizern und der politischen Gesinnung identifiziert, dass ich mich nie wirklich in Deutschland als Deutsche wohl gefühlt habe, seit ich die Schweiz kenne. Das mag sich verstörend anhören, aber so ist es nunmal. Ich spreche nicht schlecht über Deutschland. Ich bin Deutsche, aber mein Herz gehört seit meiner Kindheit den Schweizern und der Schweiz. Dort fühle ich mich heimisch. Dort fühle ich mich angekommen. Dort möchte ich den Rest meines Lebens verbringen.

    Und deshalb beschäftige ich mich ganz stark mit der Schweiz. Lerne alles, was mir möglich ist, denn ich möchte, wenn ich auswandere, nicht allzu oft unangenehm auffallen. Mein Hochdeutsch wird mich eh ständig verraten, aber ich bitte schon jetzt meine Familie, wenn sie mir schreiben oder ich mit ihnen spreche, ihren Dialekt zu sprechen und kein Hochdeutsch.

    Und ich finde, dass sich jeder, der in ein anderes Land auswandert, auch mit den Sitten und Gewohnheiten und der dortigen Sprache auseinandersetzen sollte und zwar vorher und nicht erst, wenn man eingereist ist!

    Liebe Grüße, Böschi

  • Silke H.
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    Silke H.
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    • 25. Oktober 2016 um 15:35
    • #20

    Ich mag die Schweizer. Uneingeschränkt. Mit allen Eigenheiten. Die hat jedes Volk.
    Nur einmal, ein einziges Mal, dachte ich, jetzt aber....
    Wir hatten eine Niederlassung unserer Firma in der Französischen Schweiz. An sich kein Thema. Nur hat sich
    der Kollege dort (der im Kanton Bern privat wohnte...) strikt geweigert, mit uns Deutsch zu sprechen.
    Er hat allen Ernstes den Vorschlag gemacht, wir könnten uns doch auf Englisch einigen. Das sei schließlich
    international.
    Ich musste mich echt zusammenreißen um ihn nicht zu fragen, ob er noch alle Löcher im Käse hat....
    Hab ihm dann angeboten, dass er sehr gerne auf Französisch kommunizieren darf. So könnte ich meine Sprachkenntnisse
    auffrischen.
    Haha, da war ihm Deutsch dann doch lieber.

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